ABO Wind Aktie: Hervorragende Aussichten, günstige Bewertung, jetzt kaufen?

ABO Wind entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks. Ein Geschäft, das stark wächst. Operativ eilt das Unternehmen von Rekord zu Rekord. Nun nehmen auch noch die Batterie- und Wasserstoffprojekte Fahrt auf. Trotzdem notiert der Kurs der ABO Wind Aktie mehr als 50 % unter dem Hoch. Eine Gelegenheit?

Inhaltsverzeichnis

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Übersicht ABO Wind Aktie

Datum10. März 2024
Zahl der Aktien9,22 Mio.
Aktienkurs48,00 EUR
Marktkapitalisierung443 Mio. EUR
Nettofinanzverschuldung93 Mio. EUR
Unternehmenswert536 Mio. EUR
ISINDE0005760029

Investitionsthese zur ABO Wind Aktie

Made in Germany: ABO Wind entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks. Was vor 27 Jahren mit zwei Mitarbeitern startete, ist mittlerweile zu einem erfolgreichen Familienunternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten herangewachsen.

Anhaltend positive Wachstumsaussichten: Die Branche der Erneuerbaren Energien dürfte noch für drei Jahrzehnte mit einer zweistelligen Rate wachsen. ABO Wind kann davon profitieren. Dabei kommt dem Unternehmen zugute, dass es früh auf Batterieprojekte und das Wasserstoffgeschäft gesetzt hat.

Eine Value Gelegenheit? Operativ eilt ABO Wind von Rekord zu Rekord. Das Wachstumstempo beschleunigt sich. In den letzten 20 Jahren waren fast 20 % Rendite pro Jahr möglich. Zuletzt ging es mit dem Kurs der ABO Wind Aktie aber um mehr als 50 % nach unten. Wir versuchen das Unternehmen zu bewerten und einen fairen Wert zu ermitteln. Eine Value Gelegenheit?

Geschäftstätigkeit von ABO Wind

Unternehmensgeschichte

1996 gründen Dr. Jochen Ahn und Matthias Bockholt ABO Wind. Der Name der Gesellschaft leitet sich aus den Anfangsbuchstaben der Nachnamen beider Gründer (Ahn/Bockholt) ab.

Zu Beginn fokussiert sich das Unternehmen auf die Planung von Windkraftanlagen.

Historie von ABO Wind
Bildquelle: ABO Wind

Im Jahr 2017 kommen zu den Windparks erstmals Solarparks hinzu.

Ab 2020 steigt ABO Wind obendrauf ins Geschäft mit Batteriespeichern ein.

In den letzten Jahren fokussiert sich ABO Wind zu guter Letzt auch noch auf die Planung von Wasserstoff-Projekten.

In der mittlerweile 27-jährigen Unternehmensgesichte hat sich ABO Wind also stark verändert:

  • von einer Technologie auf vier Technologien
  • von einem Land auf 16 Märkte
  • von zwei Mitarbeitern auf eine mehr als 1.000 Mann starke Mannschaft

In der Firmengeschichte wuchsen Erneuerbare Energien aus der Nische (damaliger Konsens: „Das kann doch nie funktionieren“) zur neuen Mainstream-Technologie heran. ABO Wind hat den Rückenwind genutzt und ist mit der Branche in immer neue Regionen gewachsen.

Wer denkt, dass der Trend nun so langsam zu Ende geht, irrt sich.

Branchenentwicklung

Der Stromverbrauch wird erheblich zunehmen

Zwar stagniert der Stromverbrauch in den EU 28-Ländern seit mehr als zwei Jahrzehnten, doch das dürfte sich zeitnah ändern.

Denn bisher stammt der Großteil der Primärenergie für die Mobilität (Benzin, Diesel, Kerosin), den Gebäudesektor (Gas, Heizöl) und die Industrie (Kohle, Gas) aus fossilen Energiequellen. Nur 20 % des Endenergieverbrauchs entfallen auf Strom.

Mit der anstehenden Elektrifizierung der eben genannten Bereiche (Mobilität: E-Autos, Gebäudesektor: Wärmepumpen, Industrie: Wasserstoff) wird die Stromnachfrage in den kommenden Jahren deutlich zunehmen, da die aktuell genutzten fossilen Energieträger ersetzt werden müssen.

Die Stromerzeugung ist immer noch CO2-intensiv

Bleibt die Frage offen, wie der zunehmende Strombedarf gedeckt werden soll:

  • Atomkraftwerke: Diese sind CO2-neutral, grundlastfähig und liefern große Mengen Strom. Deutschland hat sich allerdings für deren Abschaltung entschieden. In anderen europäischen Ländern werden dagegen neue Reaktoren gebaut. Doch angesichts der langen Bauzeiten und des enormen Strombedarfs kann diese Technologie ohnehin nur einen kleinen Teil beisteuern.
  • Kohle- und Gaskraftwerke: Auf die CO2-Schleudern muss Deutschland nun einige Jahre verstärkt zurückgreifen, da die CO2-neutralen Atommeiler aufgrund politischer Entscheidungen weit vor dem Ende ihres Lebenszyklus heruntergefahren wurden. Langfristig werden die Kraftwerke durch emissionsfreie Quellen ersetzt werden, um die CO2-Neutralität erreichen zu können.
  • Erneuerbare Energien: Werden laufend ausgebaut, liefern aber nur dann Strom, wenn die Bedingungen passen.

Bei der Wahl der Technologie zur Stromerzeugung spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle:

  • Kosten
  • jederzeitige Verfügbarkeit
  • CO2-Emissionen
  • Abhängigkeit von Importen
  • Sicherheit
  • usw.

Auch wenn sich die Stimmung in der Bevölkerung und vor allem unter den Politikern immer wieder ändert, herrscht ingesamt ein großer gesellschaftlicher Konsens, dass der Weg in Richtung Klimaneutralität konsequent gegangen werden soll.

Die Kombination aus einem deutlichen Anstieg der Stromnachfrage bei einer gleichzeitigen Ablösung der CO2-intensiven Kohle- und Gaskraftwerke führt dazu, dass noch über viele Jahre hinweg ein enorm großer Bedarf beim Ausbau der Erneuerbaren Energien besteht.

Ausbau der Erneuerbaren Energien

ABO Wind Aktie: Großes Wachstumspotential bei den Erneuerbaren Energien
Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

Der Internationalen Energieagentur zufolge wird sich die global installierte Kapazität der Erneubaren Energien bis zum Jahr 2050 (Net Zero Szenario) vervielfachen:

  • bei der Windenergie von 737 GW auf 8.265 GW (x11), das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 8 %
  • bei der Solarenergie von 737 GW auf 14.485 GW (x20), das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 10 %
  • bei Batteriespeichern zeichnet sich sogar ein jährliches Wachstum von 19 % ab
  • und Wasserstoff dürfte ausgehend von einer minimalen Basis um 34 % pro Jahr wachsen

Je nach Land ergeben sich unterschiedliche Wachstumsraten.

Insgesamt stehen der Erneuerbaren Energien Branche noch drei Jahrzehnte mit zweistelligen Wachstumsraten bevor!

Blicken wir abschließend noch kurz auf den deutschen Markt.

Ausbau von Windenergie an Land in Deutschland
Bildquelle: Geschäftsbericht 2022, ABO Wind

Ende 2022 waren in Deutschland Windenergieanlagen mit einer Leistung von 57 GW installiert, was etwa 7 % der weltweiten Kapazität entspricht.

Das offizielle Ziel der Bundesregierung lautet, die Erzeugungskapazität bis zum Jahr 2030 auf 115 GW auszubauen.

Dafür müssen in jedem Jahr etwa 7-8 GW neu installiert werden. Zur Einordnung: Im Jahr 2022 wurden nur 2,1 GW errichtet, 2023 waren es 3,5 GW.

Mit anderen Worten: Die Zahl der neu erbauten Windkapazität muss zeitnah verdoppelt werden, um das Ausbauziel noch erreichen zu können.

Folglich hat die Bundesregierung Maßnahmen ergriffen und unter anderem die Planungs- und Genehmigungsprozesse vereinfacht. Das hat dazu geführt, dass der Ausbau der Windenergie im Jahr 2023 bereits an Fahrt aufgenommen hat.

