Übersicht zur McDonald’s Aktie
Kurs je Aktie | 270 USD |
KGV 2024e/25e | 21,8/20,0 |
FCF-Rendite 2024e/25e | 4,5 %/4,8 % |
Div.-Rendite 2024e/25e | 2,5 %/2,6 % |
ISIN | US5801351017 |
Geschäftsmodell
McDonald’s ist der weltweit führende Fast Food Konzern mit über 41.000 Standorten in mehr als 100 Ländern. Fast alle Stores werden von Franchisenehmern betrieben.
Bei 60 % aller Restaurants hat sich McDonald’s das Eigentum an den Gebäuden gesichert, sodass die Gesellschaft neben den Franchisegebühren auch noch Miete in Rechnung stellt.

Der Fast Food Konzern hat sein Geschäft in drei Regionen aufgeteilt.
1. Segment: USA
In den USA erzielt McDonald’s 43 % des operativen Gewinns, das macht die Vereinigten Staaten zum wichtigsten Einzelmarkt.

Das durchschnittliche US-Restaurant erzielt einen Umsatz von etwa 3 Mio. USD. 95 % der Standorte verfügen über einen Autoschalter und werden von Franchisenehmern betrieben.
2. Segment: IOM (etablierte internationale Märkte)
In diesem Segment wird das Geschäft von 19 entwickelten, internationalen Märkten gebündelt. Dazu zählen bspw. die Standorte in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland und Großbritannien. Der Anteil am Konzerngewinn liegt bei 44 %.

In diesen Ländern erreicht der Umsatz pro Restaurant fast 5 Mio. USD – deutlich mehr als im hart umkämpften US-Markt. Der Anteil der Drive-Thru Schalter liegt bei etwa 75-80 % und knapp 90 % der Restaurants werden von Franchisenehmern betrieben.
3. Segment: IDL (internationale Märkte mit großem Entwicklungspotential)
Im dritten und letzten Segment erwirtschaftet McDonald’s 13 % des operativen Gewinns. Dazu zählen alle Länder, die nicht in die ersten beiden Segmente fallen.

In Staaten wie Brasilien und China liegt der Umsatz pro Standort erst im Bereich von 1-2 Mio. USD. Dafür besteht aufgrund der Bevölkerungsgröße und der wirtschaftlichen Dynamik ein besonders großes Expansionspotential.
Investitionsthese
McDonald’s ist zur wertvollsten Fast Food Marke der Welt aufgestiegen.
Die Mehrheit der Gebäude befindet sich im Eigentum des Unternehmens. Dadurch kann McDonald’s nicht mehr aus diesen Standorten verdrängt werden.
Trotz der bereits erreichten Größe gibt es weiterhin viel Expansionspotential.
Mehrere Megatrends spielen McDonald’s in die Karten:
- Automatisierung: Die Kunden sind zu ihren eigenen Kassierern geworden, wenn sie über die App oder ein Bestellterminal ordern
- Digitalisierung: Der Fast Food Gigant kann Push-Nachrichten und E-Mails an mehrere hundert Millionen Kunden versenden, ohne dabei nennenswerte Kosten zu verursachen
- Bequemlichkeit: An mehr als 27.000 Standorten kann einfach und schnell geordert werden, ohne aus dem eigenen Fahrzeug aussteigen zu müssen
Diese Rahmenbedingungen deuten darauf hin, dass es McDonald’s gelingen wird, die bereits heute außergewöhnlich hohe Ertragskraft in den nächsten Jahren noch weiter steigern zu können.
Aktionäre profitieren über immer höhere Dividenden und Aktienrückkaufprogramme. Außerdem ist die Investition durch den werthaltigen Immobilienbesitz abgesichert.
Doch wie viel Potential ist genau vorhanden? Um das herauszufinden, blicken wir zuerst auf die historische Kursentwicklung. Danach werfen wir einen Blick auf die relevanten Kennzahlen.
Kursentwicklung der McDonald’s Aktie

