2G Energy Aktie: Wachstum legt zu, Gewinnmarge steigt, Kurs kommt trotzdem nicht vom Fleck?

Die Energieversorgung muss umgebaut werden, 2G Energy hat die richtigen Produkte im Angebot. Neben BHKW steigt das Unternehmen nun auch in das Wärmepumpengeschäft ein. Fundamental könnte es kaum besser laufen. Warum also springt der Kurs der 2G Energy Aktie nicht an?

Inhaltsverzeichnis

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Übersicht zur 2G Energy Aktie

Kurs je Aktie25,50 EUR
KGV 2024e/25e17,8/13,9
FCF-Rendite 2024e/25e2,2 %/2,6 %
Div.-Rendite 2024e/25e0,8 %/1,2 %
ISINDE000A0HL8N9

Geschäftsmodell

2G Energy ist ein Hersteller von Anlagen zur dezentralen Energieversorgung.

Das Unternehmen entwickelt, produziert, installiert und wartet Blockheizkraftwerke (BHKW, Leistung von 20 kW bis 4.500 kW). Diese stellen sowohl elektrische als auch thermische Energie (Strom und Wärme) zur Verfügung und können so Wirkungsgrade von über 90 % erreichen.

Die Motoren können mit verschiedenen Gasarten arbeiten. Ein heute noch mit Erdgas betriebenes BHKW kann in einigen Jahren problemlos auf Wasserstoffbetrieb umgebaut werden.

Ein weiterer Vorteil der BHKW-Anlagen besteht darin, dass sie im Gegensatz zu Großkraftwerken unbürokratisch genehmigt und schnell errichtet werden können (weniger als ein Jahr bis zur Realisierung).

Nach einer im Jahr 2023 erfolgten Übernahme bietet der Konzern neuerdings auch noch Großwärmepumpen an (Leistung von 200 kW bis 1.000 kW). Diese werden eine wichtige Rolle in der künftigen Energieversorgung spielen (Stichworte: Kommunale Wärmeplanung, Wirkungsgrade von 300-500 %, CO2-Neutralität).

Investitionsthese

Anhaltendes Wachstumspotential im Kerngeschäft

Im Zuge der Umstellung auf die CO2-Neutralität muss die Energieversorgung bis zum Jahr 2050 komplett umgebaut werden. Dabei entsteht ein enormer Investitionsbedarf, von dem 2G Energy aller Voraussicht nach stark profitieren wird.

Früher wurde der Strom in großen, dauerhaft laufenden Blöcken (Kohle, Gas) erzeugt. Die Folge: In der Nacht herrschte ein Überangebot, das in einigen Ländern genutzt wurde, um selbst Autobahnen mit Straßenlampen zu beleuchten.

Zwar war die Stromversorgung sehr zuverlässig und recht preiswert, doch wurden dabei große Mengen CO2 in die Luft geblasen. Zusätzlich wurden wir auch noch abhängig von Kohle- und Gasimporten (Energiekrise nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine).

Seit etwa zwei Jahrzehnten werden daher zunehmend mehr Erneuerbare Energien ans Netz gebracht. Diese reduzieren die CO2-Emissionen und senken die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten.

Preislich war Wind- und Solarstrom viele Jahre lang sehr teuer, doch mittlerweile hat sich das geändert. Dafür müssen wir nun mit einem neuen Problem umgehen: der stark schwankenden Erzeugungsleistung der EE-Anlagen.

Was tun?

  • Wenn es darum geht, die Lücke weniger Stunden zu überbrücken, können Batterien Abhilfe schaffen
  • Doch im Herbst und Winter kann es zu mehrwöchigen Phasen der sogenannten „Dunkelflaute“ (trüb und windstill) kommen, bei denen weder Solar- noch Windkraftwerke Strom erzeugen. Selbst bei außerordentlich großen Investitionen in Batteriespeicher werden diese nach einigen Stunden leer sein.

Folglich brauchen wir klimafreundliche und flexibel einsetzbare Kraftwerke, die binnen kurzer Zeit einspringen und Strom in Phasen der Dunkelflaute erzeugen können.

