Restaurant Brands Aktie: Wachstumsstärker und günstiger bewertet – besser als McDonald’s?

Restaurant Brands betreibt vier Fast Food Marken (Burger King, Tim Hortons, Popeyes und Firehouse Subs). Der Herausforderer gilt als besonders wachstumshungrig. Trotz der großen Ambitionen ist die Restaurant Brands Aktie auf Basis des KGVs sogar günstiger als McDonald's. Zurecht?

Inhaltsverzeichnis

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Übersicht zur Restaurant Brands Aktie

Kurs je Aktie72 USD
KGV 2024e/25e21,8/19,1
FCF-Rendite 2024e/25e4,5 %/4,9 %
Div.-Rendite 2024e/25e3,2 %/3,4 %
ISINCA76131D1033

Geschäftsmodell

Restaurant Brands ist ein kanadisches Fast Food Unternehmen. Dem Konzern gehören vier verschiedene Marken:

Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands
  • Burger King (Burger, größter Konkurrent: McDonald’s)
  • Tim Hortons (Kaffee, größter Konkurrent: Starbucks)
  • Popeyes (Chicken, größter Konkurrent: KFC)
  • Firehouse Subs (Sandwiches, größter Konkurrent: Subway)

Die Filialen werden nahezu ausschließlich von Franchisenehmern betrieben. Der McDonald’s Herausforderer ist ein Lizenzunternehmen, das:

  • Gerichte entwickelt
  • Stores designt
  • Küchenkonzepte erstellt
  • das Marketing und die Technologie übernimmt
  • und teilweise als Vermieter fungiert.

Für die Nutzung dieser Vorteile zahlen die Franchisenehmer je nach Marke und Land ca. 4-6 % ihres Umsatzes als Nutzungsgebühr an Restaurant Brands.

Weitere 4-5 % des Umsatzes werden in einen Marketingtopf einbezahlt, um auf neue Produkte und Rabattaktionen aufmerksam zu machen.

Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

Bei etwas mehr als 1.400 der insgesamt rund 31.000 Standorte ist Restaurant Brands zudem noch Vermieter und kassiert als weiteren Ertragsstrom umsatzabhängige Mieteinnahmen. Zur Einordnung: Während Restaurant Brands nur knapp 5 % der Gebäude besitzt, kommt McDonald’s auf einen Wert von mehr als 60 %.

Das Geschäft wird in fünf Segmente aufgeteilt:

Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands
  • TH = Tim Hortons Nordamerika (43 % des operativen Gewinns)
  • BK = Burger King Nordamerika (18 % des operativen Gewinns)
  • PLK = Popeyes Louisiana Kitchen (10 % des operativen Gewinns)
  • FHS = FIREHOUSE SUBS (2 % des operativen Gewinns)
  • INTL = Internationales Geschäft, die Standorte aller Marken außerhalb Nordamerikas (27 % des operativen Gewinns)

Der verhältnismäßig hohe Gewinnanteil von Tim Hortons lässt sich mit dem großen Anteil der vermieteten Gebäude (75 % aller Standorte) erklären, da in diesem Fall neben den Lizenzgebühren auch noch Mieteinnahmen zufließen.

Investitionsthese

Die Franchisenehmer müssen einen fixen Anteil ihres Umsatzes an Restaurant Brands abführen. Das sorgt für einen hohen und wiederkehrenden Ertragsstrom.

Restaurant Brands versucht zudem, stark zu expandieren. Wenn das gelingt, könnte die Cashgenerierung in den nächsten Jahren deutlich zulegen.

Üblicherweise führt eine solche Wachstumsstrategie zu einem hohen Kapitalbedarf, da die Investitionskosten der neu eröffneten Standorte finanziert werden müssen. Das macht sich während der Wachstumsphase in einem geringen Free Cash Flow bemerkbar.

Nicht so bei Restaurant Brands: Die Investitionen werden von den Franchisenehmern gestemmt, beim kanadischen Fast Food Konzern zieht der Free Cash Flow also schon während der Wachstumsphase an.

Klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Wir gehen im weiteren Verlauf des Artikels noch auf die Probleme ein, die bei diesem Modell entstehen können.

