Berentzen Aktie Vorstandsinterview mit dem CEO Oliver Schwegmann und dem CFO Ralf Brühöfner

Vorstandsinterview Berentzen: „Das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft“

Endlich ist es soweit: Wir veröffentlichen unser erstes Vorstandsinterview. Mit uns gesprochen haben die Berentzen Vorstände Oliver Schwegmann (CEO) und Ralf Brühöfner (CFO). Welche Antworten wir den Vorständen entlocken konnten, erfahrt ihr ab sofort im Interview.

Inhaltsverzeichnis

Die Berentzen-Gruppe im Überblick

Die Berentzen-Gruppe ist der eigenen Beschreibung nach ein „moderner, innovativer Getränkekonzern – breit aufgestellt mit seinen Geschäftsbereichen Spirituosen, Alkoholfreie Getränke und Frischsaftsysteme. Die Unternehmensgruppe entwickelt, produziert und vermarktet Getränkeideen für die vielfältigsten Konsumentenbedürfnisse – von Spirituosen über Mineralwässer und Limonaden bis hin zu Fruchtpressen für frisch gepressten Orangensaft. Mit bekannten Marken wie Berentzen, Puschkin, Mio Mio und Citrocasa sowie zeitgemäßen Private Label-Produkten ist die Berentzen-Gruppe in mehr als 60 Ländern weltweit präsent.“

Auf dem Abilitato Blog haben wir das Unternehmen in bisher zwei Artikeln vorgestellt:

Über das Interview

Heute haben wir das folgende Vorstandsinterview für euch. Damit möchten wir euch die Möglichkeit geben, noch näher an das Unternehmen heranzurücken. Wir hoffen, dass dieses Interview dazu beiträgt, dass ihr ein noch besseres Verständnis der Berentzen-Gruppe und der geplanten künftigen Entwicklung erlangt. 

Der Getränkekonzern hat am 2. Februar 2023 die vorläufigen Zahlen des Jahres 2022 veröffentlicht. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um am 28. Februar 2023 mit den Berentzen Vorständen Oliver Schwegmann (CEO) und Ralf Brühöfner (CFO) ein Interview zu führen. 

Doch genug der Vorrede, los geht’s mit dem Interview! 

Berentzen Liköre
Bildquelle: Berentzen-Gruppe.

Rückblick auf 2022

Wie ist das Jahr 2022 für die Berentzen-Gruppe gelaufen?

Mit dem Jahr 2022 sind wir sehr zufrieden. Wir konnten den Umsatz um fast 30 Mio. EUR steigern – und das in diesem herausfordernden Umfeld. Damit haben wir die durch die Coronapandemie verursachte Umsatzdelle mehr als ausgebügelt. Das Wachstum ist zu rund 70 % auf eine Erhöhung der Verkaufsmengen und einen verbesserten Produktmix und nur zu rund 30 % auf Preiserhöhungen zurückzuführen. 

Darum gibt es keine Insiderkäufe

Trotz der starken operativen Entwicklung im Jahr 2022 und der zweifachen Prognoseerhöhung notiert der Aktienkurs der Berentzen Aktie weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Haben Sie in dieser Situation bereits über Insiderkäufe nachgedacht, um neben der variablen Vergütung mehr „Skin in the Game“ zu haben? 

60 % der variablen Vorstandsvergütung haben einen langfristigen Horizont. Davon sind wiederum 87,5% von der langfristigen Aktienkursentwicklung abhängig (Total Shareholder Return der Berentzen Aktie gegenüber den im SDAX enthaltenen Aktien). Je besser sich die Gesamtaktionärsrendite über einen vierjährigen Zeitraum entwickelt, desto höher fällt die variable Vorstandsvergütung aus. Daher sind wir Vorstände bereits ausreichend intrinsisch motiviert, Werte für die Aktionäre zu schaffen. 

Würden wir Insiderkäufe tätigen, würde es stets Kritik und Fragen geben: Warum erfolgt der Kauf oder auch Verkauf gerade zu diesem Zeitpunkt? Warum in dieser Höhe? Das möchten wir umgehen und haben uns daher lieber für einen hohen Anteil der langfristigen variablen Vergütungskomponente entschieden. 

So schraubt Berentzen die Gewinnmarge nach oben

Beschreiben Sie bitte die Profitabilisierungsstrategie der Berentzen-Gruppe.