Im Solarbereich ist die Lage ähnlich, wobei es gegenüber der Windkraft zwei Vorteile gibt:

  1. die Genehmigungen sind einfacher
  2. die Modulpreise sind von Anfang 2023 bis Anfang 2024 um 50 % gesunken (das verbessert die Wirtschaftlichkeit)

Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass die Solartechnologie schon im Jahr 2027 die Kohle überholen wird und fortan die größte Stromerzeugungsquelle der Welt sein wird.

Auf diesem Blog geht es stets um die Investorenperspektive. Daher stellen wir uns nun die Frage, wie Anleger am besten von den anhaltend großen Wachstumschancen im Bereich der Erneuerbaren Energien profitieren können.

Die Wertschöpfungskette

Ganz zu Beginn gibt es die Hersteller von Solarmodulen und Windturbinen. Diese befinden sich allerdings in einer äußerst schwierigen Situation, die von folgenden Merkmalen gekennzeichnet ist:

  • harter Konkurrenzkampf,
  • technologische Weiterentwicklungen
  • und eine hohe Kapitalbindung

Folglich fallen die langfristigen Kursentwicklungen von Unternehmen wie Vestas, Siemens Energy oder Nordex alles andere als erfreulich aus.

Danach folgen die Projektierer. Diese übernehmen die Standortauswahl, entscheiden sich für einen Hersteller, holen die Genehmigungen ein, kümmern sich um die Finanzierung und begleiten den Bau. Anschließend wird der jeweilige Wind- oder Solarpark an einen Investor verkauft.

In diesem Geschäft war für Investoren in den vergangenen 20 Jahren mehr Wertsteigerung möglich. Die Aktienkurse von ABO Wind und Energiekontor haben sich seit 2003 jeweils ziemlich genau verdreißigfacht, was einer jährlichen Rendite von knapp 20 % entspricht.

Zu guter Letzt können sich Anleger an Bestandshaltern beteiligen. Dabei handelt es sich um Unternehmen, die fertig errichtete Wind- und Solarparks erwerben und diese anschließend über deren Lebensdauer betreiben. Das Geschäftsmodell ähnelt dem eines Immobilienunternehmens (hohe Kapitalbindung, verlässliche Erträge durch den Stromverkauf, geringe Kapitalverzinsung).

Wer sich die langfristige Kursentwicklung von Unternehmen wie Encavis, 7C Solarparken oder clearvise anschaut, kann zwar eine gewisse Wertsteigerung erkennen, allerdings wachsen in diesem Geschäft die Bäume auch nicht in den Himmel – denn dafür wird in den einzelnen Parks einfach zu viel Kapital gebunden.

Die Projektierer können dagegen nach jeder Veräußerung eines errichteten Parks den Gewinn einstreichen und das Spiel wiederholen. Durch die dabei entstehende Kapitalrotation kann die Gewinnmarge immer wieder neu verdient werden, was das Geschäftsmodell sehr interessant macht.

Doch der Reihe nach. Werfen wir nun einen Blick auf das Geschäftsmodell von ABO Wind.

Geschäftsmodell von ABO Wind

Was wird angeboten?

ABO Wind plant und errichtet Windparks, Solaranlagen und Batteriespeicher in 16 Ländern.

Geschäftsmodell von ABO Wind
Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

Vom Beginn der Planungen bis zur fertigen Errichtung/Veräußerung eines Windparks können mehr als fünf Jahre vergehen. Es handelt sich also um ein Geschäftsmodell, in dem ein langfristiger Fokus besonders wichtig ist.

Schauen wir uns die einzelnen Schritte der Wertschöpfungskette im Detail an.

ABO Wind Aktie: Darstellung der Wertschöpfungskette
Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

Flächensicherung: Zuerst muss ABO Wind geeignete Flächen finden (genug Wind bzw. Sonneneinstrahlung), auf denen sich die Errichtung eines Wind- bzw. Solarparks lohnt. Anschließend müssen die Eigentümer überzeugt werden, dass ABO Wind der richtige Partner ist. Da macht sich die große Erfahrung sowie die Kultur des Familienunternehmens bezahlt.

Entwicklung: Nun geht es darum, zahlreiche Genehmigungen einzuholen, die richtigen Anlagen auszuwählen und die Wirtschaftlichkeit im Detail zu berechnen.

Finanzierung: Im dritten Schritt sichert ABO Wind für den jeweiligen Wind- bzw. Solarpark feste Einspeisevergütungen (Preis, zu dem der Strom verkauft wird). Anschließend können Investoren angesprochen werden. Wenn die Finanzierung steht, kann der Bau starten.

Bau: ABO Wind ist keine Baufirma, sondern beauftragt Subunternehmen. Dafür ist aber ebenfalls ein großer Erfahrungsschatz notwendig, um bspw. Qualität und Preise der Auftragnehmer beurteilen zu können.

Verkauf: Sobald der Park in Betrieb genommen wurde, erfolgt die Veräußerung. ABO Wind kann das Projekt abrechnen, nach Abzug aller Entwicklungs- und Baukosten bleibt in den meisten Fällen eine Marge übrig. Diese erhöht das Eigenkapital und trägt dazu bei, dass in der Folgeperiode noch mehr entwickelt werden kann.

Dienstleistungen: Oftmals übernimmt ABO Wind für die Investoren die technische und kaufmännische Betriebsführung (Überwachung, Service, Wartung, Ersatzteile, Reparaturen und Optimierung der Energieausbeute). So entsteht ein wiederkehrender Ertragsstrom.

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    Zwei verschiedene Geschäftsmodelle unter einem Dach

    Während der Projektierungsphase hält sich der Kapitalbedarf noch in Grenzen. In der Bauphase kommt es allerdings zu einem hohen Cashabfluss. Wenn alle Projekte schlüsselfertig errichtet und erst dann verkauft würden, hätte das einen enormen Kapitalbedarf zur Folge. Dieser würde das Wachstum ausbremsen.

    Folglich verkauft ABO Wind bei einigen Projekten bereits die Projektrechte (ready-to-build). Das hat für beide Seiten große Vorteile:

    • Bei ABO Wind reduziert sich der Kapitalbedarf, zudem wird das Projekt vorzeitig veräußert (schnellerer Cashrückfluss). Das verbessert die Kapitalverzinsung.
    • Der Investor kann den Wind- oder Solarpark verglichen mit der schlüsselfertigen Abnahme mit einem Preisnachlass erwerben und so seine Rendite steigern.
    Der Verkauf erfolgt entweder schlüsselfertig oder als Projektrecht
    Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

    Außerhalb Europas veräußert ABO Wind üblicherweise bereits die Projektrechte (aufgrund erhöhter Risiken), in Europa werden die Parks meist schlüsselfertig errichtet.

    In der bisherigen Unternehmensgeschichte wurden 2.200 MW schlüsselfertig errichtet und 2.500 MW vorab veräußert, sodass sich nahezu eine 50/50 Verteilung ergibt.

    Generell verfolgt die Gesellschaft das Ziel, bei jedem Projekt mindestens 10 % der gesamten Investitionssumme als Marge zu verdienen.

    Diese Wettbewerbsvorteile hat sich ABO Wind aufgebaut

    • Große Wertschöpfungstiefe: Während die Konkurrenz gerne auf Dienstleister/Outsourcing setzt, hat sich ABO Wind einen besonders großen Personalbestand aufgebaut. Das ist günstiger und ermöglicht es dem Unternehmen, auch in Zeiten knapper externer Verfügbarkeiten weiter zu wachsen.
    • Größenvorteile: Bei der Bestellung von Windturbinen und Solarmodulen kann ABO Wind aufgrund der erreichten Größe vorteilhafte Beschaffungspreise verhandeln.
    • Ressourcenallokation: Die Pipeline erstreckt sich über vier Technologien und 16 Länder. Ressourcen wie Mitarbeiter und Kapital können in die Märkte gelenkt werden, in denen die besten Bedingungen vorherrschen.
    • Frühzeitiger Einstieg ins Batterie- und Wasserstoffgeschäft: Dazu gleich mehr. Da ABO Wind ein Familienunternehmen ist, können langfristig wertmaximierende Entscheidungen getroffen werden.

    Bau eines Windparks

    Auf dem YouTube Kanal von ABO Wind haben wir ein Kurzvideo gefunden, in dem die Errichtung eines Windparks gezeigt wird.

