Diese 10 Aktien sind jetzt spannend: Meine Eindrücke vom Eigenkapitalforum 2022

Wir haben das Eigenkapitalforum in Frankfurt besucht. Dort haben sich 250 börsennotierte Unternehmen präsentiert. In diesem Artikel stellen wir dir 10 interessante Aktien-Ideen direkt von der Quelle vor. Noch nicht vollständig ausgearbeitet, dafür ungefiltert und kompakt.

Inhaltsverzeichnis

Über diesen Artikel

Vom 28. bis 30. November habe ich das von der Deutschen Börse organisierte Eigenkapitalforum besucht. Dabei handelt es sich um eine der größten Kapitalmarktverstaltungen Deutschlands.

Das Event stand unter dem Motto „Unternehmer treffen Investoren“. Drei Tage lang haben sich rund 250 börsennotierte Unternehmen vorgestellt. Die Teilnehmer konnten zahlreiche Eindrücke sammeln, direkt an der Quelle Fragen stellen und sich austauschen.

In diesem Blogartikel schildere ich dir meine persönlichen Eindrücke und stelle die aus meiner Sicht 10 spannendsten Aktien vor, die ich in diesen drei Tagen kennenlernen durfte. Let’s go!

Darum bin ich zum Eigenkapitalforum gefahren

Meiner Meinung nach eignet sich der Großteil der börsengehandelten Unternehmen nicht zur langfristigen Geldanlage. Auf unserer Startseite steht:

Wir wollen uns frühzeitig an großartigen Unternehmen beteiligen und diese anschließend bei ihrem Wachstum und ihrer Wertsteigerung begleiten. 

Wer einen Blick auf die langfristige Kursentwicklung von 100 zufällig ausgewählten Unternehmen wirft, wird feststellen, dass es einer Vielzahl der Unternehmen langfristig nicht gelingt, Werte für die Aktionäre zu schaffen.

Daher gehe ich so vor, dass ich mich über sehr viele Unternehmen nur kurz informiere und anschließend konsequent die Gesellschaften ausfiltere, die mir aus verschiedensten Gründen nicht gefallen.

So bleibt eine kleine und sorgfältig ausgewählte Zahl von Aktien übrig, die es dann auf den Abilitato Blog schafft. Normalerweise bekommt ihr von diesem vorgelagerten Filterprozess gar nichts mit.

Diesmal mache ich eine Ausnahme. Denn erstens könnt ihr so noch besser verstehen, wie ich beim Investieren vorgehe. Und zweitens dürfte für jeden Leser wohl mindestens eine spannende Aktie dabei sein.

Um beim Filterprozess strukturierter vorgehen zu können, habe ich eine Buy-and-Hold Checkliste mit sieben Punkten erstellt, die bei einer langfristig angedachten Investition besonders wichtig erscheinen.

Die Abilitato Buy-and-Hold Checkliste

KriteriumKennzifferErklärung
1. Hohe Verzinsung des eingesetzten KapitalsEigenkapitalrenditeAussage über Preissetzungsmacht, Wettbewerbsposition und Höhe der Cashgenerierung.
2. Wachstum über viele Jahre möglichUmsatzwachstumJe höher das Wachstum, umso stärker kann der Free Cash Flow ansteigen.
3. Stabiler Burggraben und Wettbewerbsvorteilegrößer/kleinerWie hart ist der Markt umkämpft? Nimmt der Wettbewerbsdruck zu oder ab?
4. Wiederkehrender UmsatzUmsatzstabilitätProdukte, die immer wieder aufs Neue gekauft werden?
5. Keine großen AbhängigkeitenLieferanten und Kunden prüfenGibt es einzelne Lieferanten oder Kunden, von denen das Unternehmen abhängig ist?
6. Solide BilanzNetDebt/EBITDADie Rückführung der zinstragenden Verbindlichkeiten sollte in einem angemessenen Zeitraum möglich sein.
7. Gute Kapitalallokationklar definiertWo möchte das Unternehmen in Zukunft hin? Wie wird der operative Cashflow investiert?

In der Praxis werden nur in den seltensten Fällen alle sieben Kriterien gleichzeitig erfüllt sein. Investoren müssen folglich in der Regel auf einzelne Punkte der Checkliste verzichten, die beim Kauf jedoch über einen Bewertungsabschlag einkalkuliert werden können.

Da sich beim Eigenkapitalforum gleich 250 verschiedene Unternehmen vorgestellt haben, war dieses Event für mich eine äußerst spannende Gelegenheit, um viele neue Gesellschaften kennenlernen und anschließend durch meinen Filterprozess schicken zu können.

Ich habe mich in Frankfurt also auf die Suche nach aussichtsreichen Aktien gemacht, die ich euch im nächsten Jahr schrittweise in Form von Unternehmensanalysen auf dem Abilitato Blog vorstellen werde.

Wie kann man sich das Eigenkapitalforum vorstellen?