An dieser Stelle kommen große Gaskraftwerke sowie Blockheizkraftwerke ins Spiel. Das Problem der großen Gasblöcke: Aufgrund von unzähligen Vorschriften dauert es mehrere Jahre, bis ein neu geplantes Kraftwerk ans Netz gehen kann. Doch mit jedem Tag wird die verbleibende Zeit zur Errichtung der neuen Kapazitäten kürzer, da laufend weitere Kohlemeiler den Betrieb einstellen.

Außerdem wird sich der Strombedarf auch noch spürbar erhöhen, da bis zum Jahr 2050 der Verkehrssektor (E-Mobilität) und auch die Wärmeversorgung (Wärmepumpen) elektrifiziert werden.

Endenergieverbrauch in Deutschland nach Sektoren
Bildquelle: Geschäftsbericht 2023, 2G Energy

Am Ende kann die Elektrifizierung von Verkehr und Wärme zur Folge haben, dass sich der Stomverbrauch verdoppelt bis verdreifacht. Mit anderen Worten: Der Bedarf an flexiblen und umweltfreundlichen Lösungen ist riesig.

Womit wir bei den Blockheizkraftwerken angekommen sind. Diese lassen sich aufgrund der standardisierten/modularen Bauweise in wenigen Monaten realisieren, sie können per LKW zu den Kunden transportiert werden und aufgrund der geringen Einspeisemengen gibt es kaum Genehmigungen einzuholen.

Dann bieten sie auch den Vorteil, dass durch die dezentrale Stromerzeugung weniger Geld in den Ausbau der Netze investiert werden muss.

Last but not least können Blockheizkraftwerke durch die Kombination von Strom- und Wärmeerzeugung Wirkungsgrade von mehr als 90 % erreichen. Das ist relevant, weil die Energie so noch umweltfreundlicher und wirtschaftlicher bereitgestellt werden kann.

CO2 Emissionen verschiedener Strom Erzeugungsarten
Bildquelle: Geschäftsbericht 2023, 2G Energy

Die Herstellung einer kWh Strom verursacht in einem Braunkohlekraftwerk CO2-Emissionen von ca. 1.000 Gramm. Ein mit Erdgas betriebenes Blockheizkraftwerk pustet dagegen nur 350 Gramm CO2 in die Luft, was einem Emissionsrückgang von 65 % entspricht.

Außerdem ist zu beachten, dass ca. 70 % der Kohlekraftwerke in irgendein System der Kraft-Wärme-Kopplung eingebunden sind. Bis spätestens 2038 soll der letzte deutsche Kohlemeiler stillgelegt werden, in der Zwischenzeit muss ein Ersatz für die bisher von den Kohleblöcken bereitgestellte Wärmeleistung gefunden werden.

Daher ist davon auszugehen, dass die bis zum Jahr 2030 benötigte, neu zu errichtende und spitzenlastfähige Erzeugungskapazität von ca. 21 GW zu einem spürbaren Teil durch den Zubau von Blockheizkraftwerken gedeckt werden wird.

Ein weiterer Vorteil: Die BHKW können später auch mit Wasserstoff betrieben werden. Dadurch enden die Anlagen nicht als Investitionsruine, sondern werden in das CO2-neutrale Zeitalter überführt.

So richtig in Schwung kommen dürfte die Entwicklung, sobald die Kommunen durch ein neues Bundesgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verpflichtet werden (2026/2028).

Gerade in dicht besiedelten Regionen ist es sinnvoller, die Gebäude künftig über Nahwärmenetze zu versorgen als in jedes Haus eine eigene Wärmepumpe einzubauen.

So bleiben Eigenheimbesitzer von den teilweise sechsstelligen Investitionen in die energetische Sanierung ihrer Immobilie verschont, was die Akzeptanz der Energiewende erheblich verbessert. Für den Aus- und Aufbau der Wärmenetze werden die von 2G Energy hergestellten BHKW benötigt.

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    Zweite Wachstumskurve: Herstellung von Großwärmepumpen

    Neben den Chancen im Kerngeschäft (BHKW) hat sich 2G Energy im Jahr 2023 mit der Übernahme eines Großwärmepumpenherstellers (Leistung von 200 kW bis 1.000 kW) ein neues Geschäftsfeld erschlossen.

    Die Akquisition kostete rund 6 Mio. EUR, das entspricht etwas mehr als 1 % der Marktkapitalisierung des Unternehmens.