    Die Projektpipeline von ABO Wind

    Wie bereits erläutert, dauert die Projektierungsphase mehrere Jahre. Während dieser Zeit wird laufend an der Entwicklung der Wind- und Solarparks gearbeitet.

    Dabei werden große Werte geschaffen. Diese sind in der Unternehmensbilanz allerdings nicht sichtbar. Erst beim Verkauf wird der jeweilige Park erfolgswirksam abgerechnet.

    Mit anderen Worten: In der Entwicklungspipeline schlummern stille Reserven in einem ehrlichen Umfang. Wie groß diese genau sind, weiß niemand.

    Dennoch ist es für Investoren von großer Bedeutung, sich möglichst intensiv mit der Pipeline auseinanderzusetzen, denn darin steckt das Ertragspotential der nächsten Jahre.

    Projektpipeline nach Ländern

    Pipeline von ABO Wind
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

    Insgesamt verfügt ABO Wind über eine Pipeline im Umfang von 22 GWp. Zur Einordnung: Das entspricht der Leistung von 15 leistungsstarken Atomkraftwerken.

    Zwei Drittel der Pipeline entfallen auf den europäischen Markt. Die Projektrechte in dieser Region sind besonders wertvoll, denn es liegen verlässliche Rahmenbedingungen und eine hohe Wirtschaftsleistung vor. Außerdem bestehen keine Währungsrisiken.

    Projektpipeline nach Technologien

    Pipeline nach Technologien
    Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

    ABO Wind hat seinen Ursprung in der Windkraft. Im Jahr 2022 teilte sich der Umsatz wie folgt auf:

    • 88 % Windprojekte
    • 10 % Solarprojekte
    • 2 % Hybridprojekte (Wind oder Solar und Batteriespeicher)

    In den kommenden Jahren wird es zu einem besseren Technologiemix kommen. Das Verhältnis aus Wind- zu Solarpipeline beträgt bereits 2:1, sodass ein steigender Solaranteil nur noch eine Frage der Zeit ist.

    Projektpipeline nach Entwicklungsphase

    Pipeline nach Phasen
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

    Je weiter ein Projekt entwickelt ist, desto höher der Wert. Bei ABO Wind entfallen mehr als 25 % der Pipeline auf Projekte der Phasen 2 und 3, bei denen mindestens die Genehmigung erreicht wurde.

    Batterieaktivitäten

    Mit zunehmendem Ausbau der Wind- und Solarkapazitäten wird die Stromerzeugung der Zukunft immer volatiler werden. Schon heute kommt es an windreichen und sonnigen Tagen zu Phasen, in denen der Strompreis negativ wird (mehr Stromangebot als Nachfrage). Folglich ergibt sich ein neues Geschäftsmodell.

    Auf die immer stärker schwankende Stromerzeugung kann über zwei Wege reagiert werden:

    • einer intelligenten Steuerung der Stromverbraucher (Beispiele: Das E-Auto lädt dann, wenn der Strompreis gerade besonders niedrig ist; die Wärmepumpe läuft in solchen Phasen auf Hochtouren und heizt den Warmwasserspeicher auf Vorrat auf)
    • der Errichtung von Kurzzeitspeichern

    In den letzten Jahren sind Batterien immer erschwinglicher geworden. Mittlerweile wird es zunehmend wirtschaftlich, einen Wind- oder Solarpark um Batteriespeicher zu ergänzen.

    Diese Speicher verhindern eine Überlastung der Netze und führen zu höheren Erträgen. Bspw. kann der Strom eines PV-Parks an einem Sommertag tagsüber eingespeichert werden. In den Nachtstunden erfolgt eine Entladung der Batterie.

    So lassen sich ingesamt höhere Strompreise erzielen, was die Wirtschaftlichkeit von Wind- und Solarparks verbessern kann.

    ABO Wind hat das Potential dieser Technologie früh erkannt und sich eine Pipeline aus mehr als 3.000 MW aufgebaut. Die dürfte in den nächsten Quartalen und Jahren zu einem neuen Umsatz- und Gewinntreiber werden.

    Allerdings ist der weltweite Stromverbrauch so hoch, dass sich diese Batterien nur als Kurzzeitspeicher eignen. Im Herbst und Winter kann es während einer sogenannten Dunkelflaute (trübe, windstille Tage) dazu kommen, dass mehrere Wochen lang kaum Strom aus Wind- und Solarparks eingespeist wird.

    In einem solchen Szenario brauchen wir noch eine weitere Technologie. Aktuell springen an diesen Tagen die Kohle- und Gaskraftwerke ein. Dabei werden jedoch große Mengen CO2 emittiert. Daran muss sich irgendwann etwas ändern.

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    Die Wasserstoff-Pipeline

    Während das Batteriegeschäft zunehmend an Fahrt aufnimmt, wird die Wasserstofftechnologie erst ab den 2030er-Jahren zum Einsatz kommen.

    Die Idee ist simpel:

    • es werden Standorte mit optimalen Erzeugungsbedingungen für Wind- und Solarparks gesucht
    • dort werden riesige Parks errichtet, um die Kosten je erzeugter kWh Strom zu minimieren
    • der Strom wird genutzt, um Elektrolyseure zu betreiben (diese wandeln unter Einsatz der Energie Wasser in die Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff um)
    • der Wasserstoff wird anschließend in Ammoniak umgewandelt, um die Energie besser speichern und transportieren zu können
    • entweder per Pipeline oder per Hafenterminal und Tankerschiffe wird das Ammoniak danach nach Europa transportiert, wo es als Energieträger eingesetzt werden kann

    Durch die zahlreichen Schritte entsteht eine große Kapitalbindung, zudem kommt es bei den Umwandlungen zu Energieverlusten (Wirkungsgrade).

    Aktuell ist diese Technologie daher noch nicht wirtschaftlich und nicht etabliert. Dennoch ist das Interesse von Industrie, Ölkonzernen, der Politik und Gesellschaft riesig, weil sich damit der letzte Schritt zu einer CO2-neutralen Gesellschaft gehen lässt, in der die Energie trotzdem jederzeit verfügbar bleibt.

    ABO Wind ist bereits seit über zehn Jahren an diesem Thema dran und hat mittlerweile neben der bereits besprochenen „normalen“ 22 GW Pipeline eine weitere 20 GW Wasserstoff Pipeline aufgebaut.

    Wasserstoff Phantasie in der ABO Wind Aktie
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

    Das 1. Projekt: 5 MW Mitten in Deutschland

    In der Bundesrepublik befindet sich aktuell ein Pilotprojekt in der Bauphase. Dafür wird in der Nähe von Kassel ein Windrad mit einer Leistung von 5 MW errichtet. Das Besondere: Der Strom wird nicht ins Netz eingespeist, sondern von einem Elektrolyseur genutzt, um Wasserstoff herzustellen.

    Ergänzt wird das Projekt um eine Wasserstoff-Tankstelle, die eine Betankung von LKWs aus der Region ermöglicht. In weniger als einem Jahr soll der Betrieb starten. Der Staat fördert das Vorhaben mit einem Betrag von 12 Mio. EUR.

    Finanziell gesehen ist dieses Projekt von ABO Wind von minimaler Bedeutung. Allerdings sammelt das Unternehmen dabei wertvolle Erfahrungen.

    Das 2. Projekt: 5.000 MW in Neufundland

    Nach unserem Verständnis folgt anschließend in Kanada das erste Riesen-Projekt. Die angedachte Leistung von 5.000 MW entspricht der Erzeugungskapazität von vier modernen Atomreaktoren.

    Im Sommer 2023 hat ABO Wind das Recht erhalten, das Projekt auf staatlichem Land zu entwickeln. Vor Ort herrschen phantastische Windbedingungen und eine verlässliche Regulierung.

    Seit Februar 2024 wird an einer Machbarkeitsstudie gearbeitet. Dabei geht es u. a. um die bestmögliche Umsetzung, die Auswahl der Windturbinen sowie eine verlässliche Kostenschätzung (Stromerzeugung, Umwandlung, Abnehmer).

    Im Juli 2024 soll die Studie abgeschlossen sein.

    2027/2028 soll nach derzeitigem Zeitplan das erste Teilprojekt den Betrieb aufnehmen. Dabei handelt es sich um einen kleinen Teil, bei dem der Wasserstoff nicht umgewandelt und transportiert werden muss, sondern an eine lokale Raffinerie geliefert werden kann. Das reduziert die Risiken.