Dabei handelt es sich um eine seit 2017 verfolgte Strategie, die zum Ziel hat, die Gewinnmarge der Berentzen-Gruppe schrittweise zu erhöhen. 

So haben wir uns anfangs von einigen unprofitablen Aktivitäten getrennt. Aber dabei bleibt es nicht: Wir haben es uns zur permanenten Aufgabe gemacht, unser Portfolio zu straffen. 

Im zweiten Schritt haben wir anschließend strategische Wachstumsfelder identifiziert. In diesen Wachstumsfeldern sehen wir eine überdurchschnittliche Profitabilität, Wachstumschancen und die Möglichkeit, durch Innovationen Marktanteile zu gewinnen. 

Insgesamt haben wir vier Wachstumsfelder definiert. Auf diese lenken wir den Großteil unserer Ressourcen und Investitionen. 

Bildquelle: Investorenpräsentation, September 2022, Berentzen-Gruppe.

Bei den Wachstumsfeldern handelt es sich um:

  • Markenspirituosen der Marken Berentzen und Puschkin, in diesem Bereich fahren wir eine Liköroffensive. 
  • Premium Handelsmarken für die Lebensmittelkonzerne. Die großen Supermarktketten wollen den Anteil an Eigenmarken erhöhen. Wir bieten den Händlern ein hochwertiges Produkt, mit dem sie sich dem harten Preiskampf entziehen und ihre Kunden an sich binden können. In diesem Bereich sehen wir über viele Jahre Wachstumspotential.
  • Orangenpressen der Marke Citrocasa. Ein sehr zukunftsfähiges und profitables Geschäft.
  • Die Limonadenmarke Mio Mio. Historisch gesehen haben wir eine Reihe von regionalen Mineralbrunnen betrieben, nun wandeln wir uns zu einem nationalen Markenhersteller. 

Wir zitieren die kürzlich von der Berentzen-Gruppe veröffentlichte Pressemeldung: „Allerdings haben uns die Steigerungen von Material-, Rohstoff- und Energiekosten massiv getroffen. (…) Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem erzielten Konzern-EBIT im vergangenen Jahr zufrieden. Ohne diese Herausforderungen wäre es aber noch signifikant höher ausgefallen.“ Was für eine operative Gewinnmarge halten Sie in einem „normalen“ Umfeld für möglich? Und wie lange dauert es, bis die Berentzen-Gruppe diese Marge erreichen kann? 

Kurz- und mittelfristig streben wir eine operative Gewinnmarge von 6 % an. Langfristig möchten wir einen Wert von 8 % erreichen, dabei handelt es sich aber nicht um eine offizielle Guidance, sondern nur um ein internes Ziel, das man zudem nicht isoliert von der Umsatzentwicklung betrachten sollte. 

Die letzten Jahre waren von den Effekten der Coronapandemie sowie den darauffolgenden massiven Kostensteigerungen infolge des Ukraine-Krieges geprägt. In einem solchen Umfeld ist es äußerst schwierig, Prognosen zur künftigen Geschäftsentwicklung abzugeben. 

Kurzfristig dürfte die Geschäftsentwicklung erst einmal herausfordernder werden. Im vierten Quartal 2022 schlugen erstmals alle Kostensteigerungen voll durch. Nun arbeiten wir daran, die gestiegenen Kosten über Preiserhöhungen an den Handel weiterzugeben. 

Wie einfach ist es für die Berentzen-Gruppe, die gestiegenen Kosten weiterzugeben?

Die Verhandlungen gestalten sich sehr schwierig. Im Gegensatz zu einem Getränkeriesen wie Coca-Cola können wir es uns nicht leisten, von den Lebensmittelhändlern vorübergehend ausgelistet zu werden. Daher ist unser Verhandlungsschwert nicht so scharf wie bei globalen Bluechips.

Die vereinbarten Preiserhöhungen werden im ersten Quartal nur stückweise wirksam werden. Erst ab dem zweiten Quartal werden sie sich stärker in den Zahlen bemerkbar machen. 

Um die Margenziele zu erreichen, sind im Jahresverlauf weitere Preiserhöhungen notwendig.

Weiter geht unser kleiner Rundflug in Richtung des Vertriebs: Wie viele Vertriebsmitarbeiter beschäftigt Berentzen aktuell? In einem CEO Interview vom Oktober 2021 war von 25 Mitarbeitern die Rede und der Absicht, den Vertrieb weiter zu verstärken. 