In den letzten zehn Jahren stieg der Kurs der McDonald’s Aktie von 100 auf 270 USD, was einer jährlichen Rendite von 11 % entspricht. Inklusive Dividenden (Total Return) liegt die Performance sogar bei 13 % p.a.
Zudem handelt es sich um ein sehr schwankungsarmes Wertpapier, was mit dem krisensicheren Geschäftsmodell erklärt werden kann.
Operative Unternehmensentwicklung
Im Jahr 2023 haben sich die Geschäfte bei McDonald’s wie folgt entwickelt:
Kennzahl | 2023 vs. 2022 | Langfristige Erwartungshaltung (Abilitato Schätzungen) | Erreicht? |
---|---|---|---|
Umsatzwachstum – Im Bestand – Neueröffnungen | 10 % 9 % 3,8 % | 5 % p.a. 3 % p.a. 2 % p.a. | ✅ ✅ ✅ |
EBIT-Marge | 45,7 % vs. 40,4 % | stabil bis leicht steigend | ✅ |
Kapitalallokation CAPEX-Investitionen Ausschüttungsquote Aktienrückkäufe NetDebt/EBITDA | 2.300 Mio. USD 54 % 3.000 Mio. USD 2,6x vs. 3,1x | bis 2027 steigend auf 3.700 Mio. USD stabil bei ca. 50 % des Gewinns 3.000-4.000 Mio. USD/Jahr unter 3x | ✅ ✅ ✅ ✅ |
Weitere KPIs Zahl der Restaurants App Nutzer | 41.822 150 Mio. | 50.000 bis zum Jahr 2027 250 Mio. bis zum Jahr 2027 | ✅ ✅ |
Insgesamt fällt die fundamentale Entwicklung des weltweit führenden Fast Food Unternehmens nun schon seit einigen Jahren sehr überzeugend aus.

Zwischen 2019 und 2023 konnte McDonald’s den Umsatz auf identischer Fläche um mehr als 30 % erhöhen. Zudem stieg die bereinigte operative Gewinnmarge von 43 auf 47 %.
Doch gehen wir die erfolgsrelevanten Kennzahlen der Reihe nach durch.
Systemweiter Umsatz
Der systemweite Umsatz gibt an, wie viel Geld die Kunden in einem bestimmten Jahr in allen McDonald’s Restaurants ausgegeben haben. Diese Kennziffer ist ein Indikator für die Größe des Systems.

In den letzten zwei Dekaden ist der systemweite Umsatz um mehr als 5 % pro Jahr gewachsen.
In den Jahren 2014 und 2015 machten sich Währungseffekte negativ bemerkbar, im Jahr 2020 führte die Corona-Pandemie zu sinkenden Erlösen.

McDonald’s befindet sich auf einem permanenten Expansionskurs. Das systemweite Umsatzwachstum wird von zwei Einflussgrößen gespeist:
- Wachstum auf bestehender Fläche
- Neueröffnungen
Umsatzwachstum auf bestehender Fläche (Same Store Sales Growth)
Diese Kennziffer gibt an, wie stark der Umsatz ohne die Eröffnung oder Schließung von Standorten gestiegen wäre. Zudem werden verzerrende Währungseffekte ausgeklammert.
Dabei handelt es sich um den mit Abstand wichtigsten Erfolgsindikator der Fast-Food-Industrie. Je höher das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche, desto profitabler wird der Betrieb der Restaurants. Zudem deutet ein starkes Wachstum auf ein attraktives Angebot hin, das zu Marktanteilsgewinnen führt.

Generell gilt, dass der Umsatz auf identischer Fläche mindestens so stark wie die Inflationsrate steigen sollte. Das ist McDonald’s gelungen.
Für 2024 hat das Management allerdings eine geringere Wachstumsrate prognostiziert. Denn im Vorjahr war der Winter in den USA sehr mild, was zu einem sehr starken Vergleichswert geführt hat. Zudem normalisiert sich die Inflationsrate, weshalb der Fast Food Riese die Preise in diesem Jahr nicht mehr so stark wie zuletzt anheben wird.
Laut Management können Anleger im Jahr 2024 mit einem flächenbereinigten Wachstum von 3-4 % rechnen, wobei die Wachstumsrate im ersten Halbjahr etwas niedriger und in der zweiten Jahreshälfte höher ausfallen soll.
Ein kurzfristiges Problem besteht darin, dass die Lebensmittelpreise in den Supermärkten zuletzt etwas gesunken sind. Im Vergleich dazu muss McDonald’s aufgrund von Lohnsteigerungen auch im Jahr 2024 nochmals etwas an der Preisschraube drehen. Das hat zur Folge, dass einkommensschwache Konsumenten ihr Essen wieder verstärkt daheim zubereiten.
Diese Entwicklungen erklären, warum der Kurs der McDonald’s Aktie derzeit rund 10 % unter dem Hoch notiert. Auf die langfristige Unternehmensentwicklung haben die genannten Faktoren jedoch keine Auswirkung.
Das in den letzten Jahren erreichte Umsatzwachstum auf bestehender Fläche hat dazu geführt, dass der Umsatz pro Restaurant deutlich gestiegen ist.