    Insgesamt beträgt das Investitionsvolumen voraussichtlich 10-15 Mrd. EUR bzw. das 30-fache der aktuellen Marktkapitalisierung von ABO Wind.

    Unter der Annahme einer typischen Entwicklermarge von 5-10 % des Investitionsvolumens ergibt sich eine Wertschöpfung in der Projektierungsphase von 500-1.500 Mio. EUR.

    Eine schlüsselfertige Errichtung des Riesen-Projekts ist für ABO Wind absolut ausgeschlossen. Selbst die Projektierungskosten könnten das Budget des Familienunternehmens sprengen.

    Folglich können wir uns vorstellen, dass sich ABO Wind einen Joint Venture Partner sucht, der das Kapital einbringt. Unklar ist, wie weit diese Gespräche bereits fortgeschritten sind. Außerdem ist fraglich, wie wahrscheinlich es ist, dass bspw. ein Ölkonzern wie Shell an die Umsetzung glaubt und tatsächlich bereit ist, mehrere Milliarden zu investieren.

    Aus unserer Sicht sollten Anleger die Wasserstoff-Aktivitäten daher aktuell noch nicht in die Bewertung der ABO Wind Aktie einfließen lassen. Am ehesten kann dieses Geschäft wohl wie eine Option/ein Lotterielos gesehen werden, dass eventuell eines Tages einen zusätzlichen Rendite-Boost ermöglicht. Ebenso denkbar ist, dass diese Option wertlos verfällt.

    Trotzdem macht die eben aufgestellte Rechnung deutlich, was für ein Potential vorhanden ist. Allein das Projekt in Neufundland könnte bei ABO Wind zu einer Wertschöpfung von 1.000 Mio. EUR führen (mehr als das Doppelte des aktuellen Börsenwertes).

    Strategie: So stellt sich ABO Wind die eigene Zukunft vor

    ABO Wind hat sich eine große und werthaltige Projektpipeline aufgebaut. Das Unternehmen möchte auch in den kommenden Jahren im Einklang mit der Erneuerbare Energien Branche wachsen.

    Die Gesellschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den Jahresüberschuss bis 2027 auf einen Wert von 50 Mio. EUR zu verdoppeln. Das entspricht im fünfjährigen Zeitraum (von 2023 bis 2027) einer Gewinnwachstumsrate von ca. 14 % p.a.

    ABO Wind Aktie: Das Management will den Gewinn bis 2027 verdoppeln
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Februar 2024, ABO Wind

    Erreicht werden soll das Gewinnwachstum durch ein deutliches Hochfahren der Entwicklungs- und Errichtungskapazitäten.

    Zukunftspläne von ABO Wind
    Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

    Dafür wird eine zunehmend größere Mannschaft benötigt. Doch je größer ABO Wind wird, umso mehr müssen die Prozesse definiert und vereinfacht werden.

    Digitalisierung der Prozesse
    Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

    Und dann gibt es noch eine letzte Besonderheit, die allen Kleinaktionären bewusst sein sollte: ABO Wind wird ein familiengeführtes Unternehmen bleiben. Dazu folgen im Abschnitt „Management und dessen Vergütung“ die Details.

    Finanzkennzahlen und Bewertung

    Nachdem wir uns mit der Historie, der Branche, der Geschäftstätigkeit und den Zukunftsaussichten befasst haben, versuchen wir nun, die Aktie so gut wie möglich zu bewerten.

    Historische Aktienkursentwicklung

    Langfristige Kursentwicklung der ABO Wind Aktie
    Bildquelle: Comdirect

    Obwohl ABO Wind schon seit mehr als 20 Jahren eine Aktiengesellschaft ist, konnten wir an den üblichen Börsenplätzen den Kursverlauf nur bis ins Jahr 2016 nachvollziehen.

    Davor war die ABO Wind Aktie anscheinend nur eingeschränkt handelbar. Immerhin: Aus dem Geschäftsbericht des Jahres 2003 können wir den damaligen Aktienkurs entnehmen. Dieser lag vor 20 Jahren bei 1,50 EUR.

    Somit kam es in den letzten beiden Dekaden zu einer Verdreißigfachung des Aktienkurses. Das entspricht einer jährlichen Rendite (CAGR) von über 18 %. Interessanterweise hat sich der Aktienkurs des Konkurrenten Energiekontor über diesen Zeitraum nahezu identisch entwickelt.

    Die Historie der großen Wertsteigerung ist ein Zeichen für ein interessantes Geschäftsmodell.

    Aktuell notiert der Kurs der ABO Wind Aktie allerdings mehr als 50 % unter dem Allzeithoch. Der Kursrückgang ist teilweise branchenbedingt (sinkende Energiepreise, steigende Zinsen), auch der Kurs der Energiekontor Aktie befindet sich 33 % unter dem Hoch.

    Bei ABO Wind fällt der Kursrückgang allerdings noch stärker aus, was auf einen unternehmeinternen Auslöser hindeutet. Tatsächlich befindet sich ABO Wind aktuell in einem Prozess, die Rechtsform zu wechseln. Dieser wird die Rechte der Kleinaktionäre beschneiden. Dazu später mehr.

    Das Interessante ist, dass sich ABO Wind trotz des starken Kursrückgangs operativ hervorragend entwickelt. Daher könnte aktuell eine interessante Einstiegsgelegenheit vorliegen. Ob das so ist, werden wir in den kommenden Abschnitten untersuchen.

    Umsatzentwicklung der ABO Wind Aktie

    Umsatz von ABO Wind nach Jahren
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022
    ZeitraumUmsatzwachstum pro Jahr (CAGR)
    letzte 20 Jahre18 %
    letzte 10 Jahre13 %
    letzte 5 Jahre10 %
    Management-Ziel der nächsten Jahre10-15 % (e)

    Die Umsatzentwicklung eines einzelnen Jahres ist bei ABO Wind nahezu ohne Aussagekraft:

    • Einerseits kann es im Projektgeschäft jederzeit zu Verzögerungen kommen (dann verschiebt sich der Umsatz gegebenenfalls ins Folgejahr)
    • Andererseits kann das Management durch den vorzeitigen Verkauf von Projektrechten (ready-to-build) den Umsatz nach Belieben steuern.

    Daher ist es sinnvoller, sich die Wachstumsraten über einen mehrjährigen Zeitraum anzuschauen. ABO Wind wächst zweistellig – und angesichts der positiven Rahmenbedingungen und der prall gefüllten Projektpipeline deutet nichts darauf hin, dass sich das bald ändern wird.

    Ein weiterer Indikator für das aktuelle und künftige Unternehmenswachstum ist die Entwicklung der Mitarbeiterzahl.

    ABO Wind: Zahl der Mitarbeiter von 2002 bis 2022
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    Die Projekte, die aktuell errichtet werden, wurden vor ca. fünf Jahren von der damals noch viel kleineren Mannschaft angestoßen.

    Durch die zahlreichen Neueinstellungen der letzten Jahre wird ABO Wind aller Voraussicht nach in der Lage sein, das Wachstum auch in der Zukunft fortsetzen zu können.

    Qualitativ sind folgende Punkte zu erwähnen:

    • In Deutschland wurden die Genehmigungsverfahren vereinfacht. Das führt zu einem beschleunigten Ausbau der Windenergie. ABO Wind wird davon profitieren.
    • Im Geschäftsbericht wird neben dem Umsatz auch die Gesamtleistung ausgewiesen. Diese beinhaltet neben verkauften Projekten auch noch Bestandsänderungen (Projekte in der Entwicklung/im Bau). Die Gesamtleistung kann als Vorlaufindikator für die Umsatzentwicklung gesehen werden – und machte im Jahr 2022 einen noch größeren Sprung nach oben als diese.

    Insgesamt deuten also alle Indikatoren auf eine ungebremste Fortsetzung des Wachstumskurses hin.

    Gewinnentwicklung

    Der Gewinn eines einzelnen Jahres ist bei ABO Wind (wie auch der Umsatz) nahezu ohne jede Aussagekraft. Investoren sollten besser mehrjährige Durchschnitte betrachten.

    Entwicklung der operativen Gewinnmarge (EBIT-Marge)

    Entwicklung der EBT-Marge von ABO Wind von 2002 bis 2022
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    In den Jahren 2002 bis 2014 kam es zu starken Schwankungen der Gewinnmarge. Verantwortlich dafür waren Änderungen in der Regulierung sowie die Finanzkrise, die Projektfinanzierungen verzögerte.