In den letzten zehn Jahren hat der kanadische Konzern zudem drei Übernahmen getätigt (Tim Hortons, Popeyes und FIREHOUSE SUBS). Dadurch konnte der operative Gewinn seit dem Jahr 2012 um den Faktor 4,4 erhöht werden.

Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

Auch in Zukunft könnte der Fast Food Konzern auf Shoppingtour gehen. Von Zeit zu Zeit wird von verschiedenen Marktteilnehmern spekuliert, dass sich Restaurant Brands und Dominos Pizza zusammenschließen könnten.

Doch bereits jetzt bietet sich dem Herausforderer ein großer Vorteil: Durch die diversifizierte Aufstellung (über 120 Länder, vier verschiedene Konzepte) kann Restaurant Brands immer dort besonders stark wachsen, wo es sich am meisten lohnt.

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    Die Unternehmensführung verweist an dieser Stelle gern auf die unterschiedlichen Wachstumsraten innerhalb der Fast Food Kategorie.

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    Während das Geschäft mit Burgern (Burger King) verhältnismäßig langsam wächst, besteht bei den Sandwich-, Chicken- und Kaffeekonzepten mehr Potential.

    Womit wir auch schon beim letzten Wachstumstreiber angekommen sind. Als Challenger befindet sich Restaurant Brands in einer Situation, in der gegenüber dem jeweiligen Marktführer noch viele weiße Flecken auf der Landkarte bestehen. Diese Lücken können durch Neueröffnungen nach und nach geschlossen werden.

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    An dieser Stelle werfen wir einen Blick auf den Markt „Europa, Mittlerer Osten und Afrika“. Dort betreibt Burger King 5.800 Standorte, während das Filialnetz von McDonald’s 10.300 Restaurants umfasst.

    Noch größer sind die Unterschiede bei den anderen drei Marken. FIREHOUSE SUBS hat kürzlich die erste Filiale in Europa (Zürich) eröffnet. Noch ist Marktführer Subway meilenweit entfernt.

    Doch das muss nicht immer so bleiben. In den letzten zwanzig Jahren:

    • hat Dominos Pizza den Konkurrenten Pizza Hut als Nr. 1 Pizzakette abgelöst
    • und Chick-Fil-A und Popeyes sind an KFC im Chickengeschäft vorbeigezogen.

    Insgesamt ist Restaurant Brands also ein wachstumshungriger Herausforderer. Doch wie viel Potential ist genau vorhanden?

    Um das herauszufinden, schauen wir zuerst auf die historische Kursentwicklung.

    Kursentwicklung der Restaurant Brands Aktie

    Bildquelle: Comdirect

    Seit 2015 stieg der Kurs der Restaurant Brands Aktie von 38 auf 72 USD, was einer jährlichen Rendite von 7,5 % entspricht. Inklusive Dividenden (Total Return) liegt die Performance bei 9,5 % p.a.

    Das entspricht etwa der durchschnittlichen Rendite, die Anleger langfristig mit breit gestreuten Aktienbeteiligungen erzielen können. Allerdings schnitt Konkurrent McDonald’s in diesem Zeitraum deutlich besser ab, die Gesamtrendite lag seit 2015 bei 14 % pro Jahr.

    Dazu kommt, dass die Restaurant Brands Aktie aufgrund des geringeren Immobilienbesitzes und der erhöhten Verschuldung zu stärkeren Kursschwankungen neigt.

    Bisher hat es sich also ausgezahlt, auf den Branchenführer statt auf den Challenger zu setzen. Doch wird das auch in Zukunft so bleiben?

    Schauen wir uns die operative Unternehmensentwicklung an, um ein Gefühl für das künftige Renditepotential von Restaurants Brands zu bekommen.

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    Operative Unternehmensentwicklung

    Im Jahr 2023 haben sich die Geschäfte bei Restaurant Brands wie folgt entwickelt:

    Kennzahl2023 vs. 2022Langfristige Erwartungshaltung (Abilitato Schätzungen)Erreicht?
    Umsatzwachstum

    – Im Bestand
    – Neueröffnungen
    12,2 %

    8,1 %
    3,9 %
    6 % p.a.

    2 % p.a.
    4 % p.a.