Im Jahr 2002 lag der Wert noch bei 1,4 Mio. USD. 2023 erwirtschaftete ein durchschnittliches Fast Food Restaurant mit dem goldenen M dagegen schon einen Umsatz von 3,1 Mio. USD. Das entspricht einem Erlös pro Restaurant und Tag von 9.000 USD.
Und mittelfristig besteht weiteres Steigerungspotential. So besuchen 80 % der Bevölkerung im Einzugsgebiet einer Filiale den örtlichen McDonald’s mindestens einmal pro Jahr.
Die Aufgabe des Branchenführers besteht nun vor allem darin, diese Kunden öfters in die Restaurants zu locken. Sehr gut geeignet ist hierfür das Loyalitätsprogramm, das innerhalb weniger Jahre entwickelt und global ausgerollt wurde.
McDonald’s zählt bereits mehr als 150 Millionen aktive App Nutzer, die mindestens einmal pro Quartal eine Filiale aufsuchen. Durch digitale Marketingmaßnahmen lassen sich die Kunden besser als je zuvor erreichen und aktivieren, bspw. durch das Versenden von individualisierten Gutscheinen.
Am Ende muss die hohe Kundenfrequenz aber auch bedient werden können. Deshalb erweitert McDonald’s nun an zahlreichen Standorten den Autoschalter, um Engpässe und daraus resultierende Wartezeiten zu verringern. Das gelingt bspw. durch den Bau eines zweiten Bestellterminals, an dem ebenfalls Orders aufgegeben werden können.
Außerdem trackt die App bei vorab getätigten Bestellungen, wie weit der Kunde noch vom jeweiligen Restaurant entfernt ist. Die Order wird bereits vor Erreichen des Restaurants zubereitet und ist dann oftmals innerhalb kürzester Zeit verfügbar.
Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass beim weltweit führenden Fast Food Konzern unter der Haube vieles in Bewegung ist. Die zahlreichen Optimierungen haben zur Folge, dass sich der Betrieb der Restaurants für die Franchisenehmer so sehr auszahlt wie seit vielen Jahren nicht mehr. Daher steigt die Bereitschaft, weitere Filialen zu eröffnen.
Zahl der Neueröffnungen
Trotz der bereits erreichten Größe von mehr als 41.000 Standorten befindet sich McDonald’s weiterhin auf dem Expansionskurs.

Im Dezember 2023 hat das Management bekanntgegeben, bis zum Jahr 2027 auf mehr als 50.000 Einheiten wachsen zu wollen. Das bedeutet 2.000 Neueröffnungen pro Jahr – rechnerisch öffnet also alle 3-4 Stunden ein neues Restaurant mit dem goldenen M seine Türen.
So verweist die Unternehmensleitung u.a. darauf, dass die Bevölkerung in den USA in den letzten zehn Jahren um 11 % gewachsen ist. Gleichzeitig stieg die Zahl der Filialen in diesem Zeitraum nur um 4 %.
Es besteht also reichlich Potential, weitere Restaurants zu eröffnen. Dabei handelt es sich um ein lohnendes Geschäft, sowohl für den Mutterkonzern als auch für die Franchisenehmer.
Der Finanzvorstand gab bekannt, dass McDonald’s beim Erwerb einer neuen Immobilie und der anschließenden Vermietung an einen Franchisenehmer schon im ersten Betriebsjahr eine Kapitalverzinsung von mehr als 15 % erreicht. In den Folgejahren erhöht sich der Wert weiter.
Auch für die Kleinunternehmer (wobei diese oftmals gar nicht so klein sind) geht die Rechnung auf. Es ist kein Geheimnis, dass die Betreiber von McDonald’s Restaurants bei Banken als besonders kreditwürdig eingestuft werden und oftmals mehrere hunderttausend USD Gewinn pro Standort und Jahr erwirtschaften.