Leider ist die Veranstaltung nur für bestimmte Berufsgruppen wie Fondsmanager, Aktienanalysten, Finanzjournalisten, Vermögensverwalter etc. zugänglich. Daher berichte ich noch kurz zum Ablauf, sodass ihr euch ein besseres Bild machen könnt. Danach geht’s zu den zehn Aktien Ideen.

Präsentationen: Alle drei Veranstaltungstage wurden in ca. 10 Zeitfenster von 30-60 Minuten eingeteilt. In jedem der Zeitfenster fanden in sechs verschiedenen Räumen gleichzeitig Unternehmenspräsentationen statt. So musste ich mich von Zeitfenster zu Zeitfenster neu entscheiden, über welches Unternehmen ich mich als Nächstes informieren möchte.

Am ersten Tag der Veranstaltung sah das Programm wie folgt aus:

Bildquelle: Michael Mayer (@Papamicha007), Twitter.com

Einzelgespräche: Neben den Präsentationen (die für eine Vielzahl von Teilnehmern ausgelegt sind) bestand die Möglichkeit, Termine für Einzelgespräche mit den börsennotierten Unternehmen zu buchen. Da ich mich sehr kurzfristig für die Teilnahme am Eigenkapitalforum entschieden hatte, war die Frist für für das Anfragen dieser sogenannten „1on1s“ bereits abgelaufen.

Doch dank der netten Angebote der beiden Value Investoren Till Schwalm (Twitter: @sgfvalue) und Tilman Versch (Twitter: @goodinvestingc) hatte ich dann doch noch die Möglichkeit, mit ein paar Unternehmenslenkern in direkten Kontakt zu kommen.

Der Vorteil der Einzelgespräche liegt darin, dass die eigenen Fragen beantwortet werden. Allerdings ist dafür eine gute Vorbereitung notwendig.

Netzwerken: In den Pausen und im Anschluss an das jeweilige Tagesprogramm bestand dann noch die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen. So konnten die gesammelten Erfahrungen verglichen und interpretiert werden. Ich durfte beispielsweise Gespräche mit folgenden Personen führen:

Ein besonderes Highlight war zudem der Spaziergang mit dem Finanzblogger-Kollegen Ben Warje (Divantis). In der Vergangenheit habe ich bereits einige seiner Beiträge gelesen, die mir stets gut gefallen haben.

Ben Warje von Divantis und Jonathan Neuscheler von Abilitato auf dem Eigenkapitalforum 2022
Auf dem Eigenkapitalforum durfte ich den Finanzblogger Ben Warje (rechts) kennenlernen, der den Blog Divantis.de betreibt. Er baut sich ein Dividendendepot auf, das einen immer größeren Dividendenstrom generiert.

Jetzt solltet ihr eine gute Vorstellung davon haben, warum ich das Event in Frankfurt besucht habe und wie die drei Tage so abgelaufen sind. Damit kommen wir zum wohl interessantesten Teil des Blogartikels.

Während der Präsentationen und Gespräche habe ich wichtige Erkenntnisse nach alter Schule mit einem Stift auf einen Notizblock notiert. Ja, ich bin nicht der digitalste Vertreter meiner Generation, aber so kann ich mir Dinge nun mal besser einprägen.

In den letzten Tagen habe ich dann noch etwas zu den Unternehmen recherchiert und kann euch daher heute zehn Aktien vorstellen, die aus meiner Sicht einen genaueren Blick wert sind.

Diese zehn Aktien vom Eigenkapitalforum sind jetzt spannend

Auch wenn es selbstverständlich sein sollte, möchte ich es an dieser Stelle nochmals ausdrücklich erwähnen: Hierbei handelt es sich nicht um eine Anlageberatung oder -empfehlung. Ich schildere euch ausschließlich meine persönlichen Eindrücke.

Und noch etwas: Gerade bei Nebenwerten mit einer geringeren Marktkapitalisierung solltet ihr ausschließlich über Limitorders einsteigen. Nur so könnt ihr sicherstellen, dass eure maximale Preisvorstellung beim Kauf eingehalten wird.

Traumhaus AG Aktie: Im Zentrum des Sturms

Marktkapitalisierung: 30 Mio. EUR

Geschäftsmodell: Die Traumhaus AG ist ein Bauträger, der wertbeständige Immobilien möglichst preiswert errichtet. Dafür wird auf das Konzept der maximalen Standardisierung zurückgegriffen. Der CEO beschrieb das Geschäftsmodell als „Bauen mit großen Legosteinen“.

Darum ist die Aktie interessant: Steigende Baukosten und der starke Zinsanstieg lassen die Bautätigkeit einbrechen und sorgen unter den Käufern für große Verunsicherung. Das ändert jedoch nichts daran, dass aufgrund der starken Einwanderungsbewegungen der letzten Jahre (Flüchtlingsstrom seit 2015, Zuzug aus europäischen Ländern, Einwanderung von internationalen Fachkräften, Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine etc.) ein Wohnungsmangel von mehreren Mio. Wohneinheiten herrscht. Durch die maximale Standardisierung beim Bau kann die Traumhaus AG rund 20 % günstiger bauen als die Konkurrenz. Daher könnten die vom Unternehmen hergestellten Häuser in den nächsten Jahren besonders stark nachgefragt werden.