    Durch den Zukauf konnte 2G Energy die Zeit bis zur Markteinführung stark verkürzen und will daher bereits im laufenden Jahr einen Umsatz von bis zu 10 Mio. EUR (entspricht 3 % Umsatzanteil) mit Wärmepumpen erzielen.

    Das Unternehmen verweist auf die großen Synergieeffekte, die zu erwarten sind:

    • Kosten: Einsatz von Gleichteilen (Container, Wärmetauscher, Wärmespeicher, Pumpen, Ventile, Rohre…)
    • Vertrieb: Aufstieg vom Produktanbieter zur Systemlösung, Wettbewerbsvorteil gegenüber Konkurrenten, Teilnahme an Ausschreibungen mit einer vollständigen Gesamtlösung
    • Service: Nutzung der bestehenden Serviceinfrastruktur aus dem BHKW-Bereich, um die Wärmepumpen zu warten

    Bis zum Jahr 2026/2028 müssen die Kommunen die Planungen der künftigen Wärmekonzepte abgeschlossen haben. Danach wird es in die Umsetzung gehen. Im Geschäftsbericht 2023 steht auf Seite 91:

    Zahlreiche Anfragen von Planungsbüros und Stadtwerken weisen bereits auf das große Interesse an Projektlösungen aus unserem Haus hin.

    Geschäftsbericht 2023, 2G Energy

    Oftmals werden die Stadtwerke bei der künftigen Wärmeversorgung wohl auf eine Kombilösung aus BHKW und Großwärmepumpe setzen. Dafür gibt es folgende Gründe:

    • maximale Energieeffizienz (Wärmepumpe kann Abwärme des BHKW nutzen)
    • niedriger CO2-Ausstoß
    • hohe Wirtschaftlichkeit (in Zeiten überschüssiger Stromproduktion kann die Wärmepumpe die Heizleistung nahezu kostenfrei zur Verfügung stellen, in Zeiten der Stromknappheit lässt sich mit der Stromeinspeisung des BHKW gutes Geld verdienen und die Wärmeenergie fällt als Nebenprodukt quasi umsonst an)
    • maximale Flexibilität

    2G Energy hat ein „Green Cube“ Produkt entwickelt, das aus einem BHKW und einer Großwärmepumpe besteht. Die Lösung kommt mit einer Software aus dem eigenen Haus, die einen optimalen Einsatz der beiden Technologien ermöglicht.

    Durch den Einstieg in die Produktion von Großwärmepumpen legt sich eine zweite Wachstumskurve auf das bereits bestehende Momentum aus dem BHKW-Geschäft.

    Dritte Wachstumskurve: Demand Response Module

    Im Zuge unserer Recherchen für diesen Artikel sind wir den aktuellen Geschäftsbericht von 2G Energy durchgegangen. Dabei sind wir auf ein weiteres neues Produkt gestoßen, das im nächsten Jahr in den US-Markt eingeführt werden soll.

    Sogenannte „Demand Response Module“ sind eine Art reduziertes BHKW, bei dem ausschließlich die Stromerzeugung im Vordergrund steht. Es handelt sich sozusagen um moderne Notstromaggregate, die in weniger als 10 Sekunden einspringen können. Gegenüber klassischen Dieselmotoren liegen die Vorteile in geringeren CO2-Emissionen und niedrigeren Betriebskosten.

    Durch die Zunahme an extremen Wetterereignissen wird es immer wichtiger, die kritische Infrastruktur vor Stromausfällen zu schützen. Dazu zählen nicht nur Krankenhäuser und Produktionsanlagen, sondern auch Rechenzentren. Angesichts des beispiellosen KI-Booms könnte 2G Energy so am Ende noch zum Profiteur der künstlichen Intelligenz werden.

    Für das kommende Jahr rechnet das Management bereits mit dem Absatz einer niedrigen dreistelligen Zahl von Einheiten.

    Fazit zur Investitionsthese

    Aus nur einem Wachstumstreiber wurden innerhalb weniger Jahre gleich drei Produktkategorien, die über exzellente Zukunftsperspektiven verfügen. Daher bietet sich für Anleger die Chance, dass die Wachstumsrate mittelfristig anzieht.

    Mit jeder hergestellten Neuanlage steigt die Zahl der sich im Betrieb befindlichen Kraftwerke, die regelmäßig gewartet werden müssen. Das Service- und Wartungsgeschäft von 2G Energy kommt auf einen Umsatzanteil von 45 %, hat einen wiederkehrenden Charakter und ist zudem überdurchschnittlich profitabel.