    Die eigentlich interessante Frage lautet: Warum ist die Ertragsentwicklung in den letzten Jahren stetiger geworden?

    • Größe: Von wenigen auf zahlreiche Projekte
    • Länder: Von einem auf 16 Länder
    • Technologien: Von einer auf vier Technologien
    • Profitabilität: Von der totalen Abhängigkeit gegenüber den Förderbedingungen hin zur Wirtschaftlichkeit ohne Subventionen

    Mit anderen Worten: Die Branche ist erwachsen geworden und ABO Wind hat eine Größe erreicht, bei der sich Diversifikationseffekte positiv bemerkbar machen.

    Entwicklung des Nettogewinns, in Mio. EUR

    Jahresüberschuss von ABO Wind
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    In den letzten 20 Jahren hat ABO Wind stets schwarze Zahlen geschrieben. Die Projektierungssparte des Konkurrenten Energiekontor ist hingegen mehrmals in den Verlust gerutscht (der Konkurrent ist stärker fokussiert auf Deutschland).

    • 2016 wurde erstmals ein Gewinn von mehr als 10 Mio. EUR erreicht
    • 2022 wurde die 20 Mio. EUR Marke überschritten
    • 2023 lag der Jahresüberschuss schon bei 27,3 Mio. EUR
    • für das Jahr 2024 hat das Unternehmen einen Korridor von 25-31 Mio. EUR in Aussicht gestellt, allerdings waren die Prognosen von ABO Wind oftmals sehr vorsichtig. Aus unserer Sicht ist es wahrscheinlich, dass der Gewinn im laufenden Jahr erneut deutlich steigen wird
    • im Jahr 2027 peilt ABO Wind im „Best Case“ Szenario bereits einen Gewinn von 50 Mio. EUR an

    Entwicklung des Gewinns je Aktie (EPS, in EUR)

    EPS der ABO Wind Aktie
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    Blick auf die Bilanz

    Auch die Interpretation der bilanziellen Lage gestaltet sich schwierig, da das Management frei entscheiden kann, wann es Projektrechte bzw. Projekte veräußert.

    Generell werden die Projektrechte zu den Herstellungskosten und anteiligen Verwaltungskosten in der Bilanz aktiviert. Wenn die Wirtschaftlichkeit eines Projekts nicht mehr gegeben ist, erfolgt eine Wertberichtigung. Falls die Wirtschaftlichkeit weiter vorhanden ist, erfolgt die Gewinnrealisierung erst zum Verkaufszeitpunkt.

    Der Kapitalbedarf kann über vorzeitige Veräußerungen (statt alles selbst zu errichten) flexibel gesteuert werden. Insgesamt ist die Bilanz zu großen Teilen eine Blackbox, da sich von außen kaum ermitteln lässt, wie wertvoll die Pipeline des Unternehmens aktuell ist. Der Wert dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit weit oberhalb des in der Bilanz stehenden Betrags liegen.

    Aus Bankenperspektive ist beim Blick auf die Bilanz die Eigenkapitalquote der wichtigste Indikator. Davon machen die Kreditinstitute den Zugang zu Finanzierungen abhängig.

    Eigenkapital von ABO Wind
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    Durch das Einbehalten von Gewinnen sowie einzelne kleine Kapitalerhöhungen ist es ABO Wind in den vergangen 20 Jahren gelungen, die Eigenkapitalausstattung von 3,5 Mio. EUR auf mehr als 170 Mio. EUR (um den Faktor 50) zu vermehren.

    Eigenkapitalquote in den Jahren 2002 bis 2022, ABO Wind
    Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

    Die Eigenkapitalquote lag Ende 2022 bei 38 % und damit innerhalb der vom Unternehmen kommunizierten Zielspanne von 33-40 %.

    Das Verhältnis aus Nettoverschuldung (93 Mio. EUR, Ende 2022) zu EBITDA (57 Mio. EUR, 2022) liegt bei 1,6, schwankt allerdings je nach Geschäftsentwicklung.

    Insgesamt scheint ABO Wind solide finanziert zu sein.

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      Aktionärsstruktur der ABO Wind Aktie

      Die Mitglieder der Gründungsfamilien halten weiterhin die Aktienmehrheit (Familie Ahn: 26 %, Familie Bockholt: 26 %).

      Neben dem 52 % Anteil der Gründer hält eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Frankfurt, die Maionva AG, weitere 10 % der Aktien.

      Der Streubesitz liegt folglich bei 38 %.

      Management und dessen Vergütung

      Bevor wir auf das Management eingehen, müssen wir uns mit einem anderen Thema beschäftigen.

      Geplanter Wechsel in die Rechtsform einer KGaA

      ABO Wind wurde vor 27 Jahren als Familienunternehmen gegründet. Die Aktienmehrheit liegt nach wie vor bei den Gründern. Das ermöglicht es dem Unternehmen, langfristig wertsteigernde Entscheidungen zu treffen, anstatt Quartalszahlen aufzupolieren.

      Nun zeichnet sich eine Beschleunigung der Wachstumsgeschwindigkeit ab. ABO Wind wird in den nächsten Jahren viel mehr Projekte errichten. Dafür muss die Eigenkapitalbasis gestärkt werden.

      Das Unternehmen sieht bis 2027 einen Kapitalbedarf von ca. 25 Mio. EUR pro Jahr, was bei der Durchführung von Kapitalerhöhungen zu einer jährlichen Verwässerung von 5 % führen würde.

      Die Gründer stehen also kurz davor, die Aktienmehrheit am Unternehmen zu verlieren. Zwar sind die Familien Ahn und Bockholt bereit, sich verwässern zu lassen. Doch die Kontrolle über ihr „Baby“ wollen sie trotzdem nicht verlieren.

      Also strebt ABO Wind die Umwandlung von einer Aktiengesellschaft in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) an. Mit dem Wechsel der Rechtsform gehen für die Kleinaktionäre zahlreiche Rechte verloren.

      Da ist es nicht verwunderlich, dass dieses Vorhaben auf große Kritik stößt.

      Allerdings mussten Anleger den Familien Ahn und Bockholt schon immer vertrauen. Dazu kommt, dass in allen bisherigen Geschäftsberichten klar ausgedrückt wurde, dass die Familien weiterhin die Mehrheit am Unternehmen halten werden.

      Insofern kann man sich durchaus die Frage stellen, ob die heftige Kritik an der Umwandlung nicht auch von den Einzelinteressen einiger Aktionäre befeuert wurde. Möglicherweise haben sich diese einen Verkauf des Unternehmens zu Höchstpreisen erhofft und sind nun frustriert, weil kein schneller Exit möglich ist.

      Aus unserer Sicht ist es durchaus verständlich, dass sich die beiden Gründerfamilien gegen potentielle Machtkämpfe absichern wollen. Das Geschäftsmodell erfordert einen langfristigen Fokus. Zudem ist es angesichts von sechs Kindern der Familien Ahn und Bockholt durchaus menschlich, den Status als Familienunternehmen auch der nächsten Generation erhalten zu wollen.

      Weiterhin hilft die Stellung als Familienunternehmen beim Kontakt zu Kommunen, Behörden und Banken. Mitarbeiter können sich ebenfalls auf verlässliche Rahmenbedingungen einstellen. Wir können die Beweggründe zu dieser Entscheidung also durchaus nachvollziehen.

      Dennoch ist die geplante Umwandlung in eine KGaA sehr ärgerlich, zumal es andere Möglichkeiten gegeben hätte, um den Kapitalengpass zu lösen.

      Diese anderen Wege hätte es gegeben

      ABO Wind kann Vorzugsaktien ausgeben. Die Familie behält die Stimmenmehrheit und die neuen Vorzugsaktionäre erfreuen sich an höheren Dividenden.

      Außerdem kann ABO Wind mehr Projektrechte bereits vor Beginn der Bauphase (Ready-to-build) veräußern. Das führt zu einem schnelleren Kapitalzufluss und senkt zugleich den Kapitalbedarf. Dieser Weg wird übrigens vom Konkurrenten Energiekontor gegangen.

      Eine dritte Möglichkeit besteht darin, die Wasserstoff-Aktivitäten in einer eigenen Gesellschaft zu bündeln und im Anschluss einen Teil der Anteile zu veräußern. So fließt ABO Wind sofort Liquidität zu und eine Verwässerung kann umgangen werden.