Aktienkursentwicklung der Traumhaus Aktie
Bildquelle: Comdirect.

Gedanken zur Bewertung: Das Unternehmen ist noch keine fünf Jahre an der Börse. Gegenüber dem Höchstkurs im Jahr 2021 ist der Kurs der Traumhaus AG Aktie um rund 70 % eingebrochen. Schwierigkeiten bei der Versorgung mit Bauteilen, der extrem starke Anstieg der Kosten sowie der Zinssätze und die generelle Verunsicherung der Käufer machen sich operativ bemerkbar. Positiv stimmt uns jedoch die hohe Eigenkapitalquote von über 30 %, der engagierte CEO und die Positionierung des Unternehmens im Segment des preiswerten Bauens. Daher könnte die Gesellschaft ohne Kapitalerhöhung durch das schwierige Umfeld hindurchsteuern und bei einer Normalisierung des Geschäftsverlaufs einen Gewinn von 2-3 EUR je Aktie erreichen. Selbst bei einem vorsichtig gewählten 10er-KGV wären so in den nächsten Jahren Kurse von 20-30 EUR denkbar.

Weiteres Vorgehen: Bevor ich mich für oder gegen eine Investition entscheide, werde ich noch einen genaueren Blick auf die Bilanz und die finanzielle Lage der Gesellschaft werfen. Außerdem möchte ich besser verstehen, wie problematisch die Geschäftssituation derzeit ist. Vorerst werde ich die weitere Entwicklung nur von der Seitenlinie beobachten, hier müssen noch einige Fragen beantwortet werden.

Hypoport Aktie: skalierbares Plattform-Unternehmen wurde hart abgestraft

Marktkapitalisierung: 650 Mio. EUR

Geschäftsmodell: Ein Technologieunternehmen, das sich im Bereich der Baufinanzierung tief in die Wertschöpfungskette der Banken eingegraben hat. Immobilienkäufer können über die Marke Dr. Klein die Zinskonditionen verschiedener Banken miteinander vergleichen, ohne jede Bank einzeln anfragen zu müssen. Aber auch die Banken selber greifen auf die Dienste des Unternehmens zurück: Z. B. bei der digitalen Wertermittlung der Objekte, die finanziert werden sollen. Wenn die Immobiliengutachter nicht mehr zum Objekt fahren müssen, können die Banken viel Geld sparen. Neben diesen beiden genannten Punkten gibt es zahlreiche weitere Angebote. Wie die im Detail aussehen, ist für das Verständnis erst einmal nicht so wichtig. Entscheidend ist dagegen: Hypoport hilft Immobilienkäufern und Banken dabei, den Kauf von Immobilien so effizient wie möglich zu gestalten. Das Unternehmen berechnet für die Dienstleitungen Gebühren, die einige Basispunkte bzw. Promille des Transaktionswertes eines Immobilienkaufs ausmachen.

Darum ist die Aktie interessant: Die Digitalisierung der Immobilienbranche ist noch nicht weit fortgeschritten. Es besteht über viele Jahre hinweg großes Wachstumspotential. Einmal etabliert, ist Hypoport kaum mehr aus der Wertschöpfungskette zu entfernen. Das Unternehmen breitet sich weiter aus und verdient an einem immer größeren Anteil der deutschen Immobilientransaktionen mit. Die Plattform ist zudem skalierbar, was langfristig gesehen zu einer hohen Gewinnmarge führen sollte.

Aktienkursentwicklung der Hypoport Aktie
Bildquelle: Comdirect.

Gedanken zur Bewertung: 2021 hat das Unternehmen noch fast 5 EUR je Aktie verdient. Doch bei der Zahl der Transaktionen am deutschen Immobilienmarkt ist es zu einem starken Einbruch gekommen. Die Verkäufer sind angesichts der hohen Inflation nicht bereit, ihre Immobilien günstig auf den Markt zu werfen. Gleichzeitig können es sich die Käufer aufgrund der enormen Zinsbelastung nicht mehr leisten, die alten Preise aus der Nullzinsphase zu bezahlen. Die Folge: Rund 30-50 % weniger Immobilien wechseln die Eigentümer. Daher dürfte der Gewinn von Hypoport 2022 und wohl auch 2023 um mindestens 50 % einbrechen. Mittel- und langfristig sollte sich die Zahl der Immobilientransaktionen wieder normalisieren. Dann springt bei Hypoport das Geschäft wieder an. Als wachstumsstarke Plattform ohne eigenen Immobilienbestand erscheint uns die Aktie der Hypoport AG als die beste „Wette“, um auf eine Normalisierung im Immobiliensektor zu setzen. Bestandshalter wie Vonovia sind hingegen so stark verschuldet, dass sie im Falle weiterer Zinsanstiege und eines Preisrückgangs am Immobilienmarkt große Probleme bekommen könnten. Bei Hypoport bestehen diese Risiken so nicht, wichtig ist für das Unternehmen ausschließlich, dass es wieder zu mehr Transaktionen kommt. Das Preisniveau ist zweitrangig. Das Geschäft dürfte daher wieder anspringen, die Gesellschaft zu ihrer alten Ertragsstärke zurückkehren und von dort aus den Wachstumskurs fortsetzen. Bei einer dann vorliegen Bewertung mit einem 25er-KGV wären Kurse von 125 EUR denkbar.