    EBIT-Marge29,2 % vs. 29,1 %leicht steigend
    Kapitalallokation

    CAPEX-Investitionen
    Ausschüttungsquote
    Aktienrückkäufe
    NetDebt/EBITDA


    120 Mio. USD
    68 %
    500 Mio. USD
    4,8x vs. 5,1x


    sehr geringes Niveau
    50-60 % des Gewinns
    1-2 % pro Jahr
    4x EBITDA





    Weitere KPIs

    Zahl der Restaurants
    EBITDA Franchisenehmer


    31.070 vs. 29.902
    ca. 243.000 USD


    40.000 bis zum Jahr 2028
    >300.000 USD, >150.000 USD bei Firehouse Subs



    Insgesamt fällt die fundamentale Entwicklung des kanadischen Fast Food Riesen gut aus. Die zu geringe Profitabilität der Franchisenehmer stellt allerdings nach wie vor ein Problem dar und bremst das eigentlich noch viel größere Wachstumspotential aus.

    Doch der Reihe nach.

    Systemweiter Umsatz

    Der systemweite Umsatz gibt an, wie viel Geld die Kunden in einem bestimmten Jahr in allen Filialen von Restaurant Brands ausgegeben haben. Diese Kennziffer ist ein Indikator für die Größe und das Wachstum des Systems.

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    In den letzten zehn Jahren ist der systemweite Umsatz von Restaurant Brands um 10 % p.a. gewachsen.

    Allerdings wurde das Wachstum vor allem durch die Übernahmen von Tim Hortons, Popeyes und FIREHOUSE SUBS angetrieben.

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    2020 sorgte die Corona-Pandemie für rückläufige Erlöse. Doch schon im Jahr 2021 konnte die Delle wieder vollständig ausgebügelt werden. Die kräftigen Wachstumsraten der letzten beiden Jahre lassen sich mit der generell hohen Preissteigerungsrate erklären.

    Das systemweite Umsatzwachstum wird von drei Einflussgrößen gespeist:

    1. Wachstum auf bestehender Fläche
    2. Neueröffnungen
    3. Übernahmen

    Blicken wir daher etwas tiefer unter die Haube und schauen uns die einzelnen Wachstumstreiber im Detail an.

    Umsatzwachstum auf bestehender Fläche (Same Store Sales Growth)

    Diese Kennziffer gibt an, wie stark der Umsatz ohne die Eröffnung oder Schließung von Standorten gestiegen wäre. Außerdem werden verzerrende Währungseffekte ausgeklammert.

    Dabei handelt es sich um den mit Abstand wichtigsten Erfolgsindikator der Fast Food Industrie. Je höher das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche, desto profitabler wird der Betrieb der Restaurants. Zudem deutet ein starkes Wachstum auf ein attraktives Angebot hin, das zu Marktanteilsgewinnen führt.

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    In der Zeit vor der Corona-Pandemie lag das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche bei lediglich 2 % pro Jahr. Zuletzt stieg der Wert auf etwa 8 %, allerdings war das Jahr 2021 von Aufholeffekten geprägt und 2022 und 2023 wurde hauptsächlich die allgemeine Preissteigerung weitergeben.

    Aufgrund des geringen Umsatzwachstums auf bestehender Fläche konnte der Umsatz pro Store kaum gesteigert werden.

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    So erwirtschaftet eine durchschnittliche Filiale von Restaurant Brands nur 1,4 Mio. USD Umsatz pro Jahr, während Konkurrent McDonald’s auf knapp 3,1 Mio. USD kommt.

    Das systemweite Umsatzwachstum der letzten Jahre kann also hauptsächlich auf Neueröffnungen und Übernahmen zurückgeführt werden.

    Neueröffnungen

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    2014 wurde Tim Hortons übernommen, 2017 folgte Popeyes und 2021 FIREHOUSE SUBS.

    Bildquelle: Eigene Recherchen

    Doch auch in den Jahren ohne Übernahmen stieg die Zahl der Stores um ca. 5 % pro Jahr.

    Operativer Gewinn

    Da Restaurant Brands Lizenzen vergibt, fließt dem Unternehmen ein Prozentsatz des Umsatzes der Franchisenehmer als Nutzungsgebühr zu. Folglich steigt der operative Gewinn im Einklang mit dem systemweiten Umsatz.