    Kursentwicklung der 2G Energy Aktie

    Langfristige Kursentwicklung der 2G Energy Aktie
    Bildquelle: Comdirect

    In den letzten zehn Jahren stieg der Kurs der 2G Energy Aktie von 8,00 auf 25,50 EUR, was einer jährlichen Rendite von 12 % entspricht. Inklusive Dividenden (Total Return) liegt die Performance sogar bei 12,5 % p.a.

    Der Anstieg ist dabei ausschließlich auf den Zeitraum von 2019 bis 2020 zurückzuführen, in dem sich der Kurs binnen zwei Jahren vervierfachte.

    Seit 2020 pendelt der Preis eines Anteilscheins in einer Spanne von 20-30 EUR seitwärts. Trotzdem legte der Gewinn je Aktie in diesem Zeitraum um knapp 50 % zu. Folglich hat sich die Bewertung des Wertpapiers zuletzt immer weiter reduziert.

    Übrigens erwarten die Analysten, dass es dem westdeutschen Unternehmen gelingen wird, den Gewinn in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln. Wenn das so eintrifft, wird das Bewertungsniveau (KGV) zügig auf einen Wert von nur noch 12 (2026e) sinken.

    Obwohl es fundamental gesehen top läuft, kommt das Wertpapier aktuell nicht vom Fleck. Irgendwann wird die Aktie nach oben ausbrechen, wann es soweit ist, weiß keiner.

    Vermutlich ist das aktuell günstige Bewertungsniveau auf die Unsicherheit der politischen Rahmenbedingungen (Heizhammer, kommunale Wärmeplanung etc.) zurückzuführen.

    Dafür spricht folgende Beobachtung: Pro Jahr werden knapp 80 % der sich im Streubesitz befindlichen Aktien gehandelt. Die durchschnittliche Haltedauer liegt demzufolge bei lediglich 1,3 Jahren.

    Kaum zu glauben – und ein weiteres Beispiel dafür, dass die Gier auf das schnelle Geld die kurzfristige Kursentwicklung dominiert, und nicht die operative Entwicklung.

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    Operative Unternehmensentwicklung

    Im Jahr 2023 haben sich die Geschäfte bei 2G Energy wie folgt entwickelt:

    Kennzahl2023 vs. 2022Langfristige Erwartungshaltung (Abilitato Schätzungen)Erreicht?
    Umsatzwachstum

    – Auftragseingang
    – Auftragsbestand
    17 %

    0,84x
    73 %
    12 % p.a.

    >1x BHKW-Umsatz
    >70 % des erwarteten BHKW-Umsatzes



    EBIT-Marge7,6 % vs. 7,0 %auf 10 % steigend
    Gewinn je Aktie10 %12 % p.a.
    Cashflow und Bilanz

    Eigenkapitalrendite
    Eigenkapitalquote
    Ausschüttungsquote
    NetDebt/EBITDA


    14,5 %
    54,5 %
    17,0 %
    0,0


    ca. 20 %
    >50 %
    ca. 20 %
    NetCash Position





    Weitere KPIs

    Exportanteil
    Serviceanteil


    35,6 % vs. 40,4 %
    45,2 % vs. 47,4 %


    auf 50 % steigend
    ca. 45 %



    Insgesamt entwickelt sich 2G Energy sehr erfreulich. Bei EBIT-Marge und Eigenkapitalrendite sollte das Unternehmen im laufenden Jahr weitere Fortschritte machen. Dafür sprechen einige Gründe, in Kürze mehr dazu.

    Weiterhin sollten Anleger den Auftragseingang im laufenden Jahr genau beobachten.

    Gehen wir die einzelnen Kennziffern der Reihe nach durch.

    Umsatzwachstum

    Umsatz von 2G Energy
    Bildquelle: TIKR.com

    In den letzten zehn Jahren konnte 2G Energy den Umsatz um 11 % p.a. steigern, in den letzten fünf Jahren sind es sogar 12 % p.a. gewesen. Damit hat die Gesellschaft das selbst gesetzte Ziel erreicht, pro Jahr mit 10 % zuzüglich der Inflationsrate zu wachsen.

    In den letzten beiden Jahren stehen sogar jeweils 17 % zu Buche.