      Und dann gibt es noch die von ABO Wind „angedrohte“ Möglichkeit, das Unternehmen abzuwürgen, indem das Wachstumstempo gedrosselt wird.

      Kann man den Familien Ahn und Bockholt noch vertrauen?

      In verschiedenen Foren werden teilweise schwere Vorwürfe gegen die Gründerfamilien von ABO Wind erhoben. Am Ende muss jeder Leser selbst entscheiden, ob er den Familien weiterhin vertraut.

      Aus unserer Sicht sprechen folgende Gründe dafür:

      • es wurde immer kommuniziert, dass ABO Wind ein Familienunternehmen bleiben soll
      • auch bisher hat die Familie die Kontrolle über die Unternehmensentwicklung gehabt
      • der Track-Record fällt äußerst positiv aus: Der Aktienkurs stieg in den letzten 20 Jahren von 1,50 EUR auf 48 EUR
      • die Vorstandsgehälter sind sehr niedrig: Während die Vorstände beim Konkurrenten Energiekontor ca. 500.000 EUR pro Kopf und Jahr verdienen, sind es bei ABO Wind nur 250.000 EUR. Wenn die Familie wirklich so „gemein“ ist, wie von einigen Aktionären angenommen, warum zahlt sie sich dann nicht viel höhere Gehälter aus?

      Klar ist aber auch: Wir wissen nicht, was hinter den Kulissen abläuft. Die Pipeline von ABO Wind hat jedenfalls einen enormen Wert. Es gab/gibt anscheinend einige Aktionäre, die die Gans gerne sofort schlachten würden, anstatt sich an der weiteren Entwicklung (den gelegten Eiern/realisierten Projekten) zu erfreuen.

      Was ändert sich für Kleinaktionäre durch die Umwandlung?

      Bisher handelt es sich um eine Aktiengesellschaft. Künftig soll daraus die ABO Energy GmbH & Co. KGaA werden.

      Eine Kommanditgesellschaft auf Aktien zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

      • Es gibt eine unbeschränkt haftende Komplementärin, die die Geschäfte des Unternehmens führt. Das kann eine Kapitalgesellschaft sein, um auch hier die Haftung einzuschränken.
      • Die Aktionäre sind Kommanditisten, die Haftung ist auf das Gesellschaftskapital beschränkt. Allerdings haben die Kommanditisten keine Mitspracherechte.

      Also müssen wir uns anschauen, wer die persönlich haftende Komplementärin des Unternehmens wird. Bei ABO Wind handelt es sich dabei um die Ahn & Bockholt Management GmbH.

      Diese Gesellschaft führt das Unternehmen und bekommt dafür eine Haftungsvergütung sowie die Kosten der Geschäftsführung von der ABO Energy GmbH & Co. KGaA erstattet. Schauen wir uns die Beträge im Detail an:

      • Haftungsvergütung: Diese beträgt 6 % des Stammkapitals, also 1.500 EUR pro Jahr
      • Auslagenersatz für die Kosten der Geschäftsführung: Aktuell verdienen die Vorstände von ABO Wind ca. 250.000 EUR pro Jahr

      Die Haftungsvergütung und die Kosten der Geschäftsführung erscheinen sehr niedrig – ein weiteres Zeichen dafür, dass es den Gründern nur um die Sache und nicht um das Ausschlachten der Gesellschaft zulasten der Kleinaktionäre geht.

      Die wichtigste Änderung ist, dass die Familien Ahn und Bockholt nach der Änderung der Rechtsform dauerhaft durchregieren können, auch wenn ihr Anteil am Unternehmen durch Kapitalerhöhungen unter die Schwelle von 50 % sinkt.

      Allerdings haben sich die Gründer bereiterklärt, das Unternehmen wieder zurück in eine Aktiengesellschaft zu verwandeln, wenn ihr Anteil auf weniger als 25 % des Grundkapitals fällt.

      Schauen wir als Nächstes auf das Vergütungssystem des Vorstands.

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      Vergütung des Managements

      Insgesamt fällt die Vergütung des Vorstands sehr gering aus, pro Mitglied werden etwa 250.000 EUR pro Jahr ausgezahlt. Das sind 50 % weniger als beim Konkurrenten Energiekontor.

      CEO Karsten Schlageter erhielt im Jahr 2022 folgendes Gehalt:

      • Fixgehalt von 205.000 EUR
      • variables Gehalt von 65.000 EUR (Spanne von 0 bis 65.000 EUR)

      Tilman Versch vom YouTube Kanal „Good Investing Talks“ hat vor wenigen Wochen ein Interview mit dem CEO von ABO Wind geführt.

      Insgesamt macht der CEO im Video deutlich, dass sich dem Unternehmen hervorragende Wachstumsperspektiven bieten. Zudem herrscht die Kultur eines Familienunternehmens, das den Fokus auf die langfristige Entwicklung legt.

      Verwundert hat uns allerdings folgende Aussage:

      We do not think so much about IRRs, we talk about margin per project.

      Wir achten nicht besonders auf die Kapitalverzinsung, sondern legen den Fokus auf die Entwicklermarge, die wir in den einzelnen Projekten verdienen können.

      Die Gesellschaft wägt scheinbar nicht ab, mit welcher Rate sich die verschiedenen Investitionsmöglichkeiten verzinsen. Entschieden wird nach dem Gewinn, den die Projekte ermöglichen.

      Dazu ein Beispiel:

      • Ein schnell zu errichtendes Solarprojekt ermöglicht bei einem Investitionsvolumen von 10 Mio. EUR nach einem Jahr einen Verkauf/eine Rückzahlung von 12,5 Mio. EUR. Folglich liegt der interne Zinsfuß bei 25 %.
      • Alternativ könnte ABO Wind das Kapital in einen Windpark investieren, für den ebenfalls 10 Mio. EUR erforderlich sind. Die Errichtung dauert drei Jahre, am Ende kann das Projekt für 15 Mio. EUR veräußert werden. Obwohl die Marge bei diesem Vorhaben doppelt so hoch ist, liegt der interne Zinsfuß nur bei 14 %. Es wäre wertsteigernder gewesen, drei Solarparks in Folge anstatt nur einen Windpark zu bauen.
      • Wenn das Unternehmen die Projekte mit der höchsten Marge auswählt, besteht also die Gefahr, dass wertvolles Kapital für lange Zeit gebunden ist und das Unternehmen dadurch an eine Wachstumsgrenze stößt.
      • Wertsteigernder wäre es, alle Investitionsalternativen nach dem internen Zinsfuß und den Risiken gegeneinander abzuwägen und dann das Kapital dort anzulegen, wo es sich am stärksten vermehrt.

      Weiterhin verwundert es uns, dass im Unternehmen neben dem fehlenden Fokus auf den internen Zinsfuß anscheinend keine Budgets erstellt werden. Dabei ist es für die langfristige Rendite von entscheidender Bedeutung, die Ressourcen (Mitarbeiter/Kapital) immer in die Länder, Technologien und Projekte zu lenken, in denen die besten Chance-Risiko-Verhältnisse vorliegen.

      Selbst äußerst dezentral geführte Unternehmen wie Berkshire Hathaway führen die Kapitalallokation in der Zentrale durch.

      Kapitalallokation/ Capital Allocation

      Eigenkapitalrendite von ABO Wind
      Bildquelle: Eigene Recherchen. Daten aus den Geschäftsberichten der Jahre 2002-2022

      Über mehrere Jahre hinweg betrachtet gelingt es ABO Wind, eine Eigenkapitalrendite von ca. 15 % zu erwirtschaften. Würde das Unternehmen stärker auf den internen Zinsfuß der einzelnen Projekte achten und mehr Parks bereits vor der Bauphase veräußern, wäre bestimmt auch ein Wert von 20 % möglich.

      Investitionen in organisches Wachstum

      ABO Wind behält etwa 80 % des Gewinns ein, um die Eigenkapitalbasis zu stärken. Das ermöglicht es dem Unternehmen, über die Jahre hinweg immer mehr Projekte gleichzeitig zu errichten.

      Ausschüttung von Dividenden 

      Die restlichen 20 % des Gewinns werden über Dividenden ausgeschüttet. Seit 2017 wurde die Dividende in jedem Jahr erhöht oder zumindest stabil gehalten.