    Bildquelle: TIKR.com

    Auffällig: Der operative Gewinn konnte seit dem Jahr 2018 kaum noch gesteigert werden.

    Das kann unter anderem mit einer deutlich erhöhten Managementvergütung sowie dem mehrjährigen Sanierungsprogramm der nordamerikanischen Burger King Standorte erklärt werden.

    Immerhin erwarten die Analysten für die kommenden drei Jahre einen deutlichen Sprung in der Ertragskraft.

    Kapitalallokation

    Für die langfristige Rendite einer Aktienanlage ist es von entscheidender Bedeutung, wie gut der erwirtschaftete operative Cashflow angelegt wird. 

    2023 hat Restaurant Brands einen operativen Cashflow von ca. 1.900 Mio. USD (Nettogewinn + Abschreibungen) erzielt.

    Dabei handelt es sich um den Betrag, um den die Liquidität innerhalb eines Jahres gestiegen ist (vor Investitionen in die Restaurants sowie Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen).

    Das Management hat folgende Prioritäten bei der Mittelverwendung festgelegt:

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    An oberster Stelle stehen Investitionen in das Kerngeschäft, gefolgt von Dividendenzahlungen, die 50-60 % des Gewinns ausmachen sollen.

    Was danach noch übrig ist, geht in die Schuldentilgung (bis ein Verschuldungsgrad vom 4-fachen EBITDA erreicht wurde).

    Anschließend folgen Aktienrückkäufe als letzte Verwendungsmöglichkeit, um überschüssige Liquidität an die Anteilseigner zurückzugeben.

    1. CAPEX-Investitionen: ca. 200 Mio. USD/10 % des operativen Cashflows

    In einem normalen Jahr investiert Restaurant Brands ca. 200 Mio. USD in den Kauf von Grundstücken, Gebäuden und vor allem das Restaurant-Equipment (Küchengeräte und Sitzbereich).

    Das ist deshalb nötig, weil einige Standorte selbst betrieben werden. Im aktuellen Jahr wird das Investitionsvolumen voraussichtlich sogar 300 Mio. USD betragen, weil mehr als 1.000 Burger King Standorte übernommen werden.

    Diese sollen nach der erfolgten Renovierung aber wieder abgeben werden, sodass es sich um ein temporär erhöhtes Investitionsvolumen handelt.

    2. Dividenden: 1.000 Mio. USD/53% des operativen Cashflows

    Bildquelle: Aktienfinder.net

    Der Großteil des operativen Cashflows wird über Dividendenzahlungen an die Aktionäre ausgekehrt. Seit etwas mehr als zehn Jahren zahlt Restaurant Brands eine Quartalsdividende aus, diese wurde jedes Jahr erhöht.

    Aktuell liegt die Ausschüttungsquote bei ca. 70 % des Gewinns und damit oberhalb der angestrebten Bandbreite von 50-60 %. Anleger sollten sich in den kommenden Jahren auf Steigerungsraten einstellen, die nicht ganz mit dem Gewinnwachstum mithalten.

    3. Aktienrückkäufe: 500 Mio. USD / 26 % des operativen Cashflows

    Bildquelle: Aktienfinder.net

    Der Liquiditätszufluss, der nach Investitionen ins operative Geschäft und den Dividendenzahlungen noch übrig ist, wird über Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben.

    Durch die Rückkäufe kann die Zahl der ausstehenden Wertpapiere um etwa 1 % jährlich reduziert werden.

    NetDebt/EBITDA

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    Abschließend blicken wir noch auf die Bilanz von Restaurant Brands. Der Fast Food Konzern war Ende 2023 mit dem 4,8-fachen EBITDA verschuldet.

    Zur Einordnung: Werte oberhalb vom 3-fachen EBITDA gelten als erhöht. Allerdings sprudelt der Cashflow des Fast Food Konzerns sehr verlässlich, was eine etwas höhere Verschuldung möglich macht.

    Außerdem hat Restaurant Brands in der Vergangenheit mehrmals unter Beweis gestellt, dass die Verschuldung nach der Übernahme einer neuen Marke schnell wieder zurückgeführt werden konnte.