    Für das laufende Jahr hat das Management dagegen eine Umsatzsteigerung von nur etwa 5-10 % in Aussicht gestellt. Im kommenden Jahr sollen dafür aber bis zu 20 % Umsatzwachstum drin sein (Management-Prognose: Bis zu 450 Mio. EUR Umsatz). Die Unternehmensleitung begründet die Wachstumsbeschleunigung wie folgt:

    • Gute Aussichten im BHKW-Geschäft
    • Zunehmender Absatz von Großwärmepumpen
    • Export von Demand Response Modulen in die USA

    Um das Wachstum der nächsten Quartale besser abschätzen zu können, sollten Anleger auf die Entwicklung von Auftragseingang und Auftragsbestand achten. Dabei gelten folgende Regeln:

    Der Auftragseingang sollte den Umsatz aus dem Neugeschäft erreichen, dieses Ziel wurde mit einer Book-to-Bill-Ratio von 0,84 (84 %) im Jahr 2023 verfehlt. Grund dafür ist die Kombination aus einer zyklischen Konjunkturdelle und der politischen Verunsicherung.

    Folglich sank der Auftragsbestand von 177 auf nur noch 156 Mio. EUR, was ca. 73 % des erwarteten Umsatzes mit Blockheizkraftwerken im Jahr 2024 entspricht (Annahmen: 390 Mio. EUR Umsatz und 55 % Anteil des Neugeschäfts).

    Ab einem Wert von unter 70 % wird die Umsatzentwicklung stark abhängig vom Auftragseingang der kommenden Quartale. Im ersten Quartal des Jahres 2024 sind allerdings zahlreiche Aufträge eingegangen (52 Mio. EUR, +26 % gegenüber dem Vorjahresquartal).

    Finanzvorstand Friedrich Pehle erwähnte im Jahresausblick 2024 die hohe Zahl an Aufträgen, die aus den USA zu erwarten sind. Vor diesem Hintergrund stufen wir neben den langfristigen auch die kurzfristigen Wachstumsaussichten des Jahres 2024 als solide ein.

    EBIT-Marge

    Operative Gewinnmarge von 2G Energy
    Bildquelle: TIKR.com

    Von 2010 bis 2012 herrschte im damals noch jungen Markt für BHKW eine politisch ausgelöste Sonderkonjunktur. Als diese auslief, sank die operative Gewinnmarge auf einen Wert von nur noch 3 %.

    Seit 2015 konnte die Gewinnspanne allerdings in jedem Jahr erhöht werden. Dafür verantwortlich ist ein Mix aus Skaleneffekten und Effizienzsteigerungen. Derzeit läuft ein Projekt, bei dem eine neue ERP-Software eingeführt wird, um die Produktivität weiter zu verbessern.

    2022 und 2023 machten sich hohe Kostensteigerungen bei den eingekauften Komponenten bemerkbar. 2G Energy reagierte zwar mit Preiserhöhungen, aufgrund des hohen Auftragsbestands wurden diese allerdings erst nach einigen Monaten wirksam. Da die Kosten in der Zwischenzeit schon wieder stiegen, gab es bei der EBIT-Marge zwei Jahre lang kaum Fortschritte.

    Da sich die Kostensteigerungen mittlerweile wieder normalisiert haben, werden die Preisanpassungen nun endlich wirksam und das Management traut dem Unternehmen für das laufende Jahr einen Anstieg der EBIT-Marge von 7,6 % (2023) auf 9,25 % (Spanne von 8,5-10,0 %) zu.

    Gewinn je Aktie

    Gewinn je Aktie (EPS) der 2G Energy Aktie
    Bildquelle: TIKR.com

    Die Kombination aus einem erneuten Umsatzwachstum sowie der deutlich steigenden EBIT-Marge könnte zur Folge haben, dass der Gewinn je Aktie im laufenden Jahr um 30 % oder mehr zulegt.

    Während im Jahr 2023 exakt 1,00 EUR je 2G Energy Aktie verdient wurde, erwarten die Analysten für das Jahr 2026 bereits das Überschreiten der 2,00 EUR-Marke.

    Es gibt nicht viele börsennotierte Unternehmen, bei denen sich eine Gewinnverdoppelung in nur drei Jahren abzeichnet.