Weiteres Vorgehen: Die Probleme im Immobilienmarkt scheinen riesig zu sein. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es zu vielen Monaten mit einem stark eingeschränkten Transaktionsvolumen kommt. Dann könnte es bei Hypoport einen länger anhaltenden und stärker als bisher gedachten Gewinneinbruch geben. Das könnte zu einem weiteren Kursrückgang führen. Im Bereich von 50 EUR erscheint mir die Aktie dann jedoch hochinteressant.

ABO Wind Aktie: ermöglicht die Klimawende

Marktkapitalisierung: 640 Mio. EUR

Geschäftsmodell: ABO Wind entwickelt und baut Wind- und Solarparks. Spätestens nach Inbetriebnahme werden die Anlagen an Investoren verkauft, um mit dem Kapital weitere Entwicklungen finanzieren zu können. Zudem verfügt das Unternehmen über eine Pipeline an Projekten in den Bereichen der Batteriespeicherung und zur Herstellung von grünem Wasserstoff.

Darum ist die Aktie interessant: Als Projektentwickler kümmert sich ABO Wind darum, dass die Klimawende gelingen kann. In Deutschland soll der jährliche Zubau an neuen Windanlagen um den Faktor fünf erhöht werden. Angesichts der zahlreichen Vorschriften und Genehmigungsverfahren wird die Projektentwicklung daher zum besonders kritischen und aus Aktionärssicht aussichtsreichen Flaschenhals.

Aktienkursentwicklung der ABO Wind Aktie
Bildquelle: Comdirect.

Gedanken zur Bewertung: Im Jahr 2023 möchte ABO Wind bereits einen Gewinn je Aktie von knapp 3 EUR erwirtschaften. In den Folgejahren ist aus heutiger Sicht mit weiteren Steigerungen zu rechnen. Zudem bilanziert das Unternehmen nach den besonders vorsichtigen HGB-Standards. Ein Bewertungsvergleich mit den anderen beiden börsennotierten Entwicklern von Wind- und Solarparks (Energiekontor und PNE) macht deutlich, dass die ABO Wind Aktie mit einem großen Bewertungsabschlag gehandelt wird. Bei einer Bewertung, die den beiden Konkurrenten ähnelt, müsste der Kurs der ABO Wind Aktie eher im Bereich von 200 EUR als bei den aktuell knapp 70 EUR notieren.

Weiteres Vorgehen: Bevor ich hier über den Aufbau einer Position nachdenke, muss ich mich noch tiefer in das Unternehmen einarbeiten, um so ein besseres Verständnis von der Werthaltigkeit der Pipeline zu erhalten. Bspw. entwickelt ABO Wind auch Projekte in Südafrika und Südamerika, bei denen ein geringerer Wert angesetzt werden muss. Auf der anderen Seite könnte in der grünen Wasserstoff-Entwicklungspipeline zusätzliches Potential stecken, das bisher noch gar nicht oder kaum im Börsenkurs einkalkuliert wird. Eine äußerst interessante Aktie, die ich euch in einigen Wochen in einem ausführlicheren Artikel vorstellen will.

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    clearvise Aktie: unter dem Radar, günstige Bewertung

    Marktkapitalisierung: 190 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Ein Bestandshalter von Wind- und Solarparks. Das Unternehmen kauft von Projektentwicklern wie ABO Wind oder Energiekontor fertiggestellte Wind- und Solarparks und baut sich so ein immer größeres Portfolio an Anlagen auf, die aus Erneuerbaren Energien Strom erzeugen. Der hergestellte Strom wird über staatlich garantierte Einspeisevergütungen oder privat abgeschlossene Stromabnahmeverträge zu langfristig fixen Konditionen verkauft.

    Darum ist die Aktie interessant: Aus verschiedenen Gründen wird die clearvise Aktie derzeit mit einem starken Bewertungsabschlag gegenüber den anderen börsennotierten Konkurrenten (Encavis, 7C Solarparken) gehandelt. Aus meiner Sicht spricht jedoch vieles dafür, dass der Bewertungsabschlag mit zunehmender Unternehmensgröße reduziert werden kann. Allein aus der Angleichung der Bewertungen dürfte hier ein Kurspotential von 50-100 % stecken. Wann und wie stark dieses Potential gehoben werden kann, lässt sich nicht vorhersagen.

    Aktienkursentwicklung der clearvise Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Aktuell verfügt clearvise über ein Portfolio mit einer Kapazität von knapp über 300 MWp. Bis 2025 soll die Kapazität auf 750 MWp ausgebaut werden. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von mehr als 35 %. Zudem befindet sich die Gesellschaft mit einem Konkurrenten (Tion Renewables) in Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss. Wenn der Deal gelingt, würde sich das Portfolio auf einen Schlag um mehr als 50 % vergrößern.

