2G Energy Aktie im Update: Auftragseingang legt zu, Gewinnsprung voraus?

2G Energy stellt Blockheizkraftwerke her. Diese ermöglichen den schrittweisen Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung. Das Auftragsbuch ist so voll wie nie zuvor. Es zeichnet sich ein Gewinnsprung ab. Alle Neuigkeiten in unserem Update zur 2G Energy Aktie.

Inhaltsverzeichnis

Übersicht zur 2G Energy Aktie

Kurs je Aktie103 EUR
KGV 2022e/23e31,7/23,1
Div.-Rendite 2022e/23e0,5 %/0,9 %
FCF-Rendite 2022e/23e1,9 %/2,6 %
ISINDE000A0HL8N9

Geschäftsmodell

2G Energy ist ein Hersteller von Anlagen zur dezentralen Energieversorgung. Das Unternehmen stellt Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von 20 kW bis 4.500 kW her.

Die Motoren können mit verschiedenen Gasarten betrieben werden. Blockheizkraftwerke stellen sowohl elektrische als auch thermische Energie zur Verfügung.

Dadurch können Wirkungsgrade von über 90 % erreicht werden. Die gleichzeitige Nutzung von elektrischer und thermischer Energie führt dazu, dass Blockheizkraftwerke besonders effizient, ressourcenschonend und umweltfreundlich sind.

Investitionsthese

Die von 2G Energy angebotenen Produkte ermöglichen den schrittweisen Umstieg auf eine klimaneutrale Wirtschaft.

Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass sich dem Unternehmen über viele Jahre hinweg erhebliche Wachstumspotentiale bieten.

Mit jeder verkauften Neuanlage erhöht sich die Zahl der im Betrieb befindlichen Kraftwerke, die regelmäßig gewartet werden müssen. Das Service- und Wartungsgeschäft mit fast 40 % Umsatzanteil sorgt für wiederkehrende Einnahmen.

Wichtige KPIs zur operativen Entwicklung

Auftragseingang/Entwicklung der Nachfrage

Aufgrund des russischen Angriffskrieges hatte 2G Energy die Befürchtung, dass sich die Kunden mit Bestellungen zurückhalten werden. Denn eine verlässliche Gasversorgung ist für den Betrieb der Anlagen von höchster Bedeutung.

Einige Wochen später hat sich diese Befürchtung als falsch herausgestellt. Zwar sind die Gaspreise nochmals gestiegen, doch es fließt weiterhin Gas nach Europa.

Politik und Wirtschaft arbeiten unter Hochdruck daran, dass in Deutschland noch in diesem Jahr die ersten beiden LNG-Terminals in Betrieb gehen können. In den nächsten Jahren sollen weitere Flüssiggasterminals aufgebaut werden.

Die Abhängigkeit von russischen Energieimporten konnte bereits stark gesenkt werden. Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass Gas auch in Zukunft zur Verfügung stehen, aber teuer bleiben wird. In diesem Umfeld ist die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks besonders wirtschaftlich. Durch den hohen Wirkungsgrad können die Energiepreise gesenkt werden.

Daher ist der Auftragseingang im April 2022 um 42 % gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen.

Der Output legte im ersten Quartal um 26 % zu, der Umsatz um 13 %. Die Differenz zwischen beiden Werten erklärt sich damit, dass es zu einem Bestandsaufbau gekommen ist. Erst mit der Inbetriebnahme wird die erbrachte Leistung abgerechnet und wirkt sich positiv auf Umsatz und Gewinn aus.

Entwicklung der Gewinnmarge

2G Energy hat keine nachhaltigen Probleme auf der Beschaffungsseite zu lösen. Trotz der angespannten Lieferketten ist das Unternehmen lieferfähig.

Doch für die Inbetriebnahme der Blockheizkraftwerke sind kundenseitige Vorarbeiten und behördliche Genehmigungen erforderlich. Dort kam es in den letzten Quartalen immer wieder zu Verzögerungen.

Das führt dann dazu, dass die Leistung erst verspätet abgerechnet wird und sich der Umsatz- und Gewinnbeitrag in die Zukunft verschiebt.

Vor diesem Hintergrund sollte der Quartalsverlust von knapp einer Mio. EUR nicht überbewertet werden. Die Zahlen sollten nicht auf Quartalsbasis, sondern auf Jahresbasis betrachtet werden.