Während das Wachstum bei den Standorten in den vergangen 20 Jahren bei nur 1,5 % pro Jahr lag, traut sich das Management in den kommenden vier Jahren ein Wachstum von 4-5 % p.a. zu.
Neben der seit vielen Jahren hohen Umsatzsteigerung auf bestehender Fläche sorgen die zusätzlichen Neueröffnungen dafür, dass nun auch der zweite Hebel des systemweiten Umsatzwachstums umgelegt wird.
Operative Gewinnmarge

Mittlerweile ist die operative Gewinnmarge (EBIT-Marge) von McDonald’s auf einen Wert von mehr als 45 % gestiegen.
Das liegt zum einen an der Franchising-Strategie. Vor zehn Jahren wurden noch 15 % der Filialen selbst betrieben, mittlerweile sind es nur noch 5 %. McDonald’s zog sich also zunehmend aus dem Betrieb der Restaurants zurück und wurde immer mehr zum Immobilienvermieter und Lizenzgeber.
Daher kommt nun eine Art „Gewinnkonzentrat“ in der Muttergesellschaft an, denn diesen Erlösen stehen kaum Kosten gegenüber. Weiterhin macht sich die enorme Größe des Unternehmens bemerkbar.
So beträgt die Kostenquote für den Vertrieb und die Verwaltung nur noch 2,2 % der systemweiten Umsätze. Und da alle 3-4 Stunden ein weiteres Restaurant in Betrieb geht, können die Kosten auf immer mehr Standorte umgelegt werden.
Vor diesem Hintergrund erscheint es gut nachvollziehbar, dass die Unternehmensleitung für die kommenden Jahre weitere Margensteigerungen in Aussicht gestellt hat.
Kapitalallokation
Für die langfristige Rendite einer Aktienanlage ist es von entscheidender Bedeutung, wie gut der erwirtschaftete operative Cashflow angelegt wird.
2023 hat McDonald’s einen operativen Cashflow von 9.600 Mio. USD erzielt.
Dabei handelt es sich um den Betrag, um den die Liquidität innerhalb eines Jahres gestiegen ist (vor Investitionen in die Restaurants sowie Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen). Mit anderen Worten: Pro Stunde sammeln sich mehr als 1 Mio. USD auf den Konten des Konzerns an.
Grundsätzlich gilt, dass der operative Cashflow in etwa mit der gleichen Wachstumsrate steigt, wie der systemweite Umsatz zulegt.
Gehen wir die Verwendungsmöglichkeiten des operativen Cashflows der Reihe nach durch.
1. CAPEX-Investitionen: 2.300 Mio. USD / 24 % des operativen Cashflows
An erster Stelle stehen bei McDonald’s die Kapitalinvestitionen in das operative Geschäft. Was kann man sich darunter vorstellen? Den Erwerb von Grundstücken, den Bau von Gebäuden und die Ausstattung mit dem Equipment für den Betrieb der Restaurants.

In den letzten Jahren lag das Niveau der Kapitalinvestitionen (hellblaue Säulen) bei etwa 2.000 Mio. USD pro Jahr, was ziemlich genau der Höhe der Abschreibungen (schwarze Säulen) entspricht.

Im Dezember 2023 hat das Management allerdings eine Strategieänderung bekanntgegeben, auf die wir bereits eingegangen sind. Ab sofort sollen deutlich mehr neue Standorte eröffnet werden. Der CFO sagt dazu:
And obviously, as you heard Joe talk about earlier this morning, we’re going to continue to ensure that we purchase a significant amount of the real estate as we go forward, which is incredibly important to our business model because it locks the cost and it locks the future equity that we build in that location. And I think it’s critical to allow us to continue to grow returns over time.
Und natürlich werden wir (…) weiterhin sicherstellen, dass wir (…) einen erheblichen Teil der Immobilien erwerben, was für unser Geschäftsmodell unglaublich wichtig ist, da es die Kosten fixiert. Es sichert das zukünftige Eigenkapital, das wir an diesem Standort aufbauen. Und ich denke, es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir unsere Erträge im Laufe der Zeit weiter steigern können.
CFO Aussage, McDonald’s Investor Day 2023
Durch den Erwerb zahlreicher neuer Grundstücke und Gebäude werden die Kapitalinvestitionen schrittweise steigen, bis sie 2027 einen Wert von ca. 3.700 Mio. USD erreichen. Eine Folge davon: Es kommt zu einem beschleunigten Umsatz- und Gewinnwachstum. Zudem steigt der Wert der in der Bilanz gehaltenen Immobilien.
Und langfristig setzt noch ein weiterer Effekt ein: Fast Food Konzepte, die auf gemietete Standorte setzen, müssen steigende Mietaufwendungen in Kauf nehmen.
Bei McDonald’s geschieht das Gegenteil: Da der Konzern oftmals der Eigentümer der Immobilien ist, fließen die steigenden Mietzahlungen der Franchisenehmer in die Taschen des Mutterkonzerns und erhöhen sogar die Ertragskraft.
2. Dividenden: 4.600 Mio. USD / 48 % des operativen Cashflows
McDonald’s zahlt bereits seit 48 Jahren eine in jedem Jahr steigende Dividende. Die Ausschüttungsquote liegt seit einiger Zeit stabil bei einem Wert von etwas mehr als 50 %.