    Weiteres Vorgehen: Ich bin ein Fan des Geschäftsmodells von clearvise. Durch den Betrieb der Wind- und Solarparks fließen dem Unternehmen hohe und wiederkehrende Zahlungsströme zu. Allerdings muss ich mich noch einige weitere Stunden mit dem Unternehmen beschäftigen, um ein noch besseres Gefühl für den inneren Wert der Gesellschaft sowie die langfristige Renditeerwartung zu bekommen.

    Touax Aktie: Infrastruktur-Assets in einer Sondersituation

    Marktkapitalisierung: 60 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Touax ist eine Leasinggesellschaft, die Güterwagen, Frachtkähne für die Binnenschifffahrt und Seecontainer kauft und anschließend an Kunden vermietet bzw. verleast. Das Unternehmen ist Europas zweitgrößte Leasinggesellschaft im Bereich der Güterwagen und sogar der einzige Anbieter von Frachtkähnen (die beispielsweise den Rhein hinauf- und hinunterfahren).

    Darum ist die Aktie interessant: Auch wenn die langfristige Kursentwicklung nicht gerade positiv ausgefallen ist, so hat das Management das Unternehmen in den letzten Jahren fundamental umgebaut. Ein verlustträchtiges Segment wurde aufgegeben. Durch einen Teilverkauf eines weiteren Segments erhielt Touax dringend benötigtes Eigenkapital. Ausgehend von dieser Basis konnte das bilanzielle Eigenkapital in weniger als drei Jahren von ca. 50 auf nun ca. 100 Mio. EUR verdoppelt werden. Auch in den kommenden Jahren bieten sich dem Unternehmen zahlreiche unternehmerische Chancen, da der Schienen- und Schiffsverkehr im Vergleich zum Straßentransport einen Großteil der CO2-Emissionen einspart.

    Aktienkursentwicklung der Touax Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Gemäß einer vom Unternehmen in Auftrag gegebenen Net Asset Value Berechnung (bei der die Marktwerte der Infrastruktur-Assets einfließen) liegt der Vermögenswert je Aktie bei über 20 EUR. Der Kurs der Touax Aktie notiert jedoch im einstelligen Bereich. 2021 wurden fast 2 EUR je Aktie verdient, dieses Jahr könnten es sogar mehr als 2 EUR werden. Bei einer Bewertung mit einem 10er-KGV wäre so ein Kursziel von 20 EUR möglich.

    Weiteres Vorgehen: Bevor ich mich für oder gegen eine Investition in die Touax Aktie entscheide, möchte ich zwei Themen besser verstehen. Erstens will ich nachvollziehen können, ob das Management nach der eher enttäuschenden Vergangenheit nun wirklich eine nachhaltig wertschaffende Strategie verfolgt. Und zweitens könnte das zyklische Containergeschäft im Falle einer globalen Rezession zu einem Gewinneinbruch führen. Allerdings machen die Container nur etwa ein Viertel der Assets der Gesellschaft aus – und eine in diesem Bereich schwache Entwicklung könnte von einer starken Entwicklung im Bereich der Güterwagen überkompensiert werden. Also liegt auch bei dieser Aktie weitere Recherchearbeit vor mir.

    Smartbroker Holding Aktie: operative Verzögerungen, aber ein preislich unschlagbar gutes Angebot

    Marktkapitalisierung: 125 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Die Smartbroker Holding betreibt seit vielen Jahren verschiedene deutschsprachige Finanzportale, darunter wallstreet-online.de und Ariva.de. Der Umsatz wird über die Vermarktung der Online-Werbeflächen erzielt. 2021 steuerte das Geschäft ein EBITDA von 15 Mio. EUR bei. Seit Ende 2019 baut das Unternehmen zusätzlich unter dem Namen Smartbroker einen Neobroker auf. Die Idee war genial: Anstatt die Werbeflächen komplett extern zu vermarkten, werden sie nun auch dafür genutzt, Kunden für den Smartbroker zu gewinnen. Knapp 300.000 Kunden konnten bereits überzeugt werden.

    Darum ist die Aktie interessant: Was den Smartbroker einzigartig macht, ist die Kombination aus besonders niedrigen Gebühren (0-4 EUR je Trade) bei einem gleichzeitig großen Angebot an Börsenplätzen. Allerdings fehlt dem Unternehmen bisher noch eine App, eine vollständig digitale Depoteröffnung sowie die Möglichkeit zur Eröffnung von Firmen- und Juniordepots. Das soll sich im Laufe des Jahres 2023 ändern, weil die Smartbroker Holding dann auf einen neuen Technologiepartner umstellt (die Baader Bank, mit der auch schon Scalable Capital zusammenarbeitet). Durch diese White Label-Lösung kann das Produktangebot maßgeblich verbessert werden und die fünf Mio. Depotkunden von Comdirect, ING und Consors bekommen fortan eine preislich unschlagbare Alternative zu ihrer bisherigen Bank. Das könnte für einen starken Wachstums- und Ertragsschub bei der Smartbroker Holding sorgen.