Bilanz

Auf der Hauptversammlung wurde eine Erhöhung der Dividende von 0,45 EUR auf 0,50 EUR je Aktie beschlossen. 2G Energy zahlt seit dem Jahr 2011 eine Dividende aus, die bisher in jedem Jahr stabil gehalten oder erhöht wurde.

Erkenntnisse aus den Quartalszahlen und dem Management Call

Aktiensplit steht bevor

Auf der Hauptversammlung haben die Aktionäre beschlossen, dass ein Aktiensplit durchgeführt werden soll. Die Zahl der Aktien wird sich vervierfachen, der Kurs je Aktie vierteln. Auf den Wert des Unternehmens hat der Split keinen Einfluss.

Das Geschäft brummt

Ende Januar hat das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Jahr erhöht. Statt einem Umsatz von 260 bis 290 Mio. EUR erwartet 2G Energy seitdem einen Umsatz von 280 bis 310 Mio. EUR.

Mit dem Kriegsausbruch im Februar folgte dann eine kurze Phase der Unsicherheit.

Mitte Mai äußerte sich der CFO Friedrich Pehle jedoch bereits wieder wie folgt:

Beim deutschen Mittelstand setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Erdgas auch zukünftig in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen wird. Zwar wird Erdgas dauerhaft teuer bleiben, umso mehr sollen unsere BHKW aufgrund ihrer sehr hohen Wirkungsgrade aber dabei helfen, effektiv Primärenergie einzusparen, und das bei einer höheren Versorgungssicherheit für elektrische Energie.

2G Energy CFO Friedrich Pehle

Tatsächlich sorgen die hohen Energiepreise dafür, dass die Anschaffung eines Blockheizkraftwerks oftmals noch wirtschaftlicher als zuvor geworden ist.

Weiterhin kann 2G Energy jetzt noch mehr Kraftwerke verkaufen, die in Deponien, Kläranlagen und Biogasanlagen zum Einsatz kommen.

Dazu folgender Hintergrund: Die Blockheizkraftwerke können neben Erdgas auch mit vielen alternativen Gasen betrieben werden. Die Betreiber dieser Anlagen können die erzeugte Wärme und Elektrizität nun zu noch höheren Preisen verkaufen, was die Wirtschaftlichkeit erheblich verbessert hat.

Wasserstoff Aktie 2G Energy

Auch im Bereich der wasserstoff-betriebenen Blockheizkraftwerke zieht die Nachfrage an. Im Jahr 2022 konnte 2G Energy bereits vier zu 100 % mit Wasserstoff betriebene Anlagen verkaufen. Weitere Projekte befinden sich bereits in der Verhandlung. Zudem ist bei vielen Anlagen eine spätere Umrüstung auf einen Wasserstoffbetrieb möglich.

Insgesamt übersteigt der Auftragsbestand erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Wert von 180 Mio. EUR. Wer die folgenden drei Bestandteile

  • Umsatz des ersten Quartals
  • das Auftragsbuch
  • sowie den zu erwartenden Umsatz aus dem Servicegeschäft

addiert, kommt am oberen Ende des bereits erhöhten Umsatzausblicks auf das Jahr 2022 heraus.

In anderen Worten: Das Jahr 2022 dürfte voraussichtlich ein neues Rekordjahr werden. Alle Aufträge, die neu eingesammelt werden, füllen bereits das Auftragsbuch für das Jahr 2023.

2G Energy reagiert mit der Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter.

Fazit: Check bestanden

Die in der Analyse getroffenen Annahmen (10 % jährliches Umsatzwachstum, mittelfristige Steigerung der EBIT-Marge auf 10 %) sehen wir als voll intakt an.

2G Energy steht für das Erfolgsmodell Deutschland: Made in Germany, gründergeführt, ein mittelständischer Technologieführer, schuldenfrei und mit konkreten Lösungen, die uns beim Umstieg auf eine klimaneutrale Wirtschaft helfen.

Daher habe ich mir im Januar 2022 eine kleine Position der 2G Energy Aktie in mein Depot gekauft. Mit einem KGV von über 30 wirkt die Aktie teuer bewertet.

Doch in den nächsten Jahren zeichnet sich ein erheblicher Gewinnsprung ab. Bereits im Jahr 2024 könnte ein Gewinn je Aktie von 6 EUR erwirtschaftet werden. Damit würde die Bewertung auf ein erträgliches KGV von 17 sinken.