    Cashflow und Bilanz

    Eigenkapitalrendite

    Da die EBIT-Marge den Zielwert von 10 % noch nicht vollständig erreicht hat (2023: 7,6 %), liegt die Eigenkapitalrendite erst bei 14,5 %. Die Höhe der Eigenkapitalrendite stellt das langfristig erreichbare jährliche Wachstums- und Wertsteigerungslimit dar.

    Weiterhin deutet eine hohe Eigenkapitalverzinsung auf eine gute Wettbewerbsposition hin.

    Eigenkapitalquote

    Mit einer Eigenkapitalquote von 54,5 % ist 2G Energy sehr solide finanziert.

    Ausschüttungsquote

    Dividende und Ausschüttungsquote der 2G Energy Aktie
    Bildquelle: Aktienfinder.net

    Seit dem Jahr 2012 schüttet 2G Energy eine in jedem Jahr stabile oder steigende Dividende aus. Für das abgelaufene Geschäftsjahr sollen 0,17 EUR je Aktie gezahlt werden, entsprechend einer Dividendensteigerung von 21 % gegenüber dem Vorjahr.

    Die Dividendenrendite liegt bei 0,7 %, was auf die geringe Ausschüttungsquote von nur 17 % des Gewinns zurückzuführen ist. Damit die Wachstumschancen finanziert werden können, wird das Ergebnis nahezu vollständig thesauriert.

    Auf der anderen Seite werden Anleger mit hohen Steigerungsraten der Dividendenzahlungen und einem beträchtlichen Kurspotential belohnt.

    NetDebt/EBITDA

    2G Energy verfügt durch das Servicegeschäft (45 % Umsatzanteil) über einen wiederkehrenden Ertragsstrom, dazu kommt die schuldenfreie Bilanz. Ende 2023 überstieg die Liquidität die Verbindlichkeiten um einen Betrag von 4 Mio. EUR.

    Bewertung der 2G Energy Aktie

    Renditeerwartung je nach Einstiegskurs und Ermittlung des fairen Wertes

    In unserem Bewertungsmodell gehen wir von einer langfristigen Anlage aus.

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    KGV der 2G Energy Aktie

    Bevor wir zum Fazit kommen, validieren wir unsere Einschätzung zur Bewertung der 2G Energy Aktie anhand des historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses.

    Bewertung der 2G Energy Aktie anhand des KGVs: Wie viel Potential ist vorhanden?
    Bildquelle: Aktienfinder.net

    Wie bereits erwähnt, läuft der Kurs der 2G Energy Aktie seit vier Jahren seitwärts. Gleichzeitig ist die Ertragskraft in jedem Jahr gestiegen. Daher hat sich das KGV von zwischenzeitlich mehr als 40 auf einen Wert von 17,8 (2024e) reduziert.

    Analysten trauen dem Unternehmen im Zeitraum von 2023 bis 2026 eine Gewinnverdoppelung zu, was unter der Annahme eines weiterhin seitwärts laufenden Kurses zu einem Rückgang des KGVs auf einen Wert von nur noch 12 (2026e) führt.

    Verglichen mit der fundamentalen Lage erscheint eine solche Bewertung viel zu niedrig, weshalb wir in den nächsten drei Jahren mit einem Kursausbruch nach oben rechnen. Fundamental ist reichlich Potential vorhanden, denn in den letzten zehn Jahren wurde das Wertpapier durchschnittlich mit einem KGV von 25 bewertet.

    Multipliziert man den für das Jahr 2026 erwarteten Gewinn von 2,09 EUR je 2G Energy Aktie mit einem KGV von 25, ergibt sich bei einer dreijährigen Haltedauer ein Potential von 105 %.

    Daher erscheint die 2G Energy Aktie für Value und Wachstumsinvestoren hochinteressant. Das sieht wohl auch Finanzvorstand Friedrich Pehle so, der in den letzten beiden Jahren gleich drei Insiderkäufe getätigt hat:

    • Altbestand Sommer 2022: 4.600 Stücke
    • November 2022: 100 Stücke zu einem Kurs von 25 EUR
    • Dezember 2023: 800 Stücke zu einem Kurs von 22 EUR
    • April 2024: 1.100 Stücke zu einem Kurs von 21 EUR

    Mittlerweile beläuft sich die Aktienposition des CFOs auf 6.600 Stücke, die rund 170.000 EUR wert sind.