    Aktienkursentwicklung der Smartbroker Holdings Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Sollte es der Smartbroker Holding mit dieser neuen Aufstellung in den nächsten fünf Jahren gelingen, einen Kundenstamm von 1 Mio. Depots aufzubauen, dann könnte der Gewinn je Aktie in Richtung 2 EUR steigen. Bei einem angenommenen 15er-KGV würde das ein Kursziel von 30 EUR ermöglichen.

    Weiteres Vorgehen: In der Vergangenheit wurden die Pläne für den sogenannten „Smartbroker 2.0“ bereits mehrmals nach hinten verschoben. Da das Unternehmen nun auf eine im Markt etablierte White-Label-Lösung setzt, sollte dem Start im Jahr 2023 jedoch nicht mehr viel im Wege stehen. Unklar ist, wie viele Privatanleger derzeitig der Börse wieder den Rücken kehren und wie die Konkurrenz auf das preislich sehr aggressive Angebot der Smartbroker Holding reagieren wird. Zudem dürfte der Ertrag im alten Mediengeschäft aufgrund der schwachen Konjunktur- und Börsenentwicklung erst einmal rückläufig sein. Für mich ist die Smartbroker Holding Aktie in diesem Umfeld daher nur ein Kandidat für die Watchlist. Ich werde die weitere Entwicklung jedoch sehr genau beobachten.

    Berentzen Aktie: ein paar Prozente sind drin

    Marktkapitalisierung: 55 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Berentzen ist ein traditionsreiches und breit aufgestelltes Getränkeunternehmen. Bei einem Umsatzvolumen von nur 175 Mio. EUR bietet der Konzern rund 1.000 verschiedene Produkte an, die in 60 Ländern erhältlich sind. Bei einem derart breiten Markenportfolio fehlt die Strahlkraft und Pricing Power von bekannten Marken, mit denen eine auskömmliche Marge erwirtschaftet werden kann. Daher hatte das Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder mit niedrigen Margen und Gewinneinbrüchen zu kämpfen.

    Darum ist die Aktie interessant: In den letzten Jahren ist es dem Management gelungen, einige vielversprechende Marken aufzubauen. Die Mio Mio Limonade gilt in Studentenkreisen als angesagtes Getränk. Mit 20 Milligramm Koffein pro 100 ml handelt es sich fast schon um einen Energydrink. Die Geschmacksrichtungen sind vielfältig, der Verkaufspreis liegt in den mir bekannten Supermärkten bei über 1 EUR pro 500 ml Flasche – und damit oberhalb der Fanta-Brause. Der Umsatzanteil liegt bei fast 10 % des Gesamtumsatzes, dazu konnte der Umsatz in den ersten drei Quartalen um ordentliche 23 % gesteigert werden. Die Profitabilität liegt deutlich über dem Konzernschnitt. Mit den Orangenpressen der Marke Cirtrocasa hat Berentzen einen weiteren Wachstumsstar im Portfolio. Mit steigendem Umsatzanteil dieser beiden Produkte könnte es dem Unternehmen perspektivisch gelingen, die Gewinnmarge um ein paar Prozentpunkte anzuheben.

    Aktienkursentwicklung der Berentzen Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Wie gut sich einzelne Marken des Berentzen Porfolios entwickeln, scheint sich unter den Marktteilnehmern noch nicht herumgesprochen zu haben. Bei vielen Investoren gilt der Getränkekonzern nach wie vor als „verstaubter“ Hersteller von alkoholischen Getränken. Dabei erzielt das Unternehmen mittlerweile den Großteil des Umsatzes mit nichtalkoholischen Getränken. Zudem hat das Management einen top Eindruck gemacht und die Bilanz ist schuldenfrei. Die Gewinnprognose für das Jahr 2022 wurde vor wenigen Wochen trotz der hohen Kosteninflation angehoben. 2022 könnten knapp 0,60 EUR Gewinn je Aktie möglich sein. Falls es gelingt, die operative Gewinnmarge in den nächsten Jahren auf 8 % zu steigern, könnte der Gewinn je Aktie mittelfristig sogar ein Niveau von 1,20 EUR erreichen. Bei einem 15er-KGV würde das ein Kursziel von bis zu 18 EUR ermöglichen.

    Weiteres Vorgehen: Wer den Abilitato Accounts auf Twitter oder Instagram folgt, hat es vorab erfahren: Vor wenigen Tagen habe ich die erste Tranche Berentzen Aktien in mein Depot gekauft. Nun werde ich mich weiter einlesen, um das Potential von Mio Mio und Citrocasa noch besser einschätzen zu können. Gegebenenfalls stocke ich meine Position dann auf.

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    2G Energy Aktie: enormes Wachstumspotential

    Marktkapitalisierung: 460 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: 2G Energy stellt Anlagen zur dezentralen Energieversorgung her. Die Blockheizkraftwerke (BHKW) stellen sowohl elektrische als auch thermische Energie zur Verfügung. Dadurch können Wirkungsgrade von über 90 % erreicht werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Motoren mit verschiedenen Gasarten betrieben werden können. Ein heute noch mit Erdgas betriebenes BHKW kann in einigen Jahren auf den Einsatz von Wasserstoff umgebaut werden. Blockheizkraftwerke sind besonders effizient, ressourcenschonend und umweltfreundlich.