Das Unternehmen kann mit seinem Produktangebot dazu beitragen, dass die Klimawende gelingt. Auf Sicht von 10 Jahren bieten sich erhebliche Chancen. Daher habe ich mich in der 2G Energy Aktie positioniert.

Die Aktie erscheint aussichtsreich, ist aber noch lange keine Blue Chip Aktie. Für Anleger mit erhöhtem Sicherheitsbedürfnis eignet sich das Wertpapier nicht. Der Aktienkurs neigt zu heftigen Schwankungen.

Falls sich die Energiekrise in Europa noch weiter zuspitzt, könnte 2G Energy doch noch getroffen werden. Daher erscheint es ratsam, den Depotanteil auf ein geringes Niveau zu begrenzen.

Alle unsere Artikel zur 2G Energy Aktie

Recherchequellen

Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen:

RecherchequelleWas ist dort zu finden?
Abilitato2G Energy Aktienanalyse
Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
2G EnergyQuartalszahlen Q1/2022
2G EnergyUnternehmensmeldung: Die Umsatzprognose 2022 wird erhöht

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    Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels ist der Autor in folgender Aktie aus dem Artikel investiert: 2G Energy.

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    Weder Abilitato noch die Autoren übernehmen eine Haftung für Schäden und Verluste, die auf fehlende oder falsche Informationen oder Nutzung bzw. Nichtnutzung der dargebotenen Informationen zurückzuführen sind. Jeder Anleger wird an dieser Stelle dazu aufgefordert, sich seine eigenen Gedanken zu machen, bevor eine Investitionsentscheidung getroffen wird. Risikohinweis: Die Investition in Finanzprodukte wie Wertpapiere, Anteile und Kredite ist mit hohen Risiken, bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals verbunden. Der Inhalt richtet sich ausschließlich an Einwohner der Bundesrepublik Deutschland.

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    Kommentare zu diesem Blogbeitrag

    2 Antworten

    1. Ich habe auch eine kleine Position in 2G Energy (aktuell -7%). Die Analystenschätzungen bis 2026 (+14% p.a. Umsatz und 26% p.a. EPS) sehen bombastisch aus. Ich tendiere dazu meine Position aufzustocken, die Bewertung halte ich mit einen Forward-KGV von 29 für angemessen (nicht günstig aber auch nicht teuer).

      Hast Du für Dich einen Nachkauf-Kurs definiert? Oder anders: bei welchem (Forward-) KGV siehst Du 2G Energy fair bewertet?

      1. Hallo Theodor,
        bitte bedenke, dass wir keine Anlageberatung oder -empfehlung anbieten.

        Der schwächelnde Kursverlauf ergibt sich aus meiner Sicht aus der Gefahr, dass es zu einer Gasknappheit in den nächsten 1-3 Jahren kommen könnte.

        Dem stehen jedoch auch Chancen gegenüber. Dazu zähle ich das Geschäft in den internationalen Märkten, das Service- und Wartungsgeschäft sowie das Geschäft mit BHKWs, die mit anderen Gasen betrieben werden (Biogase, Deponiegase, Klärgase).

        Ende März war das Auftragsbuch so voll wie nie zuvor. Einen gewissen Auftragspuffer hat sich 2G Energy somit bereits aufgebaut. Dennoch weiß derzeit keiner, wie es in den nächsten Monaten weitergehen wird. Wenn du auf das erwartete KGV von 2023 und 2024 schaust, sinkt die Bewertung bereits auf den 21- bzw. 16-fachen Gewinn ab. Das erscheint angesichts der Wachstumsaussichten und des wiederkehrenden Umsatzes aus dem Servicegeschäft nicht wirklich teuer.

        Dennoch bleibt 2G eine kleine Aktie, die zu stärkeren Schwankungen neigt. Daher würde ich persönlich wohl erst im Bereich von 60 EUR nachkaufen. Und dann hängt es davon ab, ob es in diesem Moment noch spannendere Alternativen gibt. Lässt sich also nicht so einfach beantworten. Aber ich bin ja auch schon investiert. Zudem hat jeder von uns andere Ziele, eine andere Risikobereitschaft, eine andere Anlagedauer usw.

        Hoffe, dir hilft meine Antwort etwas weiter.
        BG Jon

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