      Zuletzt wurde ein Betrag von 0,54 EUR je Aktie ausgeschüttet, was einer Dividendenrendite von 1,1 % entspricht.

      Kapitalerhöhungen

      Langfristig gesehen kann der Umsatz eines Unternehmens maximal so schnell wachsen, wie sich das Eigenkapital verzinst. Bei ABO Wind sind das ca. 15 % pro Jahr, nach Abzug der Dividende legt die Eigenkapitalbasis um etwa 12 % pro Jahr zu.

      Das Management geht davon aus, dass die Pipeline eigentlich ein schnelleres Wachstum hergibt. Also denkt das Unternehmen darüber nach, in den nächsten vier Jahren Kapitalerhöhungen im Umfang von ca. 25 Mio. EUR pro Jahr durchzuführen.

      Das entspricht einer Verwässerungsrate von etwa 5 % p.a.

      Wir sind der Meinung, dass es wertsteigernder wäre, wenn das Unternehmen anstelle von Kapitalerhöhungen folgende Schritte umsetzen würde:

      1. Streichung der Dividende
      2. Stärkerer Fokus auf den internen Zinsfuß
      3. Vermehrte Veräußerung von Projektrechten bereits vor dem Baubeginn
      4. Prüfung, ob sich ein Teil der Wasserstoff-Aktivitäten veräußern lässt

      Damit könnte die Gesellschaft Kapitalerhöhungen vermutlich gänzlich vermeiden.

      Ermittlung der Renditeerwartung

      Bewertung anhand der Unternehmensziele im Jahr 2027

      ABO Wind hat sich zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren mehr Wind- und Solarparks zu entwickeln, zu errichten und zu veräußern.

      Auf der folgenden Grafik ist zu sehen, wie viel Kapazität das Unternehmen in den letzten Jahren entwickelt bzw. errichtet hat.

      Umgesetzte Wind- und Solarprojekte
      Bildquelle: Geschäftsbericht 2022, ABO Wind

      Hellgrün bedeutet, dass ABO Wind die Projektrechte vor Baubeginn veräußert hat. Die dunkelgrünen Säulen zeigen, wie viel Kapazität auf eigene Rechnung errichtet und erst im Anschluss verkauft wurde.

      Das Management hat für die kommenden Jahre folgende Ziele bekanntgegeben:

      Zukunftspläne von ABO Wind
      Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

      Insgesamt zeichnet sich eine deutliche Steigerung der Entwicklungstätigkeit ab.

      JahrEntwickelt und veräußert (Ready to build)Entwickelt und errichtet (schlüsselfertig)
      2022ca. 550 MWca. 300 MW
      2027eca. 700 MWca. 500 MW

      Auf Basis dieser Zielwerte können wir Annahmen treffen, wie hoch der Gewinn im Jahr 2027 ausfallen könnte.

      Bitte bedenkt, dass folgende Abschnitte nur für die Abilitato Club Mitglieder einsehbar sind:

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      Buy-and-Hold Checkliste

      KriteriumEinschätzungErfüllt
      1. Hohe Verzinsung des eingesetzten KapitalsABO Wind ist es im langfristigen Durchschnitt gelungen, das Eigenkapital mit 15 % pro Jahr zu verzinsen.Ja
      2. Wachstum über viele Jahre möglich – RückenwindGlobal gesehen dürfte die Branche der Erneuerbaren Energien noch für drei Jahrzehnte mit einer zweistelligen Rate wachsen.Ja
      3. Stabiler Burggraben und Wettbewerbsvorteile        ABO Wind verfügt über einen großen Erfahrungsschatz, eine wertvolle Pipeline, eine großeWertschöpfungstiefe und erzielt aufgrund der erreichten Größe Skalenvorteile bei der Beschaffung von Windturbinen und Solarmodulen. Ja
      4. Wiederkehrender UmsatzDas Unternehmen ist im Projektgeschäft tätig. Nein
      5. Keine großen AbhängigkeitenABO Wind ist von stabilen Rahmenbedingungen abhängig. Entscheidend für die Gewinnentwicklung ist die Entwicklermarge (Verkaufspreis abzüglich Baukosten). Der Verkaufspreis ergibt sich aus Strompreis und Zinsniveau. Nein
      6. Solide BilanzDie Eigenkapitalquote liegt bei fast 40 %. Ja
      7. Gute KapitalallokationWir würden es begrüßen, wenn das Management stärker auf den internen Zinsfuß schauen und einige zusätzliche Projekte künftig bereits vor der Bauphase veräußern würde.Nein

      Ingesamt deutet vieles darauf hin, dass sich die erfolgreiche Entwicklung von ABO Wind in den 2020er-Jahren fortsetzen wird. Eine Buy-and-Hold Investition bietet sich an.

      Wichtig ist aber, dass die Unternehmensprozesse mit zunehmender Größe weiterentwickelt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Ressourcen wie Mitarbeiter und Kapital sinnvoll zugeteilt werden. Anleger sollten die weitere Entwicklung dieses Themas genau im Auge behalten.

      Der Aktienkurs neigt zu erhöhten Schwankungen, daher eignet sich das Wertpapier nur für risikobereite Anleger.

      Chancen und Risiken einer Investition in die ABO Wind Aktie

      Wer in Aktien investiert, setzt sich unternehmerischen Chancen und Risiken aus. Eine Investition sollte nur dann erfolgen, wenn das Chance-Risiko-Verhältnis auf Basis eigener Überlegungen als positiv eingeschätzt wird.

      Chancen

      ABO Wind Aktie: 3 Wettbewerbsvorteile
      Bildquelle: Strategie 2023-2027, ABO Wind

      🍀 Fokus auf operative Entwicklung verloren gegangen: Wer Aktienforen durchstöbert, stellt fest, dass die endlose Diskussion um die Umwandlung in eine KGaA dazu führt, dass der Fokus auf die hervorragende operative Entwicklung nahezu vollständig verloren gegangen ist.

      🍀 Starkes Wachstum: Die Pipeline ist so prall gefüllt wie nie zuvor, die Zahl der Mitarbeiter steigt laufend und in verschiedenen europäischen Ländern wurden die Genehmigungen deutlich vereinfacht. Diese Entwicklungen sollten zu einem raschen Anstieg der Entwicklungs- und Errichtungsleistung führen.

      🍀 Der profitabelste Teil der Wertschöpfungskette: In der Projektierung kann die höchste Eigenkapitalverzinsung erreicht werden. Der langfristige Track-Record ist hervorragend. Falls das Management künftig einen stärkeren Fokus auf den internen Zinsfuß legt, kann die Eigenkapitalrendite weiter steigen. Gleichzeitig bietet sich dem Unternehmen noch auf Jahre hinaus die Möglichkeit, stark zu wachsen.

      🍀 Günstige Bewertung: Unseren Annahmen/Berechnungen zufolge notiert die ABO Wind Aktie deutlich unterhalb des inneren Wertes.

      🍀 Potentiell sehr wertvolle Wasserstoff-Pipeline: ABO Wind könnte eines Tages mit einer Meldung überraschen, in der das Unternehmen die Gründung eines Wasserstoff Joint Ventures bekanntgibt. Dabei könnte der potentiell sehr hohe Wert der Wasserstoffaktivitäten plötzlich für alle Marktteilnehmer sichtbar werden.

      Risiken

      ⚠️ Schwankendes Projektgeschäft: Verzögerungen aufgrund von bürokratischen Hürden, verspäteten Lieferungen oder einem fehlenden Netzanschluss gehören zum Tagesgeschäft. Unter Umständen verschiebt sich dadurch die Inbetriebnahme eines Parks in das nächste Geschäftsjahr. Das führt zu stark schwankenden Finanzzahlen einzelner Jahre.

      Weiterhin besteht die Gefahr, dass die Politik die Regulierungsbedingungen verändert und damit den Ausbau der Erneuerbaren Energien ausbremst.