    Darum ist die Aktie interessant: Aufgrund der hohen Energiepreise rückt die Effizienz in den Vordergrund. Blockheizkraftwerke können Unternehmen dabei helfen, die Energiekosten zu senken. Zudem kommt es zu einem Boom im Bereich alternativer Gase (Biogase, Klärgase, Deponiegase). Weil der Strompreis erheblich gestiegen ist, lohnt sich die Verstromung dieser Gase mehr denn je. Auch langfristig besteht großes Potential, denn Wind- und Solaranlagen allein können keine jederzeit verfügbare Stromversorgung ermöglichen. Blockheizkraftwerke können in Zeiten geringer Erzeugungsleistung der Erneuerbaren Energien als Back-Up einspringen und so eine sichere Energieversorgung gewährleisten. Mit jeder verkauften Neuanlage erhöht sich die Zahl der im Betrieb befindlichen Kraftwerke, die regelmäßig gewartet werden müssen. Das Service- und Wartungsgeschäft mit fast 40 % Umsatzanteil sorgt für wiederkehrende Einnahmen.

    Aktienkursentwicklung der 2G Energy Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Auch wenn wir es zu den Zahlen des dritten Quartals nicht geschafft haben, ein Update zur 2G Energy Aktie zu veröffentlichen, so haben wir die weitere Unternehmensentwicklung natürlich im Auge behalten. Das berühmte „Haar in der Suppe“ ist im dritten Quartal der überraschend geringe Auftragseingang gewesen. Doch CFO Friedrich Pehle präsentierte auf dem Eigenkapitalforum dafür nachvollziehbare Gründe. So habe das in Großbritannien (dem wichtigsten Auslandsmarkt des Unternehmens) herrschende Regierungschaos zu einem Stillstand von vielen Aktivitäten geführt. Zudem habe in Deutschland die Diskussion um eine mögliche „Übergewinnsteuer“ für Verwirrung gesorgt. Die grundsätzlichen Wachstumstreiber seinen voll intakt, das Auftragsbuch ist immer noch prall gefüllt. Die nächsten Jahre zeichnet sich ein jährlicher Gewinnanstieg von 20-30 % ab. Die 2G Energy Aktie könnte im Einklang mit dem EPS nach oben ziehen.

    Weiteres Vorgehen: Wir begleiten die Unternehmensentwicklung von 2G Energy bereits seit einiger Zeit auf dem Abilitato Blog. Direkt nach der Erstvorstellung habe ich eine Position im Depot aufgebaut. Aus meiner Sicht gehört die 2G Energy Aktie auf fast jede Privatanleger-Watchlist. Die langfristigen Aussichten sind exzellent.

    Rational Aktie: hochprofitabler Weltmarktführer im Bereich automatisierter Küchen

    Marktkapitalisierung: 7.020 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Rational ist ein Hidden Champion. Wer nicht gerade als Koch in einer Großküche tätig ist oder beim nächstem IKEA-Besuch im Restaurant ganz genau auf die Logos der Küchengeräte achtet, wird mit dem Unternehmen erst einmal nicht viele Verbindungspunkte haben. Dabei sind die hochautomatisierten Küchengeräte von Rational schon oft dafür verantwortlich gewesen, dass wir in Restaurants eine wohlschmeckende Mahlzeit bekommen haben. Die Maschinen sind vollgepackt mit Sensoren und einer intelligenten Software und können so nahezu jeden Kochvorgang perfekt ausführen. Auch die Reinigung der Geräte erfolgt automatisch.

    Darum ist die Aktie interessant: In Zeiten des Fachkräftemangels und starker Lohnsteigerungen wird es für Gastronomiebetriebe immer wichtiger, die Effizienz in der Küche zu steigern. Die Rational Geräte helfen dabei, mit wenig Personal leckere Gerichte für viele Gäste zubereiten zu können. Marktpositionierung und Kundenzufriedenheit sind exzellent.

    Aktienkursentwicklung der Rational Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Leider wissen viele Marktteilnehmer um die Qualitäten des Unternehmens. Daher liegt die Bewertung auch nach einer jahrelangen Seitwärtsphase des Aktienkurses immer noch bei einem KGV von 39 (2023e). Zwar wird es eine Rational Aktie wohl nie zu einem niedrigen KGV geben, doch erscheint mir das Bewertungsniveau angesichts der gestiegenen Zinsen im aktuellen Umfeld zu hoch. In den letzten 20 Jahren konnte die Aktie mehrmals zu einem KGV von 20 erworben werden – dafür müsste der Kurs der Rational Aktie in den Bereich von 300 EUR sinken.