Auf diesem Niveau soll der Wert auch in Zukunft gehalten werden, sodass die Dividenden im Einklang mit dem Gewinn je Aktie angehoben werden dürften.
3. Aktienrückkäufe: 3.000 Mio. USD / 31 % des operativen Cashflows
Der Liquiditätszufluss, der nach Investitionen ins operative Geschäft und den Dividendenzahlungen noch übrig ist, wird über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben.

Jährlich werden so ca. 2 % der ausstehenden Aktien zurückgekauft.
NetDebt/EBITDA
Trotz des werthaltigen Immobilienbesitzes liegt die Verschuldung von McDonald’s nur beim 2,6-fachen EBITDA. Zum Vergleich: Das Immobilienunternehmen Realty Income ist mit dem 5-fachen EBITDA verschuldet, der Wohnungskonzern Vonovia sogar mit dem 15-fachen Gewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern.
Der McDonald’s CFO hat angekündigt, das Verschuldungsniveau in den kommenden Jahren stabil bei einem Wert von ca. 35 Mrd. USD halten zu wollen.
Alles in allem gefällt uns die Kapitalallokation ziemlich gut. Das Unternehmen schafft die Grundlage für ein anhaltendes Gewinnwachstum in den kommenden Jahren. Trotzdem werden bereits heute nennenswerte Beträge an die Anteilseigner zurückgegeben. Wachstum und Ertrag in einer Aktie.
Bevor wir zum Fazit kommen, stellt sich damit noch die entscheidende Frage: Wie steht es um die Bewertung der McDonald’s Aktie?
Bewertung der McDonald’s Aktie
Renditeerwartung je nach Einstiegskurs und Ermittlung des fairen Wertes
KGV der McDonald’s Aktie
Bevor wir zum Fazit kommen, validieren wir unsere Einschätzung zur Bewertung der McDonald’s Aktie anhand des historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses.
In den letzten 20 Jahren wurde das Wertpapier durchschnittlich mit dem 20-fachen Gewinn bewertet.

Das aktuelle KGV (2025e) liegt ebenfalls bei einem Wert von 20. Somit erscheint die McDonald’s Aktie im historischen Vergleich fair bewertet.
Doch Anleger sollten das KGV stets ins Verhältnis zu den erreichbaren Wachstumsraten setzen. Einige Jahre lang ist der Fast Food Konzern kaum gewachsen (bspw. von 2012 bis 2016). Ein nahezu stagnierendes Unternehmen hat logischerweise ein geringeres KGV verdient als eine Gesellschaft, die beim Gewinn Jahr für Jahr eine Schippe drauf legt.
Und genau das ist bei McDonald’s der Fall: Das Management hat das Gaspedal weit durchgedrückt und strebt an, die Zahl der Stores bis zum Jahr 2027 auf mehr als 50.000 zu erhöhen. Folglich wird sich das Wachstum beschleunigen. Und das erlaubt ein höheres KGV, als wir es im historischen Durchschnitt gesehen haben.
Obwohl sich die Wachstumsaussichten deutlich verbessert haben, kann die McDonald’s Aktie weiterhin zum durchschnittlichen KGV der letzten 20 Jahre erworben werden.