      ⚠️ Entwicklermarge verändert sich: Der Gewinn von ABO Wind ergibt sich aus dem realisierten Volumen, das mit der durchschnittlichen Entwicklermarge multipliziert wird. Während sich auf der Volumenseite in den nächsten Jahren ein spürbares Wachstum abzeichnet, ist der weitere Verlauf der Entwicklermarge eine Unbekannte. Relevant sind folgende Faktoren:

      • Verkaufspreis: Höhe der Energiepreise (Einspeisevergütungen), langfristiges Zinsniveau
      • Entwicklung der Baukosten

      ⚠️ Bewertung kann dauerhaft niedrig bleiben: Der Rechtsformwechsel in eine KGaA hat viele Anleger abgeschreckt. Möglicherweise machen einige Investoren nun dauerhaft einen Bogen um das Unternehmen. Es ist gut möglich, dass die Aktie viele Jahre lang mit einem Bewertungsabschlag gehandelt wird. Wer auf der Suche nach einem schnellen Euro ist, sollte sich nicht länger mit dem Wertpapier beschäftigen.

      ⚠️ Kapitalerhöhungen: Der Vorstand hat bereits angekündigt, dass ABO Wind in den nächsten vier Jahren Kapitalerhöhungen im Umfang von 25 Mio. EUR pro Jahr plant. Je nach Kursniveau kann die Verwässerung der Altaktionäre dabei kleiner oder größer ausfallen. Zudem belasten Kapitalerhöhungen oftmals die Kursentwicklung.

      Fazit zur ABO Wind Aktie: Umwandlung in KGaA hat dazu geführt, dass der Fokus auf die operative Entwicklung verloren gegangen ist

      Operative Einschätzung

      ABO Wind entwickelt und errichtet Wind- und Solarparks sowie Batteriespeicher. In der 27-jährigen Unternehmensgeschichte ist der Konzern von zwei auf über 1.000 Mitarbeiter gewachsen. Die Kursperformance der letzten 20 Jahre fällt hervorragend aus: Knapp 20 % jährliche Rendite sind in diesem Zeitraum möglich gewesen.

      Doch die Wachstumsstory ist noch lange nicht vorbei. Gemäß dem Net Zero Szenario der Internationalen Energieagentur werden die Erneuerbaren Energien noch 30 Jahre lang mit einer zweistelligen Rate wachsen.

      ABO Wind ist bestens positioniert, um davon zu profitieren. Die Projektpipeline des Unternehmens ist auf 22 GW gewachsen, was der Leistung von 15 modernen Atomkraftwerken entspricht.

      Angesichts der Diversifikation über vier Technologien und 16 Länder haben sich die Finanzzahlen der letzten Jahre zunehmend stetiger entwickelt.

      Aktuell profitiert das Unternehmen von einer Beschleunigung des Wachstums, weil die Genehmigungen vereinfacht wurden und ABO Wind gleichzeitig die Zahl der Mitarbeiter deutlich aufgestockt hat.

      Einschätzung zur Bewertung

      Die Bewertung des Unternehmens gestaltet sich schwierig, da das Management den Verkaufszeitpunkt der mehrere Jahre laufenden Projekte frei bestimmen kann. Weiterhin ist in der Bilanz der Marktwert der Projektpipeline nicht zu erkennen.

      Daher sollten Anleger weniger auf die Entwicklung eines einzelnen Jahres und dafür stärker auf die mehrjährige Entwicklung schauen.

      Wir haben uns über zwei verschiedene Wege an die Bewertung gewagt. Aus unserer Sicht liegt der faire Wert der ABO Wind Aktie weit oberhalb des aktuellen Aktienkurses.

      Auf Sicht von 3-5 Jahren erscheint ein dreistelliges Kursniveau realistisch.

      Allerdings neigt das Wertpapier zu starken Kursschwankungen. Daher sollten sich nur erfahrene und risikobereite Anleger mit einem langen Geduldsfaden am Unternehmen beteiligen.

      Weiterhin sollten Investoren aufgrund des geringen Handelsvolumens nur über Limitorders ein- und aussteigen.

      Persönliche Einschätzung

      Ich habe mir nach den Recherchen eine erste Position in der ABO Wind Aktie aufgebaut.

      Das Chance-Risiko-Verhältnis erscheint mir sehr vorteilhaft.

      Das Wertpapier bietet eine der besten Möglichkeiten, um als Anleger von einer klimaneutralen Zukunft zu profitieren.

      Das größte Risiko sehe ich in weiter sinkenden Strompreisen und/oder einem steigenden Zinsniveau. Beide Entwicklungen führen zu einer geringeren Entwicklermarge.

      Mittelfristig möchte ich sehen, dass das Management auf eine gute Kapitalallokation achtet (Steigerung der Eigenkapitalrendite, Vermeidung von Kapitalerhöhungen zu niedrigen Kursen). Falls das nicht geschieht, werde ich die Investition hinterfragen.

      Was ist sonst wichtig?

      Jeder Anleger sollte selbst beurteilen, ob er dem Management nach der Umwandlung in eine KGaA weiterhin das Vertrauen schenken möchte.

      Jetzt bist du an der Reihe

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        Worauf in Zukunft achten?

        Ab sofort werden wir die weitere Entwicklung der ABO Wind Aktie verfolgen. In Zukunft sollten aus unserer Sicht folgende Punkte besonders genau beobachtet werden:

        Projekt-Pipeline

        • Volumen (aktuell 22 GW)
        • Fortschritt innerhalb der Pipeline (Phase 1 bis 3)
        • Erwartete Profitabilität der Pipeline
          • Strompreisentwicklung (staatliche Einspeisevergütung)
          • Zinsniveau (langfristiges Zinsniveau)
          • Baukosten (Entwicklung der Preise für Windturbinen und Solarmodule)

        Politische Rahmenbedingungen

        • Ausschreibung von Flächen
        • Genehmigungen

        Wasserstoff-Aktivitäten

        • Juli 2024: Veröffentlichung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie des Projekts in Neufundland

        Umsatzwachstum

        • Unsere Annahme: ca. 15 % jährliches Wachstum

        EBT-Marge

        • Unsere Annahme: ABO Wind kann die Vorsteuermarge auf einem Wert von 15 % halten

        Eigenkapitalrendite, Eigenkapitalquote und Eigenkapitalerhöhungen

        • Unsere Annahme: ABO Wind erwirtschaftet auch in Zukunft eine Eigenkapitalrendite von 15 %. Die Eigenkapitalquote bleibt oberhalb von 33 %

        Unternehmensführung

        • Wir hoffen, dass das Management
          • künftig stärker auf den internen Zinsfuß achtet
          • mehr Projektrechte vor Beginn der Bauphase veräußert
          • einen Budgeting-Prozess einführt, der eine optimale Allokation der Ressourcen (Mitarbeiter und Kapital) sicherstellt
          • Kapitalerhöhungen zu niedrigen Kursen vermeidet

        Recherchequellen

        Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen sowie der noch nicht im Verlauf der Analyse aufgeführten Quellen:

        RecherchequelleWas ist dort zu finden?
        Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
        Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
        TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
        YouTubeGood Investing Talks CEO-Interview mit Karsten Schlageter: Darum wechselt ABO Wind die Rechtsform
        YouTubeGood Investing Talks CEO-Interview mit Karsten Schlageter: Aktuelle Entwicklungen bei ABO Wind
        YouTubeGood Investing Talks CEO-Interview mit Karsten Schlageter von 2021
        valueandopportunity.comVergleich von ABO Wind und Energiekontor
        YouTubeBau eines Windparks in Spanien 
        ABO WindAnalystenstudie First Berlin Equity Research 
        ABO WindAnalystenstudie Metzler 
        WirtschaftsWocheArtikel: ABO Wind – Rebellion der Kleinaktionäre
        ABO WindInvestorenpräsentation, Februar 2024
        ABO WindUnternehmensstrategie
        ABO WindInvestorenpräsentation Strategie 2023-207
        ABO WindZahlen & Fakten
        ABO WindPressemeldung: Wasserstoffprojekt geht in die nächste Phase
        ABO WindGeschäftsberichte
        ABO WindGeschäftsbericht 2022
        ABO WindHalbjahresbericht 2023
        ABO WindPressemeldung: ABO Wind gibt Machbarkeitsstudie für Wind- und Wasserstoffprojekt in Neufundland in Auftrag
        ABO WindPressemeldung: ABO Wind ist führender Windkraftentwickler in Finnland
        ABO WindWebsite Toqlukuti’k Wind and Hydrogen Project
        ABO WindPresssemeldung: ABO Wind sichert Flächen für Wind- und Wasserstoffprojekt mit fünf Gigawatt in Neufundland
        ABO WindPressemeldung: Formwechsel in KGaA würde großes Potenzial erschließen
        ABO WindAnfangsjahre
        RWETransaktion mit Nordex abgeschlossen