    Weiteres Vorgehen: Mittel- und langfristig zähle ich Rational zu einem der besten Unternehmen, die es in Deutschland gibt. Die Bilanz ist schuldenfrei, die Gewinnmarge liegt bei rund 25 % und es ist kein Ende der Wachstumsphase in Sicht. Das wurde mir vom Unternehmensvertreter nochmals bestätigt – es ist einfach kein Abflauen bzw. keine Sättigung zu erkennen. Insofern muss ich mich bei diesem Wertpapier wohl einfach weiter in Geduld üben und auf den richtigen Einstiegszeitspunkt warten. Sobald der Einstieg dann geglückt ist, werde ich das Unternehmen beim jährlichen Wachstum von ca. 10 % begleiten und mir die eine oder andere Mahlzeit künftig aus den üppigen Dividenden bezahlen lassen.

    WashTec Aktie: günstige Bewertung, wiederkehrender Umsatz

    Marktkapitalisierung: 500 Mio. EUR

    Geschäftsmodell: Die WashTec AG ist der weltweit größte Hersteller von PKW-Waschanlagen. Neben dem Neugeschäft werden Umsätze mit der Wartung, der Reparatur und den Chemikalien für Waschanlagen erzielt. Rund 40 % des Umsatzes haben einen wiederkehrenden Charakter.

    Darum ist die Aktie interessant: Das Unternehmen hat in Europa einen Marktanteil von über 30 % aufgebaut, die Bilanz ist solide und die Eigenkapitalverzinsung erreicht im Durchschnitt der letzten Jahre ebenfalls einen Wert von 30 %. WashTec ist ein stark cashgenerierendes Unternehmen, das in den letzten acht Jahren 100 % des Gewinns in Form von Dividenden ausgeschüttet hat. Mittel- und langfristig bieten sich dem Unternehmen zudem Wachstumschancen von ca. 7 % pro Jahr.

    Aktienkursentwicklung der WashTec Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    Gedanken zur Bewertung: Die Kombination aus einer recht fairen Bewertung, einer hohen Ausschüttungsrendite und dem Potential, die Ertragskraft in den nächsten Jahren nach oben zu schrauben, macht die WashTec Aktie spannend. Im Herbst 2020 habe ich bereits eine erste Position aufgebaut. Allerdings fällt es dem Augsburger Unternehmen nach wie vor schwer, im besonders wachstumsstarken US-Markt Fuß zu fassen. Erst 18 % des Umsatzes stammen aus Nordamerika – und das bei einer in diesem Markt unterdurchschnittlichen Marge. Dazu kommt die für einen Maschinenbau-typische volatile Geschäftsentwicklung.

    Weiteres Vorgehen: Ich werde die weitere Kurs- und Unternehmensentwicklung genau beobachten. Vielleicht lerne ich das Unternehmen in Zukunft besser kennen und beginne dann, an eine nachhaltige Steigerung der Ertragskraft zu glauben. Derzeit bin ich mir bezüglich der weiteren Aussichten noch etwas unsicher, weshalb ich die Position bisher nicht aufgestockt habe.

    Fazit: Die Arbeit geht erst los, 2023 möchte ich das Eigenkapitalforum erneut besuchen

    Das Besuch des Eigenkapitalforums hat mir große Freude bereitet. Zudem konnte ich viel dazulernen und mein Netzwerk ausbauen. Das ermöglicht es mir, euch im kommenden Jahr einige besonders spannende Investment Cases vorstellen zu können. Kleinere Unternehmen stehen nicht so sehr im Fokus, daher gibt es häufiger Marktineffizienzen, die den Einstieg mit einem Rabatt auf den inneren Wert ermöglichen.

    Und jetzt bin ich gespannt, wie euer Feedback zu diesem etwas anderen Artikel ausfällt. Das waren unsere 10 Aktien-Pitches direkt von der Quelle. Nicht fertig ausgearbeitet, dafür ungefiltert und kompakt.

    Diesen Beitrag solltet ihr als „Appetizer“ und Ausgangsbasis für eigene Recherchen verstehen, macht euch daher unbedingt eigene Gedanken. Einige der in diesem Artikel kurz vorgestellten Unternehmen werden wir für euch in den kommenden Monaten noch genauer beleuchten.

    • Habt ihr Fragen zu den genannten Werten?
    • Oder eigene Gedanken bzw. Blickwinkel, die ihr mit der Community teilen wollt?
    • Zu welchem der genannten Unternehmen wollt ihr am ehesten eine ausführliche Ausarbeitung auf dem Blog lesen?

    Ganz egal, welches Anliegen ihr habt: Schreibt einfach einen kurzen Kommentar unter diesem Beitrag. Wir freuen uns auf den Austausch mit euch.

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      Recherchequellen

      Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen sowie der noch nicht im Verlauf der Analyse aufgeführten Quellen:

      RecherchequelleWas ist dort zu finden?
      YouTubeBörsenhändler Uwe Jännert berichtet über seine Erfahrungen vom Eigenkapitalforum 2022
      AbilitatoUnsere Artikel zur 2G Energy Aktie
      Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
      TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
      Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
      DivantisFinanzblogger Ben Warje beschreibt die Situation in der Immobilienbranche
      Eigenkapitalforum.comWebsite des jährlich stattfindenden Eigenkapitalforums