Fazit: Die McDonald’s Aktie erscheint weiterhin kaufenswert ✅
Operative Entwicklung: McDonald’s ist das Nr. 1 Unternehmen der Fast Food Branche:
- #1 Marke
- #1 Immobilienbesitz
- #1 Drive-Thru Standorte
- #1 Liefergeschäft
- #1 Digitale Plattform
- #1 Profitabilität sowohl für den Mutterkonzern als auch die Franchisenehmer
Der Konzern befindet sich in einer besseren Verfassung als je zuvor. Im Gegensatz zu vielen anderen großen Unternehmen der Nahrungsmittelbranche bieten sich McDonald’s weiterhin Expansionsmöglichkeiten.
Die Aktionäre profitieren von zahlreichen Wertsteigerungselementen:
- Umsatzwachstum auf bestehender Fläche
- Umsatzwachstum durch die Neueröffnung von Standorten
- Skaleneffekte in der Verwaltung, die zu einer Margensteigerung führen
- Rückgabe von überschüssigem Kapital durch die seit fast 200 Quartalen ausgezahlte Dividende
- Zusätzliche Aktienrückkäufe führen zu einem überproportionalen Wachstum des Gewinns je Aktie
Bewertung: Obwohl sich das Wachstum bei McDonald’s in den nächsten Jahren beschleunigen wird, kann das Wertpapier zur durchschnittlichen Bewertung der letzten 20 Jahre erworben werden (KGV 20, 2025e).
In anderen Worten: Die Aussicht auf ein schnelleres Wachstum ist noch nicht in den Kursen enthalten.
Das erste Halbjahr dürfte allerdings recht herausfordernd werden, Aktionäre sollten sich auf ein geringes Umsatzwachstum auf bestehender Fläche einstellen.
Wir sehen die jährliche Renditeerwartung im zweistelligen Prozentbereich, was oberhalb des breiten Marktes liegt (7-10 % p.a.). Und das, obwohl die Aktie zu geringen Schwankungen neigt. Das Chance-Risiko-Verhältnis erscheint positiv.
So gehe ich vor: Im Herbst 2020 habe ich mir eine erste Position McDonald’s Aktien in mein Depot gelegt. Obwohl mir die Bewertung damals nicht wirklich preiswert erschien, ist der Kurs in etwas mehr als drei Jahren um mehr als 35 % gestiegen.
Nach den Recherchen zu diesem Artikel bin ich noch überzeugter von den langfristigen Wachstumsmöglichkeiten als zuvor. Daher habe ich mich dazu entschieden, die Position ab sofort über einen monatlich ausgeführten Sparplan auszubauen.
Den Sparplan werde ich mindestens so lange laufen lassen, bis der faire Wert erreicht ist.
Aus meiner Sicht handelt es sich um eine risikoarme Basisposition für wachstums- und einkommensorientierte Anleger. Eine der wenigen echten Buy-and-Hold Aktien, nach denen so viele Investoren Ausschau halten. Kaufen und liegen lassen.
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Alle unsere Artikel zur McDonald’s Aktie
Recherchequellen
Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen:
Recherchequelle | Was ist dort zu finden? |
---|---|
Abilitato | Alle Artikel zur McDonald’s Aktie |
Aktienfinder.net | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
Marketscreener.com | Analystenschätzungen zur künftigen Entwicklung |
TIKR.com | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
McDonald’s | Geschäftsbericht 2023 |
McDonald’s | Ergebnisse des Jahres 2023 |
McDonald’s | Investorenpräsentation, Dezember 2023 |
McDonald’s | Strategie „Accelerating the Arches“ |
McDonald’s | Investor Fact Sheet, Dezember 2023 |
SeekingAlpha | Transkript zum McDonald’s Investor Day, Dezember 2023 |
SeekingAlpha | Transkript zur McDonald’s Präsentation auf der UBS Global Global Consumer & Retail Conference |
SeekingAlpha | Transkript zum McDonald’s Q4/2023 Management Call |
8 Antworten
Hallo Jonathan,
das Update zur McDonalds Aktie ist wieder einmal hochwertig aufbereitet und angenehm zu lesen. Ich hatte in der Vergangenheit gegenüber dem Titel meine Skepsis und bin auch immernoch nicht vollständig überzeugt.
Daher wollte ich, zur Diskussion anregend, mal einige Punkte aufgreifen, die mir bei dem Unternehmen und dem Investment-Case negativ aufstoßen:
1. Die Preissteigerungen der vergangenen Jahre
– Der durchschnittliche Preis einer 20er Box McNuggets hat sich in den letzten 5-6 Jahren mehr als verdoppelt. Ich erinnere mich noch gut daran, als man diese für EUR 5 erworben konnte. Mittlerweile liegt der Preis ohne Coupons bei EUR 10. Mir und vielen anderen fällt zunehmend auf, dass das Preis/Leistungsverhältnis bei den Produkten nicht mehr stimmt. Da solche Preissteigerungen konzernweit zu höheren Margen und Umsatzwachstum führt, ist es vorerst positiv für das Unternehmen. Ich befürchte aber, dass einen Punkt erreichen wird, wo die Preissteigerungen einen entsprechenden Volumenrückgang auslösen, welcher das zusätzliche Wachstum ausbremsen wird. Viele können sich die Preise schlichtweg nicht mehr leisten.
2. Die abnehmende Qualität der Produkte
– Zusätzlich zu den höheren Preisen, sinkt die Qualität der Produkte im Einzelnen ebenso. Die Portionen werden kleiner, die Qualität der Zutaten nimmt ab.
– Außerdem wird „ungesundes“ Fast-Food immer unpopulärer. Der Trend geht m.E. nach Richtung „gesunderes“ Essen, auch im Fast-Food Bereich. Gerade Chipotle oder Chick-Fil-A werden da langfristig zu größeren Konkurrenten.
3. Die Marktdichte der Restaurants
– Neue Restaurants ermöglichen mehr Umsatz und Gewinn. Jedoch sind in vielen Ballungsgebieten Punkte erreicht, wo die Kunden bereits vollkommen abgedeckt sind. Ohne eine erhöhte Nachfrage und ein entsprechendes Volumenwachstum, stelle ich es mir schwierig vor, hier in gesättigten Gebieten noch groß Wachstum zu erzielen. Irgendwann hat jedes Dorf einen McDonalds.
4. Die Bewertung
– Die Betrachtung aufgrund der historischen Bewertung halte ich für akzeptabel. Jedoch sollte man nicht vergessen, dass wir sehr lange in einem niedrigen Zinsumfeld unterwegs waren. Ein 20x Multiple mag nicht ungerechtfertigt sein, mich würde es aber auch nicht wundern, wenn historische Multiples sich wieder im Bereich 12-15x einsiedeln. Das ist am Ende nicht vorhersehbar, aber man sollte sich dessen bewusst sein.
Alles in allem kann ich mir gut vorstellen, dass McDonalds die erwartete Rendite von über 10% p.a. erreichen kann. Die Capital Allocation der Firma ist auch gut, auch wenn levereged buybacks in der Vergangenheit etwas fragwürdig waren. Sollte die Firma jedoch nicht nur kurzfristig, sondern auch langfristig Schwierigkeiten im Same-Store-Sales-Growth haben (Die Preise steigen schneller als die durchschnittlichen Löhne) kann dies die Rendite erheblich schmälern. Bisher hat McDonalds performt und ich wünsche euch, dass das zukünftig weiterhin so bleibt. Aber gerade im Hinblick darauf, dass wir die Inflation noch nicht vollständig überwunden haben und uns ggf. eine zweite Welle bevorsteht, sehe ich das Ganze weiterhin kritisch.
Die Margin of Safety ist recht dünn gesäht.
Vielen Dank für das Update und viel Erfolg!
Viele Grüße
Luca
Hallo Luca, vielen Dank für deinen Kommentar.
Zu den Preissteigerungen: McDonald’s muss die steigenden Kosten (Löhne, Energie, Lebensmittel) einkalkulieren. Durch die Einführung des McSmart Menüs hat das Unternehmen aber weiterhin ein bezahlbares Angebot. Die Konkurrenten drehen auch an der Preisschraube, sodass ich die relative Attraktivität nicht gefährdet sehe. Gleichzeitig steigen ja auch die Löhne, sodass die Konsumenten bei den Preiserhöhungen mitmachen. Das erste Halbjahr wird aber nur ein geringes Umsatzwachstum auf bestehender Fläche zeigen.
Zur Qualität: Ich denke, dass McDonald’s bei den Kunden beliebt ist, die Bequemlichkeit, Schnelligkeit, lange Öffnungszeiten und eine gleich bleibende Qualität schätzen. Der Konzern testet immer wieder die Einführung hochwertigerer Produkte (Bio Burger, pflanzliche Alternativen, mehr Salate und Wraps etc.), diese werden von den Kunden aber kaum angenommen. McDonald’s kann das Angebot also anpassen, aber die Kunden müssen auch mitmachen.