    Ebenfalls erwähnenswert ist das Fälligkeitsprofil: In den nächsten vier Jahren stehen keine nennenswerten Refinanzierungen an. Das erhöht die Sicherheit.

    Alles in allem fällt die Bilanz von Restaurant Brands aber dennoch erheblich schlechter aus als beim Konkurrenten McDonald’s. Der ist nämlich nur mit dem 2,6-fachen Gewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern verschuldet – und das, obwohl der Branchenführer auch noch über eine sehr werthaltiges Immobilienportfolio verfügt.

    Bevor wir zum Fazit kommen, stellt sich damit noch die entscheidende Frage: Wie steht es um die Bewertung der Restaurant Brands Aktie?

    Bewertung der Restaurant Brands Aktie

    Renditeerwartung je nach Einstiegskurs und Ermittlung des fairen Wertes

    Das Management macht es uns an dieser Stelle leicht, denn es hat eine „Formel“ für die künftig zu erwartende Rendite veröffentlicht.

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    Die Unternehmensleitung prognostiziert einen jährlichen Anstieg der Ertragskraft von mehr als 8 %. Dazu kommt noch der Free Cash Flow, der über Dividenden und Aktienrückkäufe an Eigentümer zurückgegeben wird (4,9 % FCF-Rendite beim aktuellen Kurs).

    Ergibt in Summe eine Renditeerwartung von mehr als 12 % pro Jahr. Sollten wir demnach Restaurant Brands Aktien kaufen?

    So einfach ist es dann auch wieder nicht, denn Management- Prognosen müssen immer kritisch hinterfragt werden.

    Theoretisch kann Restaurant Brands auch noch deutlich schneller wachsen (das Unternehmen schreibt nicht ohne Grund „8 %+“), da im Grunde nur Lizenzen vergeben werden.

    Doch warum ist die Aktionärsrendite seit dem Jahr 2015 trotzdem nur bei 9,5 % pro Jahr gewesen?

    Weil es einen großen Haken im Geschäftsmodell gibt:

    Franchisenehmer sind nur bereit, bestehende Standorte zu renovieren und neue Filialen zu eröffnen, wenn sich der Betrieb für sie lohnt.

    Bei McDonald’s ist das kein Problem, die Betreiber stehen oftmals Schlange und bewerben sich darum, eine weitere Lizenz zu erhalten.

    Bei Restaurant Brands sieht die Lage anders aus: Weil der Umsatz pro Store vergleichsweise gering ausfällt und in den letzten Jahren inflationsbereinigt kaum gesteigert werden konnte, lohnt sich der Betrieb der Filialen oftmals kaum oder sogar überhaupt nicht.

    Die Folge: Im Jahr 2023 ging die Zahl der Burger King Standorte in Nordamerika aufgrund von Schließungen um 3,3 % zurück.

    Daher sollten Anleger die Ertragslage der Franchisenehmer genau im Blick behalten. Bisher waren diese wichtigen Daten bei Restaurant Brands für die Aktionäre allerdings nicht zugänglich.

    Das Management hat eine Transparenzoffensive eingeleitet und die Daten nun erstmals veröffentlicht.

    Bildquelle: Investorenpräsentation Februar 2024, Restaurant Brands

    So lag das EBITDA (Gewinn vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern) einer durchschnittlichen nordamerikanischen Burger King Filiale in den Jahren 2022 und 2023 bei 140.000 USD bzw. 205.000 USD.

    Das klingt erst einmal gut, allerdings sollten Anleger davon noch die Abschreibungen und Zinsen eines typischen Burger King Standorts (ca. 140.000 USD pro Jahr) abziehen.

    Somit verbleibt für das Jahr 2022 pro Store ein Nettogewinn von um die 0 USD, im Jahr 2023 hat sich der Wert auf etwa 65.000 USD verbessert. Das ist im Verhältnis zum zeitlichen Aufwand, dem gebundenen Kapital und dem unternehmerischen Risiko allerdings weiterhin nicht zufriedenstellend.

    Der Aufsichtsratsvorsitzende Patrick Doyle (von 2010 bis 2018 CEO bei Dominos Pizza gewesen) sprach kürzlich davon, dass die Franchisenehmer pro Standort mindestens ein EBITDA von 300.000 USD (bei FIREHOUSE SUBS 150.000 USD) erzielen müssen, damit der Betrieb der Restaurants für sie zum hochprofitablen Geschäft wird.