    Zur Einordnung: Das Durchschnittsgehalt eines Vorstandsmitglieds von 2G Energy betrug in den letzten beiden Jahren etwa 400.000 EUR. Davon müssen noch Steuern abgezogen werden, sodass netto etwa 240.000 EUR auf dem Konto ankommen dürften.

    Folglich stufen wir den Aktienbesitz im Verhältnis zur Vergütung als durchaus signifikant ein.

    Gründer und CEO Christian Grotholt hält sogar 29,6 % der Aktien (5.310.000 Stück) im Wert von 135,4 Mio. EUR.

    Insgesamt gefällt uns 2G Energy auch deshalb so gut, weil im Unternehmen eine einzigartige Kultur herrscht. Die Gesellschaft ist immer noch gründergeführt und es wird auf die langfristige Wertsteigerung geachtet.

    Fazit: Value Gelegenheit bei der 2G Energy Aktie

    Operative Entwicklung: 2G Energy ist ein großer Profiteur der Umstellung auf eine nachhaltige bzw. CO2-neutrale Energieversorgung.

    Das Unternehmen überzeugt mit einer marktführenden Stellung, anhaltendem Wachstumspotential, steigenden Margen, dem wiederkehrenden Servicegeschäft und der schuldenfreien Bilanz.

    Bisher wurde das Wachstum ausschließlich aus dem Bereich der Blockheizkraftwerke gespeist. In den kommenden Quartalen wird der Verkauf von Großwärmepumpen und Demand Response Modulen den Wachstumskurs unterstützen.

    2G Energy wandelt sich vom Produkt- zum Systemanbieter. Durch die im letzten Jahr erfolgte Übernahme eines niederländischen Großwärmepumpenherstellers ist das westdeutsche Unternehmen bereit, von der großen Welle an Aufträgen im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung (ab 2026) zu profitieren. Dabei werden vielerorts Kombilösungen aus Blockheizkraftwerken und Wärmepumpen zum Einsatz kommen. Gut möglich, dass bei solchen Paketverkäufen noch mehr Marge drin ist.

    Jede neu hergestellte Maschine führt über die Lebensdauer von ca. 15 Jahren zu Service- und Wartungserlösen im gleichen Umfang.

    Bewertung: Es gibt nicht viele Unternehmen, bei denen sich eine Verdoppelung der Ertragskraft in nur drei Jahren abzeichnet. 2G Energy ist eines davon.

    Umso erstaunlicher, dass der Aktienkurs seit vier Jahren nicht von der Stelle kommt. Vermutlich liegt das an der Unsicherheit der politischen Rahmenbedingungen. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Produkte weiterhin nachgefragt werden und es operativ hervorragend läuft.

    Mittlerweile liegt das KGV (2025e) bei einem Wert von nur noch 14, während die 2G Energy Aktie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre mit dem 25-fachen Gewinn bewertet wurde.

    Folglich ergibt sich ein Kurspotential von 80 %, bis das durchschnittliche Bewertungsniveau der letzten zehn Jahre erreicht wird.

    So gehe ich vor: In den letzten Jahren habe ich meine Position bereits mehrmals aufgestockt. Aktuell denke ich darüber nach, nochmals nachzulegen.

    Im Abschnitt „Renditeerwartung je nach Einstiegskurs und Ermittlung des fairen Wertes“ sind wir darauf eingegangen, wie viel Potential wir der 2G Energy Aktie zutrauen.

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      Recherchequellen

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      AbilitatoAlle Artikel zur 2G Energy Aktie
      Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
      Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
      TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
      2G EnergyGeschäftsbericht 2023
      2G EnergyKennzahlenübersicht
      2G Energy Pressemeldung: 2G Energy erhöht die Umsatzprognose für das Jahr 2025
      2G EnergyPressemeldung: Vorläufiger Umsatz des Jahres 2023
      2G EnergyPressemeldung: Vorläufige Geschäftszahlen des Jahres 2023
      2G EnergyPressemeldung: Hoher Auftragseingang im 1. Quartal 2024
      2G EnergyPressemeldung: Zahlen des 1. Quartals 2024
      YouTube2G Energy Investorenpräsentation, April 2024
      2G EnergyInsiderkauf November 2022
      2G EnergyInsiderkauf Dezember 2023
      2G EnergyInsiderkauf April 2024