Die Marktdichte: Hier hängt es von Land zu Land und von Region zu Region ab. McDonald’s hat sehr gute Daten und weiß genau, wo noch Lücken bestehen und sich die Eröffnung eines Standorts lohnt. In den letzten 10 Jahren stieg die Bevölkerung in den USA um 11 %, die Zahl der Stores hat sich nur um 4 % erhöht. Da ist also Potential vorhanden, erst recht in aufstrebenden Ländern wie China, Brasilien und Indien.
Zur Bewertung: Da stimme ich zu, das KGV hängt immer von den Alternativen ab, zudem von der Wachstumsgeschwindigkeit des Unternehmens. Ich habe bewusst den 20-jährigen Durchschnitt herangezogen, da in dieser Periode auch Zeiten wie die Finanzkrise oder wachstumsschwache Jahre enthalten sind. Ein 12er-Multiple erscheint mir persönlich viel zu niedrig, einfach weil die Substanz so wertvoll ist und der Cashflow derart stark sprudelt.
Nochmals Danke für deinen wertvollen Kommentar.
BG, Jon
Hallo Jonathan,
vielen Dank für dein umfangreiches Update zu McDonald`s. Ich teile hier deine Meinung zur Bewertung und werde meine Bestandsposition ebenfalls weiter ausbauen. Zumal ich es in den vergangenen Jahren immer wieder versäumt hatte, bei Rücksetzern nachzukaufen, bzw. andere Titel für mich einfach immer attraktiver erschienen.
Im Zuge des McD-Updates würde mich auch gerne deine aktuelle Einschätzung zu Starbucks interessieren. Siehst du das Chance-Risiko-Verhältnis hier aktuell ähnlich attraktiv?
Abschließend wollte ich dir mal ein großes Dankeschön aussprechen.
Deine Seite zählt für mich zu den Top3 im deutschsprachigem Raum.
Deine intensiven Recherchen und Unternehmensanalysen sind absolut Top und dienen auch immer wieder als tolle Anregung.
Unternehmensanalysen aus Leidenschaft gepaart mit jeder Menge knowhow, dass bekommt man hier geboten.
Vielen Dank dafür.
Hallo Ronny, vielen Dank für deine netten Worte. An einem Update zur Starbucks arbeite ich bereits. Ein paar Tage musst du dich aber noch gedulden. BG, Jon
Hallo Jonathan,
vielen Dank für die Analyse. Ich bin mir ebenfalls etwas unsicher, was die weiteren Möglichkeiten zur Preissteigerung in etablierten Märkten betrifft, aber ich werde wohl eine kleine Position aufmachen. McDonalds ist einfach ein Unternehmen, das sinnbildlich für den Kapitalismus steht.
Noch eine kleine pedantische Frage: Sind die Anzahl an Filialien trotz der Aufgabe des Russalndgeschäfts so schön gewachsen, wie in der oberen Grafik dargestellt? Kann ich mir eigentlich nciht vorstellen.
Beste Grüße
Raphael
Ja, die russischen Filialen sind nicht mehr enthalten. BG, Jon
Hi Jon,
wieder mal vielen Dank für Deine gute Arbeit. Du erwähnst mehrere „Megatrends“, die McDonalds in die Karten spielen. Was ist mit dem Megatrend „Abnehmmedikamente“. Wie ist Deine Einschätzung dieses Phänomens auf das Geschäft von McDonalds?
Dank&Gruß,
Christoph
Hi Christoph,
sicherlich haben diese Medikamente eine gewisse Auswirkung, allerdings sehe ich darin zum jetzigen Zeitpunkt kein Problem. Das hat folgende Gründe:
1. Die Spritzen müssen dauerhaft genommen werden, um den gewünschten Effekt zu erhalten. Das macht die Therapie zeit- und kostenaufwendig.
2. Aktuell kostet das Medikament in den USA über 1.000 USD pro Monat und ist somit nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung bezahlbar.
3. Nur ein gewisser Anteil der übergewichtigen Menschen steht einer solchen Therapie überhaupt offen gegenüber.
4. Bisher ist in den Zahlen keine spürbare Auswirkung zu erkennen.
5. McDonald’s hat ein breites Produktangebot, neben den kalorienreichen Burgern und Pommes werden auch Salate, Wraps, Getränke und Kaffee verkauft.
6. Der Anteil des US-Geschäfts am Gesamtgewinn liegt nur bei etwas mehr als 40 %.
BG, Jon