Übersicht zur Coca-Cola Aktie
Kurs je Aktie | 58,30 USD |
KGV 2024e/25e | 21,4/20,7 |
FCF-Rendite 2024e/25e | 4,2 %/4,8 % |
Div.-Rendite 2024e/25e | 3,3 %/3,5 % |
ISIN | US1912161007 |
Geschäftsmodell
Coca-Cola ist das weltweit führende Unternehmen im Bereich der nichtalkoholischen Erfrischungsgetränke.
Das Portfolio umfasst Marken wie Coca-Cola, Sprite, Fanta, Schweppes, DASANI und Costa Coffee.
Jeden Tag werden 2,2 Mrd. Einheiten (jeweils 12 Unzen/360 Milliliter) des Unternehmens konsumiert.
26 Marken der Gesellschaft erreichen einen Handelsumsatz von über 1 Mrd. USD.
Coca-Cola ist ein globales Unternehmen: Der operative Gewinn von 12,3 Mrd. USD (rechtes Kreisdiagramm) verteilt sich zu jeweils etwa einem Viertel auf die Regionen
- Europa, Mittlerer Osten und Afrika
- Lateinamerika
- Nordamerika
- und Asien/Pazifik
So ausgewogen wie bei Coca-Cola wird der Gewinn bei kaum einer anderen Gesellschaft erwirtschaftet.
Investitionsthese
Der Traditionskonzern ist auffallend cashgenerierend. Dazu kommt, dass der Cashflow unter allen Bedingungen (Inflation, Rezession, Lockdowns etc.) seit Jahrzehnten verlässlich sprudelt. Daher kann Coca-Cola bereits seit 61 Jahren die Dividende in jedem Jahr anheben (244 Dividenden in Folge).
Trotz der bereits erreichten Größe und Ertragskraft gelingt es dem Management, den Gewinn weiter zu erhöhen.
Zur Strategie: Coca-Cola möchte die enorme Marketing- und Vertriebspower nutzen, um zur „Total Beverage Company“ zu werden. Konkret heißt das: In den wachstumsstarken Segmenten Energydrinks, Heißgetränke und Ready-to-Drink Alkohol will das Unternehmen besonders viele Marktanteil dazugewinnen. Um das zu erreichen, wurden in den vergangenen Jahren
- der Energydrinkhersteller Monster Beverage ins Vertriebssystem integriert
- die Kaffeemarke Costa Coffee übernommen
- Kooperationen mit Spirituosenherstellern gestartet, um alkoholische Mischgetränke verkaufen zu können
Durch den Markteintritt in die neuen Kategorieren hat sich der adressierbare Markt von 650 Mrd. USD auf 1.300 Mrd. USD verdoppelt.
Coca-Cola schätzt das Marktwachstum in den etablierten Kategorien (Erfrischungsgetränke, Säfte, Milchgetränke, Wasser, Sportgetränke, Kaffee und Tee) auf 4-6 % pro Jahr.
In den neuen Bereichen Energydrinks, Heißgetränke und Ready-to-Drink Alkohol sind dagegen 5-10 % Wachstumsrate möglich.
Überprüfen wir, welche Erfolge Coca-Cola mit der „Total Beverage“ Strategie bereits vorweisen kann.
- Die alkoholischen Mischgetränke sind wenige Jahre nach der Markteinführung schon in 27 Varianten auf dem Markt. Dazu zählt bspw. die „Jack Daniel’s Cola“ oder eine Dose, die eine Mischung aus Absolut Vodka und Sprite enthält.
- Der Umsatz der Kaffeemarke „Costa Coffee“ stieg 2022 um 21 %.
- Die Bekanntheit der Sportgetränkemarke „BODYARMOR“ konnte erheblich gesteigert werden.
- Die Milchmarke „fairlife“ wächst nun schon seit acht Jahren in Folge mit einer zweistelligen Rate.
- Der Marktanteil von Monster Beverage konnte seit 2017 um vier Prozentpunkte ausgebaut werden.
Coca-Cola erzielt einige Erfolge. Das ist umso bemerkenswerter, wenn diese Entwicklung ins Verhältnis zur Größe des Unternehmens gesetzt wird. Üblicherweise gleichen solche Blue Chip Konzerne schweren Tankern, die ihren Kurs nur sehr langsam ändern können.
Dass der Kurswechsel beim amerikanischen Getränkekonzern schneller geht, liegt auch an den Möglichkeiten des digitalen Marketings. Seit 2019 wurde der Anteil des digitalen Marketings von 30 auf über 60 % mehr als verdoppelt.
Fazit: Coca-Cola ist ein zeitloses und krisenerprobtes Unternehmen, das mit der Kombination aus einer hohen Cashgenerierung und ansehnlichen Wachstumsraten überzeugt.
Kursentwicklung der Coca-Cola Aktie
Seit unserem letzten Update vor etwas mehr als einem Jahr (August 2022) ist der Kurs der Coca-Cola Aktie um 10 % auf einen Wert von aktuell 58,30 USD gesunken. In der selben Zeit ist es dem Unternehmen gelungen, den Gewinn je Aktie deutlich zu steigern. In anderen Worten: Die Bewertung ist durch gleich zwei Effekte attraktiver geworden.
Doch bevor wir uns genauer mit der Bewertung beschäftigen, richten wir den Blick in die Vergangenheit.
In den letzten zehn Jahren ist der Kurs der Coca-Cola Aktie um 3,8 % pro Jahr gestiegen. Inklusive Dividenden waren es sogar 6,3 % pro Jahr, wie folgender Total Return Chart sichtbar macht.
6,3 % Rendite pro Jahr sind für eine langfristige Aktienanlage nicht gerade viel. Doch Anleger sollten nicht vergessen, dass die Coca-Cola Aktie ein besonders krisensicheres Wertpapier mit geringen Kursschwankungen ist.
Und (so viel vorweg) in Zukunft könnte die Rendite durchaus höher ausfallen. Doch bevor wir endlich auf die Bewertung schauen, setzen wir uns noch kurz mit der aktuellen Geschäftsentwicklung auseinander.
Operative Unternehmensentwicklung
In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 haben sich die Geschäfte bei Coca-Cola wie folgt entwickelt:
Kennzahl | 9M/2023 vs. 9M/2022 | Langfristige Erwartungshaltung (Abilitato Schätzungen) | Erreicht? |
---|---|---|---|
währungsbereinigtes Umsatzwachstum davon Mengenwachstum davon Preiswachstum | 11 % 1 % 10 % | 4 % p.a. 1 % p.a. 3 % p.a. | ✅ ✅ ✅ |
operative Gewinnmarge | 31,0 % vs. 30,5 % | stabil | ✅ |
Free Cash Flow | 9 % | 4 % p.a. | ✅ |
Kapitalallokation Dividendensteigerung Verschuldung Aktien zurückgekauft | 5 % 1,6x EBITDA – | 4 % p.a. 2,0-2,5x EBITDA ca. 1 % der MCAP/Jahr | ✅ ✅ ❌ |
Mit Ausnahme eines derzeit noch ruhenden Aktienrückkaufprogramms entwickelt sich Coca-Cola bei allen relevanten Kennzahlen besser als von uns erwartet:
- Besonders beeindruckend ist das währungsbereinigte Umsatzwachstum von 11 %. Coca-Cola spielt die Pricing Power im inflationären Umfeld voll aus.
- Preiserhöhungen von 10 % sind das eine, dabei auch noch die Verkaufsmenge um 1 % erhöhen zu können, ist eine ganz andere Kunst. Dass die Kunden trotz rapide steigender Preise weiterhin so stark wie nie zuvor zugreifen, spricht für eine außerordentliche Attraktivität des Markenportfolios.
- Doch damit nicht genug: Außerdem konnte auch noch die operative Gewinnmarge nach oben geschraubt werden und der FCF sprudelt um 9 % stärker als im Vorjahreszeitraum.
- Beim Blick auf die Kapitalallokation fällt neben der um 5 % erhöhten Dividende vor allem die erheblich gesenkte Verschuldung auf: Während der Konzern ein internes Verschuldungsziel vom 2,0- bis 2,5-fachen EBITDA definiert hat, ist der Erfrischungsgetränkehersteller aktuell nur mit dem 1,6-fachen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen verschuldet. Bis zum Mittelwert der Zielspanne sind knapp 9 Mrd. USD Luft, sodass Coca-Cola erhebliche finanzielle Spielräume aufgebaut hat.
Wir haben den gesamten Management Call des dritten Quartals für euch studiert, hier kommen einige Highlights:
Angestrebter Verkauf eines Abfüllbetriebes auf den Philippinen
In den letzten Jahren hat sich Coca-Cola von einem Großteil der Abfüllbetriebe getrennt und fokussiert sich seitdem auf die Pflege des Markenportfolios, die Herstellung des Sirups und die Marketingaktivitäten.
Die eigentliche Abfüllung der Getränke wird von Lizenznehmern durchgeführt, die zudem für den Transport an die Verkaufsstellen zuständig sind.
Selbst als Abfüller tätig ist Coca-Cola nur noch in Indien, Afrika und einigen Ländern im Wirtschaftsraum Asien-Pazifik.
Das Abfüllgeschäft auf den Philippinen soll zeitnah veräußert werden, Coca-Cola wird voraussichtlich einen Verkaufserlös von 1,8 Mrd. USD erzielen. Dieser wird die Bilanz nochmals stärken.
Der Verkauf führt dazu, dass der Umsatz auf Konzernebene schrumpft, da Coca-Cola statt des vollen Umsatzes künftig auch auf den Philippinen nur noch Lizenzeinnahmen verbuchen wird. Diesen stehen allerdings kaum Kosten gegenüber, weshalb die Marge erneut steigen und sich auf Ebene des operativen Gewinns nur wenig ändern wird.
Mit dem Verkauf will sich Coca-Cola auf die eigenen Stärken fokussieren und zusätzliches Wachstumspotential erschließen. Die Idee dahinter: Wenn das kapitalintensive Abfüllgeschäft von einem erfahrenen Partner mit guter lokaler Marktkenntnis betrieben wird, setzt das zusätzliche Wachstumsimpulse frei. Trotz oder gerade wegen seiner enormen Größe glaubt der amerikanische Getränkekonzern an schlanke Strukturen und möglichst viel Entscheidungsfreiheit vor Ort.
Anstehender Börsengang des Afrika-Geschäfts
Weiterhin bereitet Coca-Cola bereits die Abspaltung der nächsten Abfüllaktivitäten vor. Das afrikanische Geschäft soll, sobald sich eine gute Gelegenheit bietet, über ein IPO an die Börse gebracht werden. Diese Gesellschaft wird für Anleger eine der wenigen Möglichkeiten sein, vom Wachstumspotential des afrikanischen Marktes profitieren zu können (Umsatz- und Gewinnwachstum, Pricing Power, Transparenz, Unternehmensstandards).
Wir werden berichten, sobald die Pläne des Börsengangs konkret werden. Melde dich jetzt für unseren kostenfreien Newsletter an, um unsere künftigen Artikel zur Coca-Cola Aktie nicht zu verpassen.
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Entwicklung im indischen Absatzmarkt
Zur Entwicklung in Indien berichtete CEO James Quincey:
In India, we delivered double-digit volume and top line growth, which resulted in the highest value share gain over the past three years. We’re winning in the marketplace by generating (…) transactions at affordable price points and driving availability across rural regions.
In Indien erzielten wir ein zweistelliges Volumen- und Umsatzwachstum, das zum höchsten Marktanteilsgewinn der letzten drei Jahre führte. Wir gewinnen auf dem Markt, indem wir (…) Transaktionen zu erschwinglichen Preisen generieren und die Verfügbarkeit in ländlichen Regionen erhöhen.
Das Coca-Cola Playbook funktioniert auf der ganzen Welt nach demselben System: Erst baut das Unternehmen durch besonders moderate Preise und hohe Investitionen einen großen Marktanteil auf.
Dann werden die Preise im Einklang mit der Lohnentwicklung erhöht. Die Devise: Coca-Cola ist und bleibt in jedem Land bezahlbar.
Entwicklung in Europa, dem mittleren Osten und in Afrika
Auch im gesättigten europäischen Markt ruht sich der Getränkekonzern nicht auf dem erreichten Marktanteil aus, sondern arbeitet an neuen Wachstumsinitiativen. Konkret berichtete das Management von folgenden Vorstößen:
Despite this environment, we drove transaction growth with accelerated refillable PET expansion, digitizing nearly 100,000 outlets and adding 80,000 coolers year-to-date. In Europe, consumers are still facing pressure and our business was unfavorably impacted by poor weather. Despite these dynamics, we gained value share through strong performance in sparkling soft drinks and tea.
We did this by partnering with our system to drive value for key customers and our consumers. We continued to see promising early results with Jack Daniel’s and Coca-Cola in Europe. We are learning and expanding in alcoholic drinks, including our recent announcement of our Absolut Vodka and Sprite.
Trotz dieses Umfelds haben wir das Transaktionswachstum durch eine beschleunigte Expansion von PET-Mehrwegverpackungen vorangetrieben, indem wir fast 100.000 Verkaufsstellen digitalisiert und seit Jahresbeginn 80.000 Kühlboxen hinzugefügt haben. In Europa stehen die Verbraucher weiterhin unter Druck, und unser Geschäft wurde durch das schlechte Wetter beeinträchtigt. Trotz dieser Dynamik haben wir durch eine starke Leistung bei kohlensäurehaltigen Erfrischungsgetränken und Tee Wertanteile gewonnen.
Dies ist uns gelungen, indem wir mit unserem System zusammengearbeitet haben, um für wichtige Kunden und unsere Verbraucher einen Mehrwert zu schaffen. Wir konnten weiterhin vielversprechende erste Ergebnisse mit Jack Daniel’s und Coca-Cola in Europa verzeichnen. Wir lernen und expandieren im Bereich der alkoholischen Getränke, einschließlich unserer jüngsten Ankündigung von Absolut Vodka und Sprite.
In der Branche kursiert folgendes Sprichwort: „If it’s cold, it’s sold.“ Durch die Bereitstellung weiterer Kühlschränke im vertrauten Design bieten sich Wachstumschancen.
Weiterhin arbeitet Coca-Cola auch in Europa daran, im Bereich der stark wachsenden und sehr profitablen alkoholischen Mischgetränke den Marktanteil zu steigern.
Zur Kapitalallkokation
Die gute operative Entwicklung hat zur Folge, dass der Cashflow seit einigen Jahren wieder deutlich steigt.
Dadurch konnte die zeitweise sehr ausgereizte Ausschüttungsquote wieder in einen gesunden Bereich von 70-75 % des Gewinns zurückgeführt werden.
Nun bleiben auch nach der Dividendenzahlung jährlich wieder einige Milliarden übrig, sodass die Nettoverschuldung in den letzten drei Jahren um 8 Mrd. USD gesenkt werden konnte.
Das Resultat: Weil zeitgleich der operative Gewinn gesteigert und die Verschuldung gesenkt werden konnte, ist das Verhältnis aus NetDebt/EBITDA von zwischenzeitlich 2,7 (31.12.2020) auf 1,6 (30.09.2023) gesunken.
Nochmals zur Erinnerung: Die intern festgelegte Ziel-Bandbreite liegt bei einer Verschuldung vom 2,0- bis 2,5-fachen EBITDA. Diese wurde nun deutlich unterschritten, sodass bereits im Jahr 2024 ein größeres Aktienrückkaufprogramm aufgelegt werden könnte. Das Management hat den Schritt noch nicht verbindlich angekündigt, macht sich diesbezüglich aber immerhin schon Gedanken.
Alternativ könnte Coca-Cola den finanziellen Spielraum nutzen, um erneut auf Einkaufstour zu gehen. Doch neben einer Aufstockung des Aktienpakets oder sogar einer vollständigen Übernahme des Energydrinkherstellers Monster Beverage fallen uns nicht viele attraktive Ziele ein.
Zu guter Letzt möchten wir darauf hinweisen, dass Coca-Cola gezwungen werden könnte, den seit Jahren andauernden Streit um zu geringe Steuern durch die Zahlung eines Milliardenbetrags beizulegen. Hintergrund der Angelegenheit ist, dass Coca-Cola nach Ansicht der amerikanischen Finanzbehörden die Lizenzeinnahmen in den Vereinigten Staaten zu gering angesetzt und daher Steuerzahlungen im Milliardenbereich umgangen hat. Der Getränkekonzern sieht das naturgemäß anders und ist der Meinung, korrekt vorgegangen zu sein.
Ausgang: Ungewiss. Immerhin könnte sich Coca-Cola eine Einigung mittlerweile wieder gut leisten und hätte das Thema dann endlich vom Tisch.
Fazit zur operativen Entwicklung
Einmal mehr beweist der Konsumgüterriese, dass er auch in einem angespannten Umfeld global Marktanteile hinzugewinnen kann – und das trotz kräftiger Preiserhöhungen.
Bewertung der Coca-Cola Aktie
Renditeerwartung je nach Einstiegskurs
Bei Abilitato setzen wir uns dafür ein, dass Aktien nicht mehr als Aktien, sondern wieder als Unternehmensanteile gesehen werden. Was wir damit ausdrücken wollen, erklären wir anhand des folgenden Beispiels:
Wer sich für den Kauf einer vermieteten Wohnung zur Kapitalanlage entscheidet, sollte vor allem auf zwei Punkte achten:
1. Die Mietrendite/Kapitalrendite: Der Teil der Mieteinnahmen, der nach Verwaltungskosten, Instandhaltungsaufwendungen etc. übrig bleibt und „verzehrt“ werden kann.
Bspw. könnte ein Objekt für 300.000 EUR zu erwerben sein und 12.000 EUR Mieteinnahmen einspülen. In diesem Fall liegt die Kapitalrendite bei 4 %.
2. Das Wertsteigerungspotential: Ergibt sich nicht aus den laufenden Mieteinnahmen, sondern einem bspw. 10 Jahre in der Zukunft liegenden Veräußerungspreis, der den heutigen Kaufpreis übersteigt. Grundsätzlich gilt: Wenn die Miete während der Haltedauer angehoben werden kann, ist zum Verkaufszeitpunkt ein höherer Verkaufspreis möglich.
Bspw. könnte es gelingen, die Mieteinnahmen durch Neuvermietungen auf 15.000 EUR zu steigern. Sofern die Wohnung zum gleichen Mietfaktor veräußert wird, wie sie gekauft wurde, kann das Objekt nach 10 Jahren für 375.000 EUR den Besitzer wechseln.
–> Über die gesamte Laufzeit fließen dem Immobilieninvestor 120.000 EUR Mieteinnahmen zu. Obendrauf kommt ein Veräußerungsgewinn von 75.000 EUR, sodass die Gesamtrendite 195.000 EUR bzw. 65 % beträgt. Auf das Jahr gerechnet entspricht das einer Verzinsung von 6,5 %. Steuern, Transaktionskosten und der Einsatz von Fremdkapital sowie den Zinseszinseffekt haben wir bewusst ausgeklammert, um das Beispiel möglichst verständlich zu halten.
Dieses Vorgehen übertragen wir nun auf die Coca-Cola Aktie.
1. Die Free Cash Flow-Rendite: Der nachhaltig erzielbare Cashflow, der an die Eigentümer ausgeschüttet werden kann, gibt an, wie sehr das Bankguthaben von Coca-Cola im Laufe eines Jahres steigt.
Free Cash Flow (2024e): 10.500 Mio. USD bzw. 2,43 USD je Aktie. Preis einer Aktie: 58,30 USD. Somit kann die Coca-Cola Aktie aktuell zu einer FCF-Rendite von 4,2 % erworben werden.
2. Die Wachstumsrate der Cashgenerierung: Unter der Annahme, dass das KGV in der langfristigen Betrachtung um einen Mittelwert pendelt, führt eine Steigerung der Ertragskraft zu einem höheren Aktienkurs.
Zur angenommenen Höhe der Wachstumsrate gleich mehr, wir trauen Coca-Cola langfristig ein Wachstum des FCF von 4 % p.a. zu.
–> Die Coca-Cola Aktie kann derzeit zu einer Renditeerwartung von 8,2 % pro Jahr erworben werden.
Ausgehend von diesen Annahmen können wir nun die jährliche Renditeerwartung je nach Einstandskurs ermitteln. An dieser Stelle weisen wir darauf hin, dass jedes Modell nur so gut wie die getroffenen Annahmen ist.
Jährliche Renditeerwartung | Einstandskurs in USD | Einstandskurs in EUR |
---|---|---|
7,0 % | 81,00 USD | 73,60 EUR |
7,5 % | 69,40 USD | 63,10 EUR |
8,0 % | 60,80 USD | 55,20 EUR |
8,5 % | 54,00 USD | 49,10 EUR |
9,0 % | 48,60 USD | 44,20 EUR |
9,5 % | 44,20 USD | 40,20 EUR |
10 % | 40,50 USD | 36,80 EUR |
11 % | 34,70 USD | 31,60 EUR |
12 % | 30,40 USD | 27,60 EUR |
15 % | 22,10 USD | 20,10 EUR |
Hinterfragen wir daher als Nächstes die Annahme des Wachstums der Ertragskraft von 4 % pro Jahr.
Langfristige finanzielle Ziele
Als erstes blicken wir dafür auf die unternehmenseigenen Ziele, die Coca-Cola den Investoren verspricht.
Die Gesellschaft will den währungsbereinigten Umsatz um 4-6 % und den operativen Gewinn sogar um 6-8 % pro Jahr steigern. Allerdings sollten Investoren nicht vergessen, dass viele Entwicklungs- und Schwellenländerwährungen gegenüber dem US-Dollar laufend abwerten.
In US-Dollar gerechnet erscheint uns daher eine Wachstumsrate von 4 % pro Jahr realistischer.
In den letzten Jahren ist der traditionsreiche Konzern zwar erheblich schneller gewachsen (siehe folgende Grafik „Sustainable Long-Term Growth; schwarze Punkte: Wachstumstrend von 4-6 % pro Jahr, grüne Linie: tatsächliches Umsatzwachstum).
Doch das beeindruckende Wachstum der letzten Jahre ist vor allem auf inflationsbedingte Preiserhöhungen und nur zu einem kleinen Teil auf Mengenwachstum zurückzuführen. Die Inflationsraten gehen in den meisten Ländern der Welt aktuell schon wieder zurück, weshalb auch bei Coca-Cola die Spielräume für weitere Preiserhöhungen zunehmend geringer werden.
Schauen wir abschließend noch auf die Bewertung anhand des historischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV).
KGV der Coca-Cola Aktie
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Fazit: Coca-Cola Aktie erscheint fair bewertet ✅
Im August 2022 haben wir in unserem letzten Update zur Coca-Cola Aktie auf die ausgereizte Bewertung (damaliges KGV: 26) verwiesen. Etwas mehr als ein Jahr später ist die Coca-Cola Aktie 10 % preiswerter zu haben, zudem konnte das Unternehmen den Gewinn je Aktie um ebenfalls rund 10 % steigern.
Infolgedessen ist das KGV auf einen Wert von nur noch 21 gesunken. Das entspricht dem Bewertungsdurchschnitt der letzten 20 Jahre, weshalb wir die Bewertung des Getränkekonzerns nicht mehr als ausgereizt, sondern als fair ansehen.
Unter der Annahme eines langfristigen Wachstums der Ertragskraft von 4 % p.a. liegt die aktuelle Renditeerwartung der Qualitätsaktie bei 8,2 % pro Jahr. Das ist deutlich mehr als die 6,3 % annualisierte Rendite, die Anleger in den letzten zehn Jahren verdienen konnten.
Zurückzuführen sind die verbesserten Aussichten auf die sehr erfolgreiche operative Entwicklung. Die Markenwelt von Coca-Cola strahlt heller als je zuvor, die Pricing Power ist enorm und weltweit werden Marktanteile hinzugewonnen.
Aufgrund der bereits erreichten Größe und der kaum wachsenden Nachfrage werden die Bäume aber auch nicht in den Himmel wachsen.
Für wen ist die Coca-Cola Aktie geeignet? Der Titel bleibt ein Basisinvestment für Investoren, die auf der Suche nach einer soliden und krisenerprobten Qualitätsaktie mit geringen Kursschwankungen und hohen Dividendenzahlungen sind.
Für Anleger, die ihr Vermögen möglichst schnell aufbauen möchten, ist das Wertpapier hingegen nicht gut geeignet.
Was mache ich? Persönlich bin ich seit August 2020 mit einer kleinen Position in der Coca-Cola Aktie investiert. Die fundamentale Entwicklung erscheint mir intakt, daher sehe ich keinen Grund, mich von der Position zu trennen.
Ganz im Gegenteil: In letzter Zeit entwickelt sich der Getränkekonzern operativ sogar besser, als ich mir das ursprünglich erhofft habe. Ich werde das Unternehmen wohl noch viele Jahre beim Wachstum und der Wertsteigerung begleiten.
Aus heutiger Sicht wird die Serie von 61 Jahren, in denen die Dividende jedes Jahr angehoben wurde, noch lange fortgesetzt werden können. Wir bleiben dran und werden in einigen Quartalen oder bei einer besonderen Einstiegsgelegenheit das nächste Update zum Getränkeriesen veröffentlichen.
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Recherchequellen
Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen:
Recherchequelle | Was ist dort zu finden? |
---|---|
Abilitato | Alle Artikel zur Coca-Cola Aktie |
Aktienfinder.net | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
Marketscreener.com | Analystenschätzungen zur künftigen Entwicklung |
TIKR.com | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
Coca-Cola | Investorenpräsentation Q3/2023 |
Coca-Cola | Zahlen zum dritten Quartal 2023 |
Coca-Cola | Q3/2023 Earnings Call Transkript |
SeekingAlpha | Coca-Cola droht Steuernachzahlung |