Die damalige Aussage bezog sich ausschließlich auf die vertriebliche Feldorganisation im Absatzkanal Lebensmitteleinzelhandel, die wir für alkoholfreie Getränke und Spirituosen im Jahr 2020 in der Berentzen-Vivaris Vertriebs GmbH (BVV) gebündelt haben. Ausgenommen davon sind unsere Vertriebsmitarbeiter im Gastronomiebereich, dem Türkeigeschäft und auch von Citrocasa.

Mittlerweile sind wir bei 29 Mitarbeitern in der BVV angekommen. Dieses Jahr möchten wir das Team um weitere fünf Mitarbeiter verstärken. 

Als Nächstes überfliegen wir das innovative Kooperationsgeschäft mit Influencern und berühmten Persönlichkeiten. Wie entwickeln sich die Aktivitäten?

Für uns ist dieses Geschäft kein Kernthema. Es hat einen projektartigen Charakter. Zuletzt haben eine Vielzahl von Musikern eigene Eistees und andere Getränke herausgebracht und damit den Markt regelrecht überschwemmt. Auf Kundenseite ist nun eine gewisse Müdigkeit eingetreten. Der Produktlebenszyklus ist daher sehr kurz. Wir nehmen das Geschäft gerne mit, weil es sehr profitabel ist, aber strategisch hat es für uns keine Bedeutung.

Organgensaftpressen der Marke Citrocasa sind ebenfalls ein Teil der Aktivitäten der Berentzen-Gruppe
Bildquelle: Berentzen-Gruppe.

Dann machen wir nun mit einem Kernthema weiter: Wir möchten Sie bitten, auf die Tätigkeit mit den zukunftsträchtigen Saftpressen einzugehen. Was macht dieses Geschäftsmodell aus Ihrer Sicht interessant?

Wenn sich ein Supermarktbetreiber dafür entscheidet, eine Saftpresse von Citrocasa einzuführen, dann kann er seinen Kunden fortan frisch gepressten Orangensaft anbieten und sich so von den Discountern unterscheiden. 

Im Vergleich mit einigen südeuropäischen Ländern ist das Konzept von frisch gepresstem Organgensaft in Deutschland noch kaum vertreten. Hier sehen wir großes Wachstumspotential.

Die Kunden fragen zunehmend mehr frische und gesunde Produkte nach und genau dafür haben wir mit den Saftpressen ein passendes Systemangebot. 

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    Wie kann man sich die Belieferung mit den Orangen genau vorstellen? 

    Wenn sich ein Kunde dafür entscheidet, eine Saftpresse von Citrocasa zu verkaufen, dann können wir an 365 Tagen im Jahr für die Belieferung mit unbehandelten Orangen und den passenden Flaschen sorgen.

    Die Belieferung erfolgt über externe Logistikunternehmen. Auch den Service haben wir ausgelagert. Je nach Orangenpreisentwicklung passen wir die Preise für die Belieferung in engen Abständen an. 

    Zu welchen Teilen entspricht der Gewinn vor Steuern im österreichischen Markt dem Vorsteuergewinn von Citrocasa? 

    Dabei handelt es sich nahezu ausschließlich um den von Citrocasa erwirtschafteten Gewinn. Allerdings wird dieser nach einer anderen Rechnungslegungsvorschrift als der Konzerngewinn ermittelt.

    Berentzen Aktie: Die Limonaden der Marke Mio Mio sind ein Verkaufsschlager
    Bildquelle: Berentzen-Gruppe.

    Die Wachstumsperle Mio Mio

    Kommen wir zu der wohl vielversprechendsten Marke der Berentzen-Gruppe. Wie ist der auf natürliche Art belebende Energydrink Mio Mio ein so großer Erfolg geworden?

    Aus unserer Sicht sind hierfür eine Vielzahl von Erfolgsfaktoren relevant:

    • Sicherlich spielen die Faktoren Glück und der richtige Zeitpunkt eine Rolle. Mate-Getränke wurden ein Trend, den wir von Anfang mitgeprägt haben.
    • Der Name ist einprägsam.
    • Die 0,5 Liter Glasflasche ist nachhaltig und zu einem Erkennungszeichen geworden.
    • Wir haben ein starkes Entwicklungsteam, das eine Vielzahl von großartigen Rezepturen entwickelt hat. 
    • So haben wir Mio Mio im Gegensatz zu vielen unserer Wettbewerber nicht nur auf ein Thema wie z.B. Mate zugeschnitten, sondern im Laufe der Zeit eine breite Limonadenrange für Erwachsene aufgebaut.

