Energiekontor: Mit dieser Freiheitsenergie-Aktie von der russ. Abhängigkeit lösen?

Erneuerbare Energien machen uns unabhängiger von russischen Energieimporten. Energiekontor wächst sowieso schon stark, nun könnte sich das Wachstum nochmals beschleunigen. Trotzdem liegt das KGV (2023e) nur bei 14. Jetzt die Energiekontor Aktie kaufen?

Inhaltsverzeichnis

Übersicht Energiekontor Aktie

Datum02. März 2022
Zahl der Aktien14 Mio.
Aktienkurs62 EUR
Marktkapitalisierung868 Mio. EUR
Nettofinanzverschuldung236 Mio. EUR (Dezember 2020)
Unternehmenswert1.104 Mio. EUR
ISINDE0005313506

Investitionsthese zur Energiekontor Aktie

„Freiheitsenergien“ auf dem Vormarsch: Erneuerbare Energien stehen erst am Anfang einer jahrzehntelangen Wachstumsphase. Sie ermöglichen eine günstigere, CO2-freie und unabhängigere Energieversorgung. 

Wachstum dürfte sich beschleunigen: Der russische Konflikt könnte für eine akute Beschleunigung der Wachstumskurve sorgen. Denn mit jedem zusätzlichen Wind- und Solarpark reduziert sich die Abhängigkeit von russischen Energieimporten.

30 Jahre Erfahrung: Energiekontor ist seit 30 Jahren in der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Wind- und Solarparks tätig. Das Unternehmen hat bereits Anlagen mit einer Leistung von mehr als 1 GW errichtet. Doch nun dreht Energiekontor richtig auf: Die Pipeline für die nächsten Jahre umfasst eine Leistung von 7 GW. Das ist ein Vielfaches der bisherigen Unternehmensgeschichte. Umsatz- und Gewinnwachstum könnten stark zulegen. 

Geschäftstätigkeit von Energiekontor

Unternehmensgeschichte

1990 wird Energiekontor von Dr. Bodo Wilkens und Günter Lammers gegründet. Die beiden Gründer halten dem Unternehmen bis heute die Treue. Zusammen besitzen sie mehr als 50 % der Aktien. Beide sind Teil des dreiköpfigen Aufsichtsrates.

1994 errichtet Energiekontor den ersten Windpark.

Im Jahr 2000 hat das Unternehmen bereits Windparks mit einer Leistung von über 200 MW errichtet. Um die Auslandsexpansion finanzieren zu können, erfolgt der Börsengang.

2002 beginnt Energiekontor damit, einen Teil der errichteten Windparks im Konzern zu behalten. Anstelle des sofortigen Verkaufserlöses fließen dem Unternehmen nun über viele Jahre hinweg planbare Umsätze aus dem Stromverkauf zu.

2004 erhält Energiekontor die erste Genehmigung zur Errichtung eines Offshore-Windparks.

2010 steigt das Unternehmen in das Geschäft mit Solarparks ein.

2018/2019 baut Energiekontor den ersten Windpark, der gänzlich ohne staatliche Förderungen auskommt. Der Strom wird langfristig zu einem festen Preis an private Abnehmer verkauft. Damit erbringt das Unternehmen den Beweis, dass Strom aus Erneuerbaren Energien konkurrenzfähig zu Strom aus aus fossilen bzw. nuklearen Quellen geworden ist.

2020 feiert Energiekontor das 30-jährige Firmenjubiläum: Das Unternehmen hat 126 Windparks und 10 Solarparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 1 GW errichtet. Zur Einordnung: Das entspricht in etwa der Leistung eines Atomkraftwerks.

Vision: Energiekontor glaubt daran, dass eines Tages der gesamte Energiebedarf zu 100 % aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Im Jahr 2019 haben Wind- und Solarkraft jedoch erst 3,3 % des weltweiten Energieverbrauchs gedeckt.

In den letzten drei Jahrzehnten ging es darum, die Technologien so zuverlässig und preiswert zu machen, dass die Erzeugungskosten von Strom aus Erneuerbaren Energien günstiger als fossile und nukleare Alternativen geworden sind. Das ist gelungen.

In den kommenden drei Jahrzehnten wird das Ziel sein, die Erneuerbaren Energien so stark auszurollen, dass es uns gelingen kann, die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen. Zudem wird es darauf ankommen, Speichermöglichkeiten im großen Umfang zu errichten.

Energiekontor ist bereit dafür: Die aktuelle Projektpipeline umfasst bereits jetzt mehr als 7 GW. Das ist ein Vielfaches der errichteten Leistung der letzten 30 Jahre.

In den nächsten Jahren ist daher mit einem anhaltenden Wachstum zu rechnen. Doch wird sich das Wachstum auch im Aktienkurs bemerkbar machen? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns im ersten Schritt mit der Branche und dem Geschäftsmodell des Unternehmens beschäftigen.

Branche

In unserem Artikel „Klimaneutraler Umbau der Wirtschaft – mit diesen grünen Aktien mitverdienen“ sind wir bereits ausführlich auf die Branche und die Wachstumsaussichten der Erneuerbaren Energien eingegangen.

Daher folgt an dieser Stelle nur eine kurze Auflistung relevanter Entwicklungen:

TrendBeschreibungRolle der Erneuerbaren Energien
Steigender Strombedarf Ein wachsender Wohlstand sowie die zunehmende Elektrifizierung sorgen für einen Anstieg des Stromverbrauches. Um die steigende Nachfrage decken zu können, müssen zusätzliche Erzeugungskapazitäten errichtet werden.
CO2-EmissionenDie meisten Länder der Welt haben das Pariser Klimaabkommen unterschrieben. Innerhalb der nächsten drei Jahrzehnte müssen die CO2-Emissionen der Stromerzeugung auf einen Wert von Null gesenkt werden.Nur Atomenergie und Erneuerbare Energien ermöglichen eine CO2-neutrale Stromerzeugung.
Bezahlbarkeit Seit Jahren steigen die Energiepreise in Deutschland. Sollte Russland die Öl- und Gaslieferungen einstellen, könnte das erst der Beginn eines noch viel stärkeren Anstiegs der Energiepreise gewesen sein. Je nach Entwicklung der Öl- und Gaspreise könnten die Energiekosten weiter steigen.Die Erzeugungskosten von Strom aus Erneuerbaren Energien sind hingegen planbar: Der Großteil der Kosten fällt bei der Errichtung der Anlagen an. Die laufenden Betriebskosten sind gering. Es besteht keine Abhängigkeit von der Entwicklung der Energiepreise.
Unabhängigkeit Europa ist von russischen Energieimporten (Öl, Gas und Kohle) abhängig. Zudem finanziert Europa mit den Energieimporten die russischen Kriege.Je größer der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromversorgung, desto geringer wird die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten.

Freiheitsenergien: Finanzminister Christian Lindner hat Erneuerbare Energien kürzlich als „Freiheitsenergien“ bezeichnet. Mit dieser Beschreibung hat er ins Schwarze getroffen. Alle vier relevanten Entwicklungen spielen dem weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien in die Hände.

Abnehmende Abhängigkeit von Subventionen: Bisher war der Strom aus Erneuerbaren Energien nicht marktfähig. Regierungen haben den Investoren daher fixe Stromabnahmepreise über einen Zeitraum von bspw. 20 Jahren zugesagt. Auf Basis dieser Förderungen war es rentabel, in Wind- und Solarparks zu investieren.

Allerdings mussten die Subventionen irgendwie bezahlt werden. Sie wurden über die sogenannte EEG-Umlage auf den Strompreis umgelegt. Der ist immer weiter gestiegen. Das hat die deutsche Regierung im Jahr 2017 so sehr unter Druck gesetzt, dass die Förderungen innerhalb kurzer Zeit deutlich abgesenkt wurden. Plötzlich war es kaum noch rentabel, in neue Wind- und Solarparks zu investieren. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien geriet ins Stocken.

In den letzten Jahren sind die Kosten für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien jedoch so markant gesunken, dass sich immer mehr Projekte ohne staatliche Förderung rechnen. Das führt zu einer Rückkehr auf den Wachstumspfad. Die Branche ist erwachsen und unabhängiger von staatlichen Eingriffen geworden.

Fazit: In den letzten Jahren haben sich die Aussichten aufgehellt. Es steht ein jahrelanges starkes Wachstum bevor. Der Russland-Konflikt und die Folgen des Klimawandels könnten das Wachstum nochmals beschleunigen. Diese Perspektiven dürften noch nicht bei allen Investoren angekommen sein.

Prüfen wir nun, wie Energiekontor von den eben beschriebenen Trends profitieren kann:

Geschäftsmodell von Energiekontor

Geschäftsmodell im Überblick

Energiekontor ist in der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Wind- und Solarparks tätig. Das Unternehmen hat sein Geschäft in drei Bereiche eingeteilt:

Das Geschäftsmodell der Energiekontor Aktie im Überblick.
Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 2, Energiekontor.
  • Im Segment Projektierung errichtet das Unternehmen als Bauträger Wind- und Solarparks.
  • Im Segment Stromerzeugung werden Wind- und Solarparks betrieben. Der erzeugte Strom wird verkauft.
  • Das Segment Betriebsentwicklung umfasst die kaufmännische und technische Betriebsführung mit Maßnahmen wie der Kostensenkung, Lebensdauerverlängerung und Ertragssteigerung.

Im Ergebnis deckt Energiekontor einen großen Teil der Wertschöpfungskette im Geschäft mit Wind- und Solarparks ab.

Wertschöpfung und Geschäftstätigkeit von Energiekontor
Bildquelle: Unsere Geschäftsfelder, Energiekontor.

Am Beispiel eines Onshore-Windparks (ein an Land errichteter Windpark) wird die Wertschöpfungskette von Energiekontor deutlich:

  • Projektentwicklung: Auswahl und Akquisition von Standorten, Planung und Genehmigung des Windparks, Bauantrag stellen.
  • Finanzierung: Eigen- und Fremdkapital für die Bauphase organisieren.
  • Bau: Bau des Windparks begleiten .
  • Entscheidung: Verkauf oder Übernahme in den Eigenbestand: Energiekontor möchte 50 % der errichteten Parks verkaufen. In der anderen Hälfte der Fälle übernimmt Energiekontor den Park in den Eigenbestand.
  • Betriebsführung: Sowohl bei den eigenen als auch bei den verkauften Windparks übernimmt Energiekontor die kaufmännische und technische Betriebsführung der Anlagen.

Die tiefe Integration führt zu einigen Vorteilen, dazu später mehr.

Bilanz der letzten 30 Jahre: Bisher ist es Energiekontor gelungen, 129 Windparks und 12 Solarparks zu realisieren. Diese Parks liefern Erneuerbare Energie für mehr als 700.000 Haushalte.

Erfolgsbilanz der Energiekontor Aktie seit der Gründung im Jahr 1990
Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 4, Energiekontor.

Werfen wir nun einen genaueren Blick auf die einzelnen Segmente:

Segment Projektierung und Verkauf in der Detailbetrachtung

Die Wertschöpfungskette im Bereich der Wind- und Solarenergie kann in drei Stufen eingeteilt werden.

Hersteller: Zuerst gibt es die Hersteller von Windkraftanlagen und Solarmodulen. Dazu zählen bspw. Siemens Energy oder Vestas Wind Systems.

Projektierer: Projektierer sind spezialisierte Bauträger, die sämtliche Planungs- und Genehmigungsschritte beim Bau neuer Parks ausführen. Zudem finanzieren sie die Bauphase. Sobald der Wind- bzw. Solarpark schlüsselfertig ist, suchen sie einen Investor, um den Verkaufserlös einzustreichen und sich dem nächsten Projekt widmen zu können.

Investoren: Wind- und Solarparks erzeugen bis zu 30 Jahre lang Strom, zudem lassen sich die Erlöse aus dem Stromverkauf gut planen. Daher sind die Parks im aktuellen Nullzinsumfeld unter Investoren sehr beliebt.

Die Hersteller von Wind- und Solaranlagen würden gern mehr Anlagen verkaufen. Die Finanzinvestoren würden gern mehr Anlagen ankaufen.

Dazwischen stehen die Projektierer. Sie arbeiten sich an den zahlreichen Vorschriften und Genehmigungen ab, die beachtet und eingeholt werden müssen, bevor eine Anlage errichtet werden kann. Letztlich handelt es sich um das Nadelöhr bzw. den Flaschenhals im schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien.

Der Geschäftsverlauf unterliegt Schwankungen. So sind die Projektierer darauf angewiesen, dass die Regierungen ausreichend Flächen ausschreiben, die Planungs- und Genehmigungsverfahren erleichtern und zudem attraktive Förderungen bzw. Subventionen bereitstellen, um Investoren anzulocken.

Wobei der letzte Punkt zunehmend an Bedeutung verliert, denn Wind- und Solarparks rechnen sich immer öfter auch ohne staatliche Förderungen.

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    Die folgende Grafik zeigt den jährlichen Ausbau der Windenergie in Deutschland an:

    Der Ausbau der Windenergie in Deutschland verläuft schleppend
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Halbjahreszahlen 2021, S. 7, Energiekontor.

    Wie zu erkennen ist, wurde die Windenergie bis zum Jahr 2017 immer stärker ausgebaut. Allerdings ist der Strompreis aufgrund der Subventionen damals derart gestiegen, dass die Regierung die „Notbremse“ gezogen und das Subventionssystem neu geregelt hat.

    Das hatte zur Folge, dass der Ausbau der Windenergie in Deutschland einige Jahre lang fast zum Erliegen gekommen ist.

    Die Gewinnspanne zwischen den Baukosten und dem Verkaufspreis an Investoren war zu gering. Folglich hat Energiekontor den Start neuer Projekte im Bereich der Projektierung einige Jahre lang stark heruntergefahren.

    Energiekontor Aktie: Umsatz im Bereich Projektentwicklung unterliegt starken Schwankungen
    Bildquelle: Aktienfinder.net.

    Das hat sich in der Umsatzentwicklung des Segments Projektierung bemerkbar gemacht. Der Umsatz ist im Zeitraum von 2016 bis 2019 von fast 150 Mio. EUR auf nur noch 5 Mio. EUR gesunken. Doch Energiekontor ist nicht untätig geblieben.

    Bereits seit einigen Jahren werden ausländische Märkte erschlossen. Dazu zählen Portugal, Frankreich, Großbritannien und die USA. In diesen Ländern hat Energiekontor lokale Büros eingerichtet und Mitarbeiter angestellt. Bis die ersten Projekte fertiggestellt sind und verkauft werden können, gehen einige Jahre ins Land. Bisher hat sich dieser Schritt daher kaum in den Zahlen bemerkbar gemacht. Doch das dürfte sich in den nächsten Jahren ändern.

    Weiterhin ist Energiekontor im Jahr 2010 zusätzlich in das Geschäft mit den Solarparks eingestiegen. Mittelfristig sollen Wind- und Solarparks einen ähnlichen Umfang erreichen.

    Als letzter Punkt ist zu nennen, dass sich aufgrund von stark gesunkenen Preisen der Bau von Wind- und Solarparks an vielen Standorten mittlerweile auch ohne Förderungen rechnet. Auch das ermöglicht den Start immer mehr neuer Projekte.

    Alle drei Faktoren haben dazu beigetragen, dass Energiekontor in den letzten Jahren die größte Projektpipeline aufbauen konnte, die das Unternehmen je hatte. Die Pipeline umfasst aktuell 7,6 GW bzw. 7.600 MW (!) an Leistung. Zur Einordnung: In den ersten 30 Jahren der Unternehmensgeschichte wurden jährlich ca. 30-40 MW zugebaut. Würde das Unternehmen das alte Tempo beibehalten, so würde die Projektpipeline mehr als 200 Jahren an Umsatz entsprechen.

    In anderen Worten: Energiekontor hat sich auf einen lang anhaltenden starken Wachstumspfad begeben. Die Projekte können in fünf verschiedene Phasen eingeteilt werden:

    Projektpipeline von Energiekontor
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 17, Energiekontor.

    In jeder Phase steigen Wert und Wertschöpfung der Projekte.

    Die riesige Projektpipeline ist der wichtigste Grund, weshalb die Umsatz- und Gewinnentwicklung von Energiekontor in den nächsten Jahren positiv überraschen dürfte.

    Fazit zum Segment Projektierung:

    1) Die künftige Umsatz- und Gewinnentwicklung kann anhand der Größe und der erwarteten Profitabilität der aktuellen Projektpipeline bereits heute erahnt werden.

    2) Der Umsatz wird über viele Jahre hinweg stark steigen, da sich Energiekontor eine Rekord-Pipeline aufgebaut hat. Es wird einige Jahre dauern, bis alle Projekte von den frühen Phasen bis zur Bauphase gebracht werden können.

    3) Die Marge der aufgebauten Pipeline scheint hoch zu sein. CEO Peter Szabo äußerte sich in einem Vorstandsinterview im Januar 2022 wie folgt:

    Mit dem Verkauf schlüsselfertiger Wind- und Solarparks erzielen wir weiterhin sehr auskömmliche Margen. Die Nachfrage bleibt hoch, es ist ein Verkäufermarkt.

    4) Die Marge der Projektierung ist die Differenz zwischen den Baukosten eines Wind- oder Solarparks und dem Verkaufserlös.

    • Die Verkaufserlöse dürften in den nächsten Jahren steigen. Ursächlich dafür sind steigende Kosten der Stromerzeugung aus fossilen Quellen. Je teurer Strom aus fossilen Quellen wird, desto höher ist auch der erzielbare Strompreis für Strom aus Erneuerbaren Energien:
      • Gas und Öl könnten wegen der Einstellung russischer Lieferungen teurer werden.
      • CO2-Emissionsrechte könnten sich weiter verteuern.
    • Die Baukosten sind aufgrund hoher Rohstoffpreise (z. B. Stahl, Kupfer etc.) zuletzt zwar auch etwas gestiegen. Dennoch hat sich die Marge für die Projektierer vergrößert.

    Beschäftigen wir uns nun mit den beiden weiteren Geschäftsbereichen:

    Segment Stromerzeugung in der Detailbetrachtung

    Sobald ein Wind- oder Solarpark fertiggebaut wurde, wird er entweder verkauft oder im Konzern behalten. Energiekontor hat sich zum Ziel gesetzt, 50 % der errichteten Parks im Eigenbestand zu behalten.

    Zwar verzichtet Energiekontor in diesem Fall auf den sofortigen Verkaufserlös, dafür aber kann das Unternehmen den erzeugten Strom während der gesamten Betriebsdauer verkaufen.

    So entsteht ein verlässlicher und wiederkehrender Cashflow. Dieser deckt vollständig die operativen Kosten in der schwankungsanfälligen Projektentwicklung. Selbst wenn es zu einer erheblichen Verzögerung bei zahlreichen Projekten der Pipeline kommt, kann Energiekontor immer noch mit einem positiven Cashflow rechnen.

    Diese Kombination aus Projektierung und dem Betrieb von Anlagen im eigenen Bestand senkt die Risiken erheblich. Werfen wir einen Blick auf den aktuellen Bestand:

    Energiekontor wird zunehmend zum Produzenten Erneuerbarer Energien
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 5, Energiekontor.

    Aktuell beläuft sich die Leistung des Bestands auf 311 MW. Bis Ende 2023 soll sie auf 500 MW ausgebaut werden. Der Großteil der Wind- und Solarparks befindet sich in Deutschland.

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    Weil die Vergütung pro eingespeister kWh fixiert ist und zudem die Windgeschwindigkeit über das gesamte Jahr hinweg nur geringen Schwankungen unterliegt, ergibt sich eine sehr stabile Umsatzentwicklung des Segmentes Stromerzeugung „Power Generation“:

    Der Umsatz im Segment Stromerzeugung ist wiederkehrend
    Bildquelle: Aktienfinder.net.

    Über die Jahre hinweg wurden immer wieder neue Anlagen in den Eigenbestand aufgenommen, weshalb der Umsatz dieses Segmentes gestiegen ist. Ab 2016 kam es einige Jahre lang zu einer Stagnation, weil Energiekontor aufgrund veränderter Förderbedingungen kaum noch neue Projekte fertigstellen konnte und diese allesamt verkauft hat.

    Ab 2021 ist mit einer Fortsetzung des starken Wachstumspfades aus den Jahren 2011 bis 2015 zu rechnen. Der Grund dafür ist die größte Projektpipeline, die Energiekontor je hatte.

    Segment Betriebsführung

    Im Segment Betriebsführung ist Energiekontor in der kaufmännischen und technischen Betriebsführung der Anlagen tätig. Auch dieses Segment erwirtschaftet stetige und wiederkehrende Erträge, die im Verhältnis zur Stromerzeugung aber von geringer Bedeutung sind.

    Zu den Aufgaben der kaufmännischen Betriebsführung zählen: Die Abrechnung des Stromverkaufes, Pachtzahlungen, die Abrechnung von Service- und Wartungsaufträgen. Zudem fallen darunter die Kommunikation mit Banken, Versicherungen und den Eigentümern der Anlagen.

    Unter die Aufgaben der technischen Betriebsführung fallen die Überwachung der Anlagen, Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten sowie Maßnahmen zur Leistungsverbesserung und Laufzeitverlängerung.

    In der Regel übernimmt Energiekontor die Betriebsführung der Wind- und Solarparks auch dann, wenn der Park nach dem Bau an einen Investor verkauft wurde. So fließen dem Unternehmen auch nach der Bauphase Erlöse zu.

    Strategie: So stellt sich Energiekontor die eigene Zukunft vor

    Wachstumsmodell und Strategie der Energiekontor Aktie.
    Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 9, Energiekontor.

    Das Wachstumsmodell von Energiekontor ist ausgeklügelt. Ausgangsbasis ist der in den letzten Jahren aufgebaute Bestand an konzerneigenen Wind- und Solarparks. Dieser liefert einen hohen und wiederkehrenden Cashflow aus dem Verkauf des erzeugten Stroms.

    Unseren überschlägigen Berechnungen zufolge beläuft sich der operative Cashflow dieses Segments auf ca. 25 Mio. EUR. Damit übersteigt die Cashgenerierung den gesamten Personalaufwand des Konzerns (17,5 Mio. EUR).

    In anderen Worten: Selbst wenn sich aufgrund von Verzögerungen kein einziges Projekt in der Projektentwicklung vorantreiben lassen würde, könnte Energiekontor immer noch einen positiven Cashflow erwirtschaften. Das sichert das sonst so schwankungsanfällige Projektgeschäft ab.

    Die Pipeline in der Projektierung ist so groß wie nie zuvor. Zudem ist die Profitabilität der Pipeline sehr auskömmlich. Energiekontor will die Hälfte der fertiggestellten Parks verkaufen. Die dabei erzielte Gewinnspanne wird das Eigenkapital des Unternehmens erhöhen. Die andere Hälfte der Parks soll nicht verkauft, sondern in den Eigenbestand überführt werden. Mit immer mehr Anlagen im Eigenbestand steigt auch der wiederkehrende Cashflow des Unternehmens an.

    Das ermöglicht es Energiekontor, weitere Mitarbeiter einzustellen und so künftig noch mehr Projekte zu entwickeln. Zusammengefasst sieht das Wachstumsmodell wie folgt aus:

    1. Cashflow aus dem Stromverkauf ermöglicht es, die Projektentwicklung zu finanzieren.
    2. Die Hälfte der gebauten Parks wird dem Eigenbestand zugeführt.
    3. Der wiederkehrende Cashflow erhöht sich.
    4. Es können noch mehr neue Parks entwickelt und gebaut werden.

    Finanzkennzahlen und Bewertung

    Nachdem wir uns mit der Branche, der Historie, den Zukunftsaussichten und der Geschäftstätigkeit befasst haben, versuchen wir nun, die Aktie so gut wie möglich zu bewerten.

    Historische Aktienkursentwicklung 

    Langfristiger Verlauf des Aktienkurses der Energiekontor Aktie
    Bildquelle: Comdirect.

    In den ersten Jahren nach dem Börsengang ging es mit dem Aktienkurs erst nach oben, anschließend folgte eine mehrjährige Talfahrt. Diese endete erst bei einem Aktienkurs von unter einem Euro im Jahr 2004.

    Seitdem hat sich der Aktienkurs phänomenal entwickelt. Seit dem Tiefpunkt der Finanzkrise 2008/2009 hat sich der Aktienkurs mehr als verzwanzigfacht. In den letzten fünf Jahren hat er sich vervierfacht.

    Ende 2021 schoss der Aktienkurs auf 83 EUR hoch, aktuell notiert die Aktie etwa 20 % unter ihrem Allzeithoch.

    Die langfristige Aktienkursentwicklung zeigt auf, dass es dem Management nach anfänglichen Startschwierigkeiten gelungen ist, hohe Werte für die Aktionäre zu schaffen. Machen wir uns jetzt auf die Suche nach den Gründen dafür.

    Umsatzentwicklung der Energiekontor Aktie

    Der Gesamtumsatz der Energiekontor Aktie schwankt
    Bildquelle: Aktienfinder.net.

    Auf die Gründe der schwankenden Umsatzentwicklung der letzten Jahre sind wir bereits im Abschnitt „Geschäftsmodell“ eingegangen. Wichtig für das Verständnis ist es, dass der Umsatz in den beiden Geschäftsbereichen Stromerzeugung und Betriebsführung sehr stabil ist und einen wiederkehrenden Charakter hat.

    Die starken Schwankungen ergeben sich aus der Umsatzentwicklung des Geschäftsbereichs „Projektierung“. Dort kommt nur dann ein Umsatz zustande, wenn ein Wind- oder Solarpark fertiggestellt und verkauft wurde. Da es sich einige Jahre lang kaum gelohnt hat, neue Parks zu errichten, ist der Umsatz dieses Geschäftsbereichs vorübergehend stark eingebrochen.

    Doch mittlerweile hat sich die Situation wieder geändert. Die Projektpipeline ist größer als je zuvor. Daher wird der Umsatz über viele Jahre hinweg stark steigen können. Im Geschäftsbericht 2020 (S. 84) steht dazu:

    Durch die insgesamt sehr gut gefüllte Projektpipeline (…) geht der Vorstand der Energiekontor AG davon aus, dass das Unternehmen weiter dynamisch wachsen wird. Hierbei wird ein durchschnittlicher Wachstumspfad von 15-20 Prozent pro Jahr in den kommenden Jahren angepeilt.

    An dieser Stelle sollten wir uns daher nicht von der schwachen Umsatzentwicklung der letzten Jahre täuschen lassen. Die Bedingungen haben sich derart stark verbessert, dass sich die Aussichten dauerhaft aufgehellt haben.

    Entwicklung des Gewinns

    Energiekontor arbeitet profitabel
    Bildquelle: Aktienfinder.net.

    Die Einnahmen aus dem Stromverkauf und der Betriebsführung sorgen dafür, dass Energiekontor auch in Jahren mit geringer Projektierungstätigkeit eine auskömmliche Gewinnmarge erzielen und seine Kosten vollständig decken kann.

    Das Unternehmen hat die letzten 10 Jahre allesamt mit einem Nettogewinn abgeschlossen, wie die folgende Grafik zeigt:

    Der Gewinn je Aktie der Energiekontor Aktie könnte in den nächsten Jahren stark ansteigen
    Bildquelle: Aktienfinder.net.

    Dies ist der Beweis dafür, dass die Kombination aus schwankungsanfälliger Projektierung und dem gleichzeitigen Verkauf von Strom aus eigenen Anlagen funktioniert.

    In den nächsten Jahren dürfte aufgrund der Rekord-Pipeline die Zahl der fertiggestellten Wind- und Solarparks deutlich ansteigen. Das sollte sich in einem hohen Wachstum beim Gewinn je Aktie bemerkbar machen. Dieser könnte bereits im nächsten Jahr (2023) einen Wert von 4 EUR je Aktie übersteigen.

    Die Energiekontor Aktie wird trotz der guten Zukunftsaussichten nur mit dem 15-fachen erwarteten Gewinn des nächsten Jahres bewertet.

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      Blick auf die Bilanz 

      Eigenkapitalquote: Auf den ersten Blick sieht die Bilanz mit einem Eigenkapital von 65 Mio. EUR bzw. einer Eigenkapitalquote von nur 15 % ziemlich schwach aus.

      Doch davon sollten wir uns nicht täuschen lassen, denn es gibt zwei verzerrende Effekte:

      Wert der Pipeline: Energiekontor treibt die Entwicklung einer Pipeline mit mehr als 7 GW Leistung voran. Je fortgeschrittener die Entwicklung eines Wind- bzw. Solarparks ist, desto höher ist der Wert des Projekts. Energiekontor verbucht den Gewinn jedoch erst zum Zeitpunkt der Veräußerung des Parks an einen Investor.

      Theoretisch könnte das Unternehmen noch nicht fertig entwickelte Projekte weiter veräußern. In diesem Fall würde Energiekontor sofort einen hohen Gewinn ausweisen können. Die Gewinnmarge der noch nicht fertiggestellten Parks taucht weder in der Gewinn- und Verlustrechnung noch in der Bilanz auf.

      Wert des Eigenbestands: Wenn Energiekontor nach der Fertigstellung einen Park an einen externen Investor verkauft, kann das Unternehmen die Gewinnspanne zwischen den Baukosten und dem Verkaufspreis erfolgswirksam verbuchen. Das ist nur logisch, schließlich fließt dem Unternehmen zu diesem Zeitpunkt der Kaufpreis zu.

      Entscheidet sich Energiekontor jedoch dafür, den fertiggestellten Park nicht zu verkaufen und dafür in den Eigenbestand zu übernehmen, so wird der Wind- bzw. Solarpark nur zu den Herstellungskosten bilanziert. Die übliche Gewinnspanne der Projektierung entfällt. Anstelle des Kaufpreises fließen dem Unternehmen über die gesamte Betriebsdauer die Einnahmen aus dem Stromverkauf zu, der Gewinn wird erst über einen Zeitraum von 20-30 Jahren aufgedeckt.

      Blick auf die Bilanz von Energiekontor
      Bildquelle: Geschäftsbericht 2020, S. 31, Energiekontor.

      Wir sollten uns von der scheinbar sehr geringen Eigenkapitalquote daher nicht täuschen lassen. Die Bilanz von Energiekontor enthält hohe stille Reserven. Diese könnten bei Bedarf durch einen Verkauf der Windparks jederzeit aufgedeckt werden.

      Nettofinanzverschuldung/EBITDA: Wichtiger als die Eigenkapitalquote ist das Verhältnis von Nettofinanzverschuldung zu EBITDA. Zum Jahresende 2020 (der Geschäftsbericht 2021 liegt noch nicht vor) lag die Nettofinanzverschuldung von Energiekontor bei 236 Mio. EUR.

      Das EBITDA der beiden Segmente Stromerzeugung und Betriebsführung lag bei ca. 40 Mio. EUR. Somit ergibt sich eine Verschuldung mit dem 6-fachen EBITDA. Üblicherweise gilt eine Verschuldung mit mehr als dem 3-fachen EBITDA als überhöht.

      Doch der Betrieb von Wind- und Solarparks liefert über die gesamte Betriebsdauer von 20-30 Jahren verlässliche Einnahmen. Daher geht in diesem Geschäftsmodell (ähnlich wie bei der Vermietung von Immobilien) eine höhere Verschuldung in Ordnung.

      Auch der ebenfalls börsennotierte Wettbewerber Encavis ist mit dem 6-fachen EBITDA verschuldet.

      Bezogen auf die Nettofinanzverschuldung lagen die Zinskosten im Jahr 2020 bei 6,3 %. Die Zinskosten senden ein klares Signal, dass das Geschäft durchaus hoch verschuldet ist und gewisse Risiken vorhanden sind. Gleichzeitig kann die hohe Zinsbelastung aber auch auf alte Verträge zurückzuführen sein, die noch zu Zeiten höherer Zinsen abgeschlossen worden sind.

      Aktionärsstruktur der Energiekontor Aktie

      Etwas mehr als 50 % der Energiekontor Aktien werden von den beiden Gründern Dr. Bodo Wilkens und Günter Lammers gehalten. Die beiden Gründer sind zudem im Aufsichtsrat vertreten. Sie sorgen dafür, dass Energiekontor mit dem Ziel der langfristigen Wertsteigerung geführt wird.

      Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz. Zu den Investoren in die Energiekontor Aktie zählt bspw. auch der norwegische Staatsfonds.

      Management und dessen Vergütung

      Energiekontor wird von Peter Szabo geführt. Der Vorstandsvorsitzende wurde im Jahr 1965 geboren und wird daher dieses Jahr 57 Jahre alt werden.

      Peter Szabo arbeitet bereits seit dem Jahr 2000 für Energiekontor. Seit 2003 ist er Teil des Vorstands, seit 2011 der Vorstandsvorsitzende.

      Nicht nur in der Aktionärsstruktur, auch im Management herrscht Kontinuität.

      Im Jahr 2020 hat der dreiköpfige Vorstand insgesamt eine Mio. EUR Gehalt erhalten, was ca. 350.000 EUR pro Person entspricht. Leider gibt es keine detaillierte Aufschlüsselung, aus welchen Gehaltsbestandteilen sich die Vergütung zusammensetzt. Aus den Vergütungsanreizen lassen sich oftmals interessante Informationen zur künftigen Ausrichtung des Unternehmens gewinnen.

      Weiterhin ist erwähnenswert, dass der CEO die Option hat, ab dem Jahr 2024 100.000 Energiekontor Aktien zum Preis von 22 EUR pro Aktie zu erwerben. Beim aktuellen Aktienkurs ist dieses Optionspaket ca. 4 Mio. EUR wert.

      Sofern der CEO die Optionen ausübt, würden ihm künftig 0,7 % der Aktiengesellschaft gehören. Damit wird aus einem Manager ein Unternehmer. Das gefällt uns.

      Kapitalallokation/ Capital Allocation

      Energiekontor investiert den operativen Cashflow wie folgt:

      Investitionen in den Eigenbestand und die Vergrößerung der Projekt-Pipeline: Das Management möchte die Hälfte der errichteten Wind- und Solarparks in den Eigenbestand übernehmen und nicht verkaufen. So erhöht sich der wiederkehrende Cashflow des Unternehmens.

      Dividenden: Mit einer einzigen Ausnahme im Jahr 2011 hat Energiekontor in jedem Jahr eine Dividende ausgezahlt. Je nach Erfolg im Projektierungsgeschäft wurde die Dividende öfter erhöht, aber auch wieder gesenkt. Die Ausschüttungsquote lag über die Jahre hinweg zwischen 25 und mehr als 100 % des Gewinns.

      Energiekontor zahlt eine schwankungsanfällige Dividende aus
      Bildquelle: Aktienfinder.net.

      Aktienrückkäufe: Seit vielen Jahren führt Energiekontor Aktienrückkäufe durch. In einem aktuellen Vorstandsinterview hat der CEO die Aktienrückkäufe wie folgt begründet:

      Energiekontor verfolgt seit vielen Jahren ein Aktienrückkaufprogramm, welches von unseren Aktionären sehr geschätzt wird und dessen Beschlussfassung auf der Hauptversammlung regelmäßig eine Zustimmung von über 99% erhalten hat. Das Programm stärkt unsere Aktionäre und ist ein Zeichen dafür, dass Investoren, Aufsichtsrat und Vorstand Energiekontor am Kapitalmarkt aktuell für unterbewertet erachten.

      Quelle: Energiekontor CEO Peter Szabo im Vorstandsinterview, 25. Januar 2022, Nebenwerte Magazin.
      Energiekontor führt regelmäßig Aktienrückkäufe durch
      Bildquelle: Aktienfinder.net.

      In den letzten 10 Jahren konnte die Zahl der Aktien um etwa 5 % reduziert werden. Wer in die Energiekontor Aktie investiert, beteiligt sich mit einem automatisch wachsenden Anteil an einem wachsenden Unternehmen. Denn genau diesen Effekt haben die Aktienrückkäufe. Es gibt immer weniger Aktien, folglich erhöht sich der Eigentumsanteil jeder Aktie am Unternehmen.

      Übernahmen oder Kapitalerhöhungen sind laut Management-Aussage nicht geplant.

      Fazit zur Kapitalallokation: Uns gefällt die Kapitalallokation sehr gut. Das Unternehmen ist nicht interessiert an teuren Übernahmeschlachten und damit einhergehenden Verwässerungen. Innerhalb des Unternehmens bieten sich genügend Wachstumschancen, die genutzt werden. Nach den Wachstumsinvestitionen bleibt Kapital übrig, das über Dividenden und Aktienrückkäufe an die Eigentümer zurückgegeben wird.

      Ermittlung der Renditeerwartung: Summe der Teile (SOTP)

      Der fundamentale Wert eines Unternehmens ergibt sich aus den künftigen Cashflows, die den Eigentümern zustehen. Wenn wir den Wert eines Unternehmens berechnen wollen, müssen wir möglichst realistische Annahmen zur künftigen Geschäftsentwicklung treffen. Daher haben wir uns in den vorherigen Abschnitten viel mit der Geschäftstätigkeit beschäftigt.

      Nun wagen wir den Versuch der Bewertung. Der gestaltet sich in diesem Fall nicht gerade einfach. Im Abschnitt „Bilanz“ sind wir auf die verzerrenden Effekte des Geschäftsmodells eingegangen. Weiterhin wird die Bewertung dadurch erschwert, dass Energiekontor zwei verschiedene Geschäftsmodelle unter einem Dach betreibt.

      Daher haben wir uns dazu entschieden, die Werte beider Geschäftsmodelle getrennt zu betrachten und anschließend zu addieren.

      Segment Projektierung

      Der faire Wert des Segments Projektierung ist äußerst schwierig zu bestimmen. Er würde nur dann ersichtlich werden, wenn Energiekontor heute Kaufangebote für alle Projekte aus der Pipeline einholen und diese anschließend veröffentlichen würde.

      Viele der Projekte sind noch einige Jahre von der Fertigstellung entfernt, haben aber trotzdem schon heute einen hohen Wert (z. B. weil sich das Unternehmen attraktive Standorte und hohe Förderungen gesichert hat).

      Am ehesten wird die Bewertung anhand eines Deals ersichtlich, der 2020 zwischen Nordex und RWE abgeschlossen wurde. Damals gaben die beiden Unternehmen bekannt, dass RWE eine Projektpipeline für den Bau französischer Windparks mit einer Leistung von 2,7 GW von Nordex übernehmen wird. Für diese Pipeline hat RWE selbst im Krisenjahr 2020 einen Betrag von 400 Mio. EUR bezahlt.

      Die Pipeline von Energiekontor ist 2,5-mal so groß. Bei einer identischen Bewertungsbasis würde sich somit ein Wert von 1.000 Mio. EUR ergeben.

      Doch so einfach ist es nun auch wieder nicht: Die Pipelines von Nordex und Energiekontor sind nur sehr begrenzt vergleichbar. RWE hat darauf hingewiesen, dass 15 % der aufgekauften Pipeline kurz vor der endgültigen Investitionsentscheidung stehen bzw. sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden. Bei Energiekontor befinden sich ebenfalls 10-15 % der Projekte in den Phasen 3-5 der insgesamt fünfstufigen Pipeline.

      Dennoch besteht eine hohe Unsicherheit. Probieren wir daher noch einen zweiten Ansatz: Dem Management zufolge soll das Segment Projektierung ab dem Jahr 2023 ein stabiles und nachhaltiges EBT (Gewinn vor Steuern) von 30 Mio. EUR jährlich erzielen. Nach dem Abzug einer Steuerquote von 30 % bleibt ein Nettogewinn von 21 Mio. EUR übrig.

      Doch Vorsicht: Energiekontor möchte nur die Hälfte der Projekte verkaufen, die andere Hälfte soll in den Eigenbestand übernommen werden. Würde das Unternehmen alle Parks verkaufen, so würde die jährliche Ertragskraft auf 42 Mio. EUR ansteigen.

      Machen wir nun mit dem zweiten Geschäftsmodell weiter:

      Segmente Stromerzeugung und Betriebsführung

      Der Wert der Eigenbestandsanlagen und der Betriebsführung ist einfacher zu ermitteln. Denn der Wettbewerber Encavis ist börsennotiert. Encavis wird an der Börse etwa mit dem 50-fachen Gewinn bewertet.

      Solch ein hohes Multiple halten wir jedoch für nicht angemessen. Wir fühlen uns mit einer Bewertung zum 20-fachen Gewinn (und damit einem Bewertungsabschlag von 60 % auf Encavis) wohler.

      Dem Management zufolge soll der Vorsteuergewinn (EBT) in diesem Geschäft bis zum Jahr 2023 einen jährlichen Wert von 30 Mio. EUR erreichen, was uns nach Abzug einer Steuerquote von 30 % zu einem Jahresgewinn von 21 Mio. EUR führt.

      21 Mio. EUR multipliziert mit einem KGV von 20 ergibt einen fairen Wert von 420 Mio. EUR.

      Summe beider Geschäftsmodelle

      Rechnen wir nun die Werte beider Geschäftsmodelle zusammen:

      Berechnung des fairen WertesHöhe des Wertes
      Wert des Geschäftsmodells Projektierung1.000 Mio. EUR
      Wert des Geschäftsmodells Stromerzeugung und Betriebsführung420 Mio. EUR
      Summe1.420 Mio. EUR
      Abzüglich Sicherheitsabschlag 25 %-355 Mio. EUR
      Wert bzw. Wert pro Aktie1.065 Mio. EUR / 76,00 EUR

      Wegen der begrenzten Vergleichbarkeit und der hohen Unsicherheit haben wir uns zudem für einen pauschalen Bewertungsabschlag von 25 % entschieden.

      Im Ergebnis kommen wir auf einen fairen Wert von 76 EUR je Aktie, der künftig jährlich im Einklang mit dem Unternehmenswachstum von 15-20 % ansteigen kann.

      Daher erscheint uns die Bewertung der Aktie als zu günstig und wir können nachvollziehen, warum das Unternehmen seit Jahren Aktienrückkäufe durchführt.

      Rechnet man den erwarteten 2023er-Gewinn der beiden Segmente zusammen (Projektierung: 42 Mio. EUR, Stromerzeugung und Bestandsführung: 21 Mio. EUR), ergibt sich ein Nettogewinn von 63 Mio. EUR bzw. 4,50 EUR je Aktie.

      Bezogen auf den aktuellen Aktienkurs von etwas über 60 EUR liegt das erwartete KGV des nächsten Jahres somit bei einem Wert von nur 14. Wenn man die anhaltend guten Zukunftsaussichten berücksichtigt und zudem die Bewertung anderer Aktien mit ähnlichen Wachstumsansichten anschaut (Encavis: KGV 47, STEICO: KGV 24, 2G Energy: KGV 22), wirkt die Aktie noch günstiger.

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      Energiekontor Aktie vs. Encavis Aktie

      Viele Leser haben uns gebeten, die Unterschiede zwischen der Energiekontor und der Encavis Aktie herauszuarbeiten.

      Der wichtigste Unterschied liegt im Geschäftsmodell: Energiekontor ist in der Projektierung UND in der Stromerzeugung tätig. Encavis ist hingegen nur in der Stromerzeugung tätig.

      Die Vorteile einer Investition in die Encavis Aktie sind:

      • Bessere Diversifikation und Liquidität der Aktie, da das Unternehmen größer ist.
      • Geringere Schwankungen im Geschäftsverlauf, da keine schwankungsanfällige Entwicklung betrieben wird.

      Die Vorteile einer Investition in die Energiekontor Aktie sind:

      • Günstigere Bewertung: 2023er KGVe bei 14 vs. bei 47!
      • Höhere Eigenkapitalverzinsung: In der Projektierung erwirtschaftet Energiekontor so viel Eigenkapital, dass der Bestandsaufbau ohne Kapitalerhöhungen erfolgen kann. Ganz im Gegenteil: Während Encavis immer wieder die Zahl der Aktien erhöht und die Aktionäre verwässert, kann sich Energiekontor sogar Aktienrückkäufe leisten. Dadurch steigt die Ertragskraft pro Aktie und damit auch der innere Wert je Aktie stärker.
      • Zugang zu günstigen Parks: Encavis muss neue Wind- und Solarparks teuer einkaufen. Energiekontor betreibt die Entwicklung selbst – und kommt so günstiger an die Parks heran, denn das Unternehmen muss keinem anderen Entwickler eine Marge von bspw. 20 % bezahlen.

      Vor diesem Hintergrund erscheint uns das Chance-Risiko-Verhältnis einer Investition in die Energiekontor Aktie besser. Der folgende Ausschnitt aus einem aktuellen Vorstandsinterview mit CEO Peter Szabo liefert zusätzliche Erkenntnisse:

      Der Energiekontor CEO sieht das Unternehmen im Vergleich zu Bestandsaufbauern gut aufgestellt
      Bildquelle: Vorstandsinterview, Januar 2022, Nebenwerte Magazin.

      Buy-and-Hold Checkliste

      KriteriumEinschätzungErfüllt
      1. Hohe Verzinsung des eingesetzten KapitalsIn der Projektierung kann Energiekontor sehr hohe Eigenkapitalrenditen erzielen. Prognosen zufolge soll die Eigenkapitalrendite in den nächsten Jahren bei 30-40 % liegen.Ja 
      2. Wachstum über viele Jahre möglich – RückenwindDie Projektpipeline umfasst eine Leistung von mehr als 7 GW, ein Vielfaches der 1 GW, die in den letzten 30 Jahren erbaut worden sind. Das Wachstum ist auf viele Jahre abgesichert. Ja 
      3. Stabiler Burggraben und Wettbewerbsvorteile         Energiekontor hat viel Erfahrung gesammelt, wichtige Kontakte aufgebaut, effiziente Prozesse eingeführt und betreibt das Geschäft seit mehr als 30 Jahren. Für neue Wettbewerber ist es nicht so einfach, dieses Know-How innerhalb kurzer Zeit aufzubauen. Ja
      4. Wiederkehrender UmsatzDie Einnahmen aus dem Stromverkauf und der Betriebsführung haben einen wiederkehrenden Charakter.Ja 
      5. Keine großen AbhängigkeitenIn der Vergangenheit war das Geschäft von den Förderbedingungen der Regierungen abhängig. Als diese innerhalb kurzer Zeit geändert wurden, ist das Geschäft eingebrochen. Mittlerweile ist die Abhängigkeit etwas geringer geworden.Unklar 
      6. Solide BilanzDie Verschuldung ist mit dem 6-fachen EBITDA erhöht, geht für das Geschäftsmodell aber noch in Ordnung. Unklar
      7. Gute KapitalallokationEnergiekontor beweist mit der Kombination aus organischem Wachstum, Aktienrückkäufen und Dividenden seit Jahren, dass Werte für die Eigentümer geschaffen werden. Ja 

      Alles in allem erscheint die Aktie für eine Buy-and-Hold Anlagestrategie geeignet zu sein.

      Chancen und Risiken einer Investition in die Energiekontor Aktie

      Wer in Aktien investiert, setzt sich unternehmerischen Chancen und Risiken aus. Eine Investition sollte nur dann erfolgen, wenn das Chance-Risiko-Verhältnis auf Basis eigener Überlegungen als positiv eingeschätzt wird.

      Chancen

      🍀 Viele Jahre profitables Wachstum zu erwarten: Energiekontor hat eine Projektpipeline mit einer Leistung von mehr als 7 GW aufgebaut. Der Bau dieser Wind- und Solarparks kann viele Jahre hinweg zu einem deutlich steigenden Umsatz und Gewinn führen. Da die Erneuerbaren Energien erst 3 % des weltweiten Energiebedarfs decken, ist noch reichlich Wachstumspotential vorhanden.

      Jeder zweite Wind- bzw. Solarpark soll im Eigenbestand verbleiben und erhöht den wiederkehrenden Cashflow. Das schafft viel Potential für weitere Aktienrückkäufe und Dividendensteigerungen. Die Cashgenerierung des Unternehmen dürfte in 10 Jahren erheblich höher als heute ausfallen.

      Zudem könnte die Gewinnmarge in der Projektierung in den nächsten Jahren ansteigen. So kann das aktuelle Vorstandsinterview mit dem Energiekontor CEO jedenfalls gedeutet werden:

      In den nächsten Jahren dürfte die Marge ansteigen
      Bildquelle: Vorstandsinterview, Januar 2022, Nebenwerte Magazin.

      🍀 Wachstum könnte sich weiter beschleunigen: Der von Russland ausgelöste Krieg zeigt uns einmal mehr auf: Wir sind von ausländischen Energieimporten abhängig. Jeder zusätzliche Wind- und Solarpark kann die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten reduzieren und gleichzeitig zu einer Stabilisierung der Energiekosten beitragen.

      Die Politik könnte mit weiteren Förderungen sowie vereinfachten Planungs- und Genehmigungsverfahren das Wachstum weiter beschleunigen.

      🍀 Aktie könnte als nachhaltige Aktie entdeckt werden: Weltweit gibt es eine rasant steigende Nachfrage nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten. Das Angebot an nachhaltigen Aktien ist jedoch begrenzt. Die Preise nachhaltiger Aktien könnten wegen der hohen Nachfrage weiter steigen.

      🍀 Übernahmekandidat: Investoren wie Versicherungen, Stromversorger oder auch Ölkonzerne wie Shell, BP und Total sind auf der Suche nach neuen Investitionsmöglichkeiten in Wind- und Solarparks. Allerdings sind diese kaum verfügbar und falls sie zu erwerben sind, muss oftmals ein sehr hoher Preis für die Parks bezahlt werden.

      Mit einer Übernahme der Energiekontor Aktie könnte sich das übernehmende Unternehmen einen direkten Zugriff auf die gesamte Projekt-Pipeline verschaffen und so das eigene Engagement im Bereich der Erneuerbaren Energien stark ausbauen.

      Die beiden Gründer sind Mitte 60 und halten zusammen eine Aktienmehrheit von etwas mehr als 50 %. Sie sind dem Unternehmen langfristig verbunden. Daher erscheint eine Übernahme kurz- und mittelfristig eher unwahrscheinlich. Langfristig ist das Szenario durchaus denkbar.

      Ausblick und Chancen der nachhaltigen grünen Energiekontor Aktie
      Bildquelle: Investorenpräsentation, Eigenkapitalforum 2021, S. 18, Energiekontor.

      Risiken

      ⚠️ Politische Eingriffe: Energiekontor ist auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen.

      In den letzten Jahren hat die Politik mehrmals die Rahmenbedingungen geändert und so den geschäftlichen Verlauf negativ beeinflusst. Das könnte in Zukunft wieder passieren.

      Energiekontor hat mit einer Diversifizierungsstrategie reagiert: Das Unternehmen ist mittlerweile in mehreren Ländern tätig. Zudem rentieren sich immer mehr Projekte ohne staatliche Förderungen. Damit dürfte dieses Risiko künftig etwas schwächer als in der Vergangenheit ausgeprägt sein.

      ⚠️ Steigende Zinsen: Sollten die Zinsen stark steigen, könnte das Energiekontor mehrfach treffen:

      • Erstens würden sich die Zinsaufwendungen für das eingesetzte Fremdkapital erhöhen.
      • Zweitens würde die Bereitschaft von Investoren, für die hergestellten Wind- und Solarparks hohe Preise zu bezahlen, abnehmen.
      • Drittens würde der Wert der Parks im Eigenbestand abnehmen, da Investoren nicht mehr auf Aktien mit wiederkehrendem Cashflow ausweichen müssen, um eine verlässliche Rendite zu erzielen. Sie können dann auch einfach direkt Staatsanleihen kaufen. Als Folge dessen müsste der Aktienkurs von Energiekontor erheblich sinken, sodass die Bewertung der Aktie wieder attraktiver im Verhältnis zu den Staatsanleihen werden würde.

      ⚠️ Projektrisiken: Beim Bau von Wind- und Solarparks kann eine ganze Menge schiefgehen:

      • Verlängerte Bauzeit
      • Erhöhte Baukosten
      • Zahlungsbereitschaft der Käufer fällt geringer als erwartet aus

      Es kommt häufig vor, dass sich der Verkauf eines Parks von einem ins nächste Kalenderjahr verschiebt. Daher sollten Anleger die Schwankungen im Geschäftsverlauf einzelner Jahre nicht überbewerten. Der Umsatz verschiebt sich einfach nur ein bisschen.

      ⚠️ Schwankende Erzeugungsbedinungen: Jedes Jahr liegen andere Bedingungen für die Stromerzeugung der Anlagen im Eigenparkbestand vor. In windärmeren Jahren erzeugen die Anlagen etwas weniger Energie, in windreichen Jahren fallen Umsatz und Gewinn höher als geplant aus.

      Fazit zu Energiekontor: Diese Aktie kommt gerade erst in Schwung

      Operative Einschätzung: Energiekontor ist in der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb von Wind- und Solarparks tätig.

      Ein Geschäftsmodell mit sonnigen Aussichten: Die Politik ist daran interessiert, dass die Erneuerbaren Energien weiterhin ausgebaut werden. Denn jeder zusätzliche Wind- und Solarpark senkt die Abhängigkeit von ausländischen Energieimporten und gleichzeitig auch noch die CO2-Emissionen.

      Der Flaschenhals beim Ausbau der Erneuerbaren Energien liegt in der Projektierung der Anlagen. Investoren stehen bereit und zahlen hohe Preise für fertige Parks. Die zahlreichen Planungs- und Genehmigungsverfahren verhindern jedoch einen schnelleren Ausbau. Energiekontor ist genau in diesem Bereich aktiv.

      In den letzten Jahren hat das Unternehmen eine riesige Projekt-Pipeline mit einer Leistung von 7 GW aufgebaut. Diese Pipeline ermöglicht ein starkes Wachstum. Das Geschäftsmodell ist einzigartig, denn die Hälfte der erbauten Wind- und Solarparks wird nicht verkauft, sondern in den Eigenbestand überführt.

      So steigen Cashgenerierung und Substanz des Unternehmens über die Jahre immer weiter an.

      Die Gründer sind weiterhin an Bord, das Unternehmen hat mehr als 30 Jahre Erfahrung.

      Eine tolle Aktie, um am klimaneutralen Umbau der Wirtschaft mitverdienen zu können.

      Einschätzung zur Bewertung: Nicht zu sehr auf die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz des Unternehmens schauen. Es gibt verzerrende Effekte. Besser den Wert der unterschiedlichen Geschäftsmodelle addieren.

      Die Bewertung erscheint mir attraktiv, daher habe ich mir eine erste Position Energiekontor Aktien ins Depot gelegt. Den fairen Wert sehe ich im Bereich von 76 EUR, er könnte künftig im Einklang mit dem jährlichen Wachstum von ca. 15-20 % zulegen.

      Die Bewertung könnte auch deshalb so attraktiv sein, weil das Unternehmen aus zwei verschiedenen Geschäftsmodellen besteht und die Kombination in einem Konzern für viele Anleger kaum verständlich ist.

      Doch bei allen Chancen sollte nicht vergessen werden: Die Energiekontor Aktie wird sich auch in Zukunft volatil entwickeln. Das Wertpapier ist mit erhöhten Risiken verbunden, sollte nur mit einer geringen Gewichtung ins Depot aufgenommen werden und eignet sich eher für erfahrene Anleger.

      Wir werden die weitere Entwicklung des Unternehmens verfolgen und in unserem kostenfreien Newsletter auf relevante Änderungen aufmerksam machen. Melde dich jetzt dafür an und verpasse keine Updates zur Energiekontor Aktie mehr:

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        Worauf in Zukunft achten?

        Ab sofort werden wir die weitere Entwicklung der Energiekontor Aktie verfolgen. In Zukunft sollten aus unserer Sicht folgende Punkte besonders genau beobachtet werden:

        Projekt-Pipeline: Wie entwickeln sich das Volumen, der Fortschritt innerhalb der Pipeline (Phase 1 bis 5) und die erwartete Profitabilität der Pipeline?

        Politische Rahmenbedingungen: Wie verändern sich die Bedingungen bei der Planung und Genehmigung, bei der Förderung und beim Ausschreiben von Flächen?

        EBT in den drei Geschäftsbereichen: Wie entwickelt sich der Gewinn vor Zinsen in den drei Segmenten?

        Fremdkapital-Kosten: Ist eine Absenkung der Zinsaufwendungen denkbar?

        Recherchequellen

        Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen sowie der noch nicht im Verlauf der Analyse aufgeführten Quellen:

        RecherchequelleWas ist dort zu finden?
        AbilitatoArtikel: Klimaneutraler Umbau der Wirtschaft – mit diesen grünen Aktien mitverdienen
        Aktienfinder.netGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung 
        Marketscreener.comAnalystenschätzungen zur künftigen Entwicklung
        TIKR.comGrafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung
        Nebenwerte MagazinInterview mit dem Energiekontor CEO Peter Szabo (2022)
        Effecten SpiegelInterview mit dem Energiekontor CEO Peter Szabo (2020)
        intelligent investierenSpannende Einschätzung zur Energiekontor Aktie von Michael Kissing
        EnergiekontorUnternehmenshistorie
        EnergiekontorInvestorenpräsentation Eigenkapitalforum 2021
        EnergiekontorInvestorenpräsentation Halbjahreszahlen 2021
        EnergiekontorInvestorenpräsentation Hauptversammlung 2021
        RWEPressemeldung: RWE erwirbt Projektpipeline von Nordex
        EnergiekontorGeschäftsbericht 2020