Übersicht zur Martin Marietta Aktie
Kurs je Aktie | 320 USD |
KGV 2022e/23e | 24,8/19,5 |
Div.-Rendite 2022e/23e | 0,7 %/0,7 % |
FCF-Rendite 2022e/23e | 3,8 %/4,8 % |
ISIN | US5732841060 |
Geschäftsmodell
Martin Marietta betreibt Steinbrüche und Kieswerke. Die Reserven reichen für 90 Jahre.
Investitionsthese
Die Umweltvorschriften werden immer strenger. Daher geben Behörden nur noch ungern neue Flächen für Steinbrüche frei. Deshalb werden Sand und Kies vielerorts knapp.
Martin Marietta betreibt rund 300 Steinbrüche und Bergwerke. Dort befinden sich genügend Reserven für 90 Jahre Produktion. Aufgrund des extrem hohen Gewichts werden die Produkte in der Regel lokal vertrieben. Der Bezug aus einem weit entfernten Steinbruch würde sich aus Kundensicht nicht lohnen. Dann wären die Transportkosten zu hoch. So entstehen lokale Monopole.
Die USA sind die größte Wirtschaftskraft der Welt. Martin Marietta hat sich auf Regionen fokussiert, in denen sich die Wirtschaft dynamisch entwickelt. Dazu zählen bspw. Texas und Florida.
Diese Ausgangslage führt dazu, dass Martin Marietta bereits seit Jahren über eine hohe Pricing Power verfügt. Obwohl die Kosten recht fix sind, kann das Unternehmen seine Verkaufspreise schneller als die Inflation anheben.
Als Folge dessen steigt die Cashgenerierung erheblich.
Wichtige KPIs zur operativen Entwicklung
Entwicklung der Nachfrage/Umsatzwachstum
Im ersten Quartal 2022 konnte Martin Marietta den Umsatz um 25,3 % steigern. Die Preise wurden um 4,6 % erhöht. Zudem ist die organische Verkaufsmenge um 2,5 % gestiegen. Der größte Anteil des Umsatzwachstums ist auf eine im Vorjahr durchgeführte Übernahme zurückzuführen.
Cashgenerierung
Das bereinigte EBITDA ist im ersten Quartal um 4 % zurückgegangen. Die durchgeführten Preiserhöhungen von knapp 5 % haben nicht ausgereicht, um die steigenden Kosten vollständig auszugleichen. Doch das soll sich bald ändern. Mehr dazu einige Zeilen weiter unten im Update.
Bilanz und Capital Allocation
Aufgrund der im Vorjahr durchgeführten Übernahme lag das Verhältnis aus Nettoverschuldung zu EBITDA im Jahr 2021 bei einem Wert von 3,2. Gemäß unserer Daumenregel gelten alle Werte über dem 3-fachen EBITDA als erhöht. Daher steht im Jahr 2022 der Schuldenabbau im Fokus.
Martin Marietta schüttet weniger als ein Fünftel des Gewinns in Form der Dividende aus, der Rest wird einbehalten. Bis zum Jahresende 2022 möchte Martin Marietta die Verschuldung auf das 2,0- bis 2,5-fache EBITDA zurückgefahren haben. Damit würde sich die bilanzielle Lage erheblich entspannen.
Erkenntnisse aus den Quartalszahlen und dem Management Call
Große Investitionswelle steht bevor
Der CEO hat darauf hingewiesen, dass die US-Wirtschaft trotz steigender Zinsen brummt wie selten zuvor. Er sagte im Management Call:
In a 12-year period, I haven’t seen anything that looks more attractive than this does.
In den letzten 12 Jahren habe ich nichts gesehen, was attraktiver aussah als das hier.
C. Howard Nye
Erstens ziehen viele Amerikaner in aufstrebende Bundesstaaten. Dazu zählt bspw. Texas. Dort werden Produktionsstätten, Büros, Einfamilienhäuser und Straßen gebaut. Es kommt zu einer hohen Nachfrage nach Sand, Kies und Schotter. Überall kommen die Produkte von Martin Marietta zum Einsatz.