    Trotz sorgfältiger Vorgehensweise enden in der Konsumgüterbranche 80 % der Produktneueinführungen als Flop. Umso mehr freuen wir uns über den Erfolg, den wir mit Mio Mio erreichen konnten. 

    Wie kommen die Mio Mio Limonaden im Lebensmitteleinzelhandel an?

    Hierfür gibt es zwei zentrale Kennzahlen:

    • Die Regalrotation gibt an, wie viel Liter eines Getränks je Geschäft pro Woche durchschnittlich verkauft werden. Mio Mio konnte bereits an der Club-Mate und der Bionade vorbeiziehen und holt zum stärksten Wettbewerber Fritz-Kola auf. 
    • Die Wiederverkaufsrate gibt den Anteil der Käufer an, die ein Getränk nach dem Erstkauf im selben Jahr erneut kaufen. Mio Mio erreicht einen hervorragenden Wert von 64 %. Damit liegen wir bei diesem Wert sogar noch vor Fritz-Kola.

    Wie steht es um die Aussichten von Mio Mio?

    Das Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft.

    Wir arbeiten daran, die Zahl der Verkaufsstellen und die Sortimentbreite in den Geschäften zu erhöhen. Außerdem haben wir damit begonnen, die Marke in den holländischen, österreichischen und polnischen Markt einzuführen. Auch längerfristig erscheinen zweistellige jährliche Wachstumsraten realistisch. 

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    Fast täglich bieten wir dir auf X und Instagram interessante Einblicke in unsere Arbeit. Sei hautnah dabei, wenn wir uns auf die Suche nach unterbewerteten Aktien machen.

    Welche Faktoren verhindern, dass Mio Mio noch schneller wächst? Sind die Produktionskapazitäten ein limitierender Faktor? Sind es geringe Investitionen in das Marketing? 

    Als börsennotiertes Unternehmen verfolgen wir eine Strategie, bei der wir die heutige Ertragskraft und die Wachstumsgeschwindigkeit des Unternehmens ausbalancieren. 

    Wir möchten ein verlässlicher Dividendenzahler bleiben. Daher fahren wir die Investitionen in das weitere Wachstum von Mio Mio schrittweise hoch. 

    Sehen Sie Potential, die Verkaufspreise der Mio Mio Drinks in den kommenden Jahren anzuheben?

    In den letzten sechs Jahren haben wir bereits sechs Preiserhöhungen der Mio Mio Getränke durchgeführt. Die Preissetzungshoheit für den Verbraucher liegt dann alleine beim Handelspartner. Anfänglich kostete die Flasche im Regal noch 0,49 EUR, mittlerweile hat der typische Verkaufspreis mehrheitlich einen Wert zwischen 0,89 und 0,99 EUR erreicht. Aber wir sind immer noch günstiger als der Großteil unserer Wettbewerber, insofern werden Preissteigerungen natürlich auch in der Zukunft ein Thema bleiben.

    Zur Capital Allocation: Was passiert mit dem Cashflow?

    Sind Übernahmen denkbar? Falls ja, in welchen Bereichen und welcher finanziellen Größenordnung können Sie sich Übernahmen vorstellen?

    Als mittelständisches Unternehmen mit einer Bilanzsumme von knapp 150 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von etwa 35 % sind unsere Finanzierungs- und im Übrigen auch Managementressourcen naturgemäß begrenzt, daher ist maximal eine einzelne Übernahme sinnvoll und denkbar, nicht aber ein laufender Transaktionsflow. Wir schauen uns natürlich regelmäßig andere Unternehmen an, allerdings erschienen uns in den letzten Jahren die Preisvorstellungen deutlich zu hoch. Lieber fokussieren wir uns darauf, in den vier strategischen Wachstumsfeldern Fortschritte zu erzielen.

    Halten Sie es für möglich, dass Berentzen angesichts der geringen Bewertung am Kapitalmarkt selbst zum Übernahmeziel wird?

    Das halten wir für unwahrscheinlich, da wir ein breit aufgestelltes Unternehmen sind. Interessenten mit einem