    Zwar wurden im Jahr 2023 bereits deutliche Fortschritte bei der Profitabilität der Franchisenehmer gemacht (gesunkene Materialkosten, erhöhte Preise), doch das reicht noch nicht.

    Wir werden die weitere Entwicklung dieser Kennziffer daher genau im Auge behalten.

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      Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Konzepte von Tim Hortons und Popeyes bereits deutlich näher an der Schwelle von 300.000 USD EBITDA liegen und Franchisenehmer daher bereit heute sind, weitere Standorte zu eröffnen.

      Für das internationale Geschäft liegen keine Daten zur Profitabilität der Franchisenehmer vor.

      Sollte die Ertragslage der Franchisenehmer den Wert von 300.000 USD in den nächsten Jahren überschreiten, besteht auf einen Schlag ein enormes Interesse, weitere Restaurants in Betrieb zu nehmen.

      Dann setzt sich ein magisches Schwungrad in Bewegung, das wie folgt funktioniert:

      • hohe Profitabilität der Franchisenehmer
      • führt zu mehr Neueröffnungen
      • führt zu mehr Investitionen in die nationalen Marketingtöpfe
      • führt zu einer besseren Auslastung und Profitabilität aller Restaurants
      • usw.

      Aktuell aber ist (gerade bei den nordamerikanischen Burger King Standorten) noch ein weiter Weg zu gehen. So stand der größte Franchisenehmer (Carrols Restaurants) vor nicht allzu lange Zeit noch kurz vor der Insolvenz.

      Um das Problem aus dem Weg zu räumen, gab Restaurant Brands ein Übernahmeangebot ab. Im zweiten Quartal soll die Transaktion abgeschlossen werden, danach wird der Fast Food Riese zum Betreiber der mehr als 1.000 Burger King Standorte werden.

      Das Management will diese Filialen so schnell wie möglich modernisieren und anschließend wieder an Franchisenehmer abgeben.

      Nach der Modernisierung (Kosten ca. 500.000 USD/Standort) steigt der Umsatz einer typischen Filiale gemäß Angaben des Vorstands um mehr als 20 %.

      Insgesamt kommen wir bei Burger King Nordamerika zu folgendem Fazit: Die Probleme wurden erkannt und werden jetzt Schritt für Schritt aus dem Weg geräumt. Allerdings ist die Modernisierungsoffensive mit hohen Kosten verbunden, denn einigen Franchisenehmern fehlt schlicht die finanzielle Kraft, um die Investitionen komplett aus eigener Tasche zu stemmen.

      Also muss sich der Fast Food Riese finanziell an den Renovierungen beteiligen und zudem auch noch (zeitlich begrenzt) den Marketingtopf von Burger King Nordamerika aufstocken.

      Noch eine kurze Anmerkung: Wir haben diesem Thema vergleichsweise viel Text gewidmet, dabei trägt Burger King Nordamerika nur 18 % zum Konzerngewinn bei.

      Nach dieser kritischen Einordnung der vom Management veröffentlichten Wachstumspläne sind wir jetzt bereit, unsere eigenen Annahmen zur künftigen Geschäftsentwicklung zu treffen.

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      KGV der Restaurant Brands Aktie

      Bevor wir zum Fazit kommen, validieren wir unsere Einschätzung zur Restaurant Brands Aktie anhand des historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses.

      Seit dem Jahr 2015 wurde das Wertpapier durchschnittlich mit dem 25-fachen Gewinn bewertet.

      Bewertung der Restaurant Brands Aktie anhand des KGVs
      Bildquelle: Aktienfinder.net

      Aktuell können Anleger zum 19-fachen Gewinn (2025e) zugreifen. Das entspricht einem Bewertungsabschlag von knapp 25 % auf den historischen Durchschnittswert.

      Fazit: Restaurant Brands greift an, muss aber noch einige Probleme lösen – aktuell nur ein Fall für die Watchlist ⚠️

      Operative Entwicklung: Restaurant Brands ist der Herausforderer der Fast Food Branche. Die Unternehmensleitung hat ambitionierte Wachstumspläne entworfen, die zu einer starken Wertsteigerung führen können.

      Aktuell aber hat die Gesellschaft noch mit einigen operativen Problemen zu kämpfen:

      • geringer Umsatz pro Store und geringes Wachstum beim flächenbereinigten Umsatz
      • führen zu einer niedrigen Profitabilität der Franchisenehmer
      • was deren Bereitschaft für Renovierungen und Neueröffnungen senkt
      • weiterhin ist Restaurant Brands vergleichsweise hoch verschuldet, sodass die Zinsaufwendungen einen erheblichen Teil des operativen Gewinns ausradieren
      • und zu guter Letzt besitzt Restaurant Brands kaum Immobilien, was in einem geringen Substanzwert und erhöhten Kursschwankungen resultiert

      Doch dem Konzern bieten sich auch zahlreiche Chancen:

      • das Geschäft hat einen nichtzyklischen Charakter und generiert hohe Zahlungsmittelüberschüsse
      • durch die diversifizierte Aufstellung (mehr als 120 Märkte und vier Konzepte) kann das Management dort expandieren, wo es sich am meisten lohnt
      • Restaurant Brands hat in den vergangenen Jahren zudem drei Übernahmen getätigt und diese Marken erfolgreich weiterentwickelt, in Zukunft könnten weitere Akquisitionen folgen
      • das Management-Team wurde verstärkt, der Finger wird nun direkt in die Wunden gelegt und an einer Steigerung der Profitabilität der Franchisenehmer gearbeitet
      • wenn sich die Bemühungen auszahlen und die Konzepte für die Franchisenehmer wieder profitabler werden, kann ein Schwungrad aus mehr Neueröffnungen, höheren Marketing-Investitionen und einer noch höheren Profitabilität in Gang gesetzt werden

      Bewertung: Investoren sollten sich die Übernahme von erhöhten Risiken vergüten lassen. Verglichen mit dem Kauf von McDonald’s Aktien erscheint ein Erwerb von Wertpapieren des kanadischen Fast Food Riesen deutlich riskanter (geringe Profitabilität der Franchisenehmer, minimaler Immobilienbesitz, erhöhte Verschuldung).

      Erst wenn die jährliche Renditeerwartung der Restaurant Brands Aktie zwei bis drei Prozent oberhalb einem Investment in die McDonald’s Aktie liegt, wird die Aktie aus unserer Sicht wirklich interessant.

      Wo das genaue Niveau liegt und wie viel Rendite Anleger beim aktuellen Kurs erwarten können, haben wir im Abschnitt „Renditeerwartung je nach Einstiegskurs und Ermittlung des fairen Wertes“ ausführlich erläutert.

      So gehe ich vor: Falls Restaurant Brands weitere Fortschritte bei der Profitabiliätssteigerung der Franchisenehmer macht, wird es wohl zu einer Wachstumsbeschleunigung kommen.

      Generell finde ich es hochinteressant, mich mit den Herausforderern einer Branche zu beschäftigen. Dabei können Anleger auch ihr Verständnis der Branchenführer verbessern.

      Wir werden an dieser Fallstudie dran bleiben und die weitere Entwicklung von Restaurant Brands verfolgen. Bevor ich einsteige, möchte ich entweder eine deutlich steigende Profitabilität der Franchisenehmer oder eine noch günstigere Bewertung sehen.

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        Recherchequellen

        Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen:

        RecherchequelleWas ist dort zu finden?
        AbilitatoAlle Artikel zur Restaurant Brands Aktie
        Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
        Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
        TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
        Restaurant BrandsGeschäftsbericht 2023
        Restaurant BrandsErgebnisse des Jahres 2023
        Restaurant BrandsInvestorenpräsentation Februar 2024
        Restaurant BrandsInvestorenpräsentation Internationales Geschäft, September 2023
        Restaurant BrandsVideoaufzeichnung des Restaurant Brands Investor Days mit dem CEO und Executive Chairman
        Restaurant BrandsPressemeldung: Restaurant Brands übernimmt den größten Franchisenehmer Carrols Group
        SeekingAlphaTranskript zum Restaurant Brands Q4/2023 Management Call
        Yet Another Value BlogBlogartikel mit Gedanken zur Restaurant Brands Aktie