Zweitens haben viele Bundesstaaten als Folge der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen wirtschaftlichen Einbruch große Infrastruktur-Programme beschlossen. Im ersten Quartal lag der Anteil der öffentlichen Abnehmer bei nur 32 %. Der langfristige Durchschnitt liege hingegen bei 40 %.
Nicht nur die private Nachfrage entwickelt sich gut, gleichzeitig springt auch noch die öffentliche Nachfrage an.
Martin Marietta will besonders hohe Preissteigerungen durchsetzen
Den Aussagen des Managements zufolge wird für viele Kunden die Verfügbarkeit zunehmend wichtiger als der Preis der Produkte.
Über das Jahr hinweg traut sich Martin Marietta daher nun Preiserhöhungen von 9 % bis 11 % zu.
Da die Preise im ersten Quartal um nicht einmal 5 % gestiegen sind, sind Preiserhöhungen von bis zu 15 % denkbar, um das Jahresziel erreichen zu können.
Trotz der angekündigten und teilweise bereits durchgeführten Preiserhöhungen seien die Auftragsbücher weiterhin voller geworden.
Fazit: Operativ am Hochpunkt, doch das ist kein guter Zeitpunkt für den Einstieg in eine zyklische Aktie ⚠️
Wer an eine dauerhaft starke US-Wirtschaft glaubt, kann sich an Martin Marietta beteiligen. Wann immer die größte Wirtschaftsnation der Welt expandiert, werden die Baustoffe des Unternehmens benötigt.
Martin Marietta ist ein substanzstarkes Unternehmen: 70 % der Standorte befinden sich im Eigentum. Die Reserven reichen für durchschnittlich 90 Jahre. Da Sand und Kies knapper werden, können die Preise oberhalb der Inflationsrate angehoben werden. Auch in diesem Jahr.
Daher sehen wir unsere Annahmen eines nachhaltigen Umsatzwachstums von jährlich 5 % (4 % höhere Preise und 1 % mehr Verkaufsmenge) als intakt an.
Investoren sollten allerdings nicht vergessen, dass die Martin Marietta Aktie ein Zykliker ist. Sollte die Inflation bspw. nur über einen enorm hohen Anstieg der Zinsen gebremst werden können, droht eine Rezession. Diese würde vermutlich mit einem Rückgang der Bauaktivität einhergehen. Davon wäre Martin Marietta direkt betroffen.
Obwohl die Rahmenbedingungen kaum noch besser werden können, liegt das Bewertungsniveau der Martin Marietta Aktie beim 25-fachen Gewinn. Das erscheint uns trotz der langfristig positiven Aussichten teuer.
Eine Bewertung mit dem 20-fachen Gewinn wäre bei einem Kurs von 270 USD erreicht. Zieht man anschließend einen Sicherheitsabschlag von 20 % wegen der zyklischen Natur des Geschäftsmodells ab, ergibt sich ein möglicher Einstiegskurs von 216 USD. Davon sind wir aktuell noch weit entfernt.
Doch das muss ja nicht immer so bleiben.
Alle unsere Artikel zur Martin Marietta Aktie
Recherchequellen
Dieser Abschnitt ist für alle, die auf eigene Faust weiter recherchieren möchten. Hier folgt eine Auflistung der wichtigsten Recherchequellen:
Recherchequelle | Was ist dort zu finden? |
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Abilitato | Martin Marietta Aktienanalyse |
Aktienfinder.net | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
Marketscreener.com | Analystenschätzungen zur künftigen Entwicklung |
TIKR.com | Grafiken und Kennzahlen zur fundamentalen Entwicklung |
Martin Marietta | Quartalszahlen Q1/2022 |
Seeking Alpha | Transkript zum Martin Marietta Q1/2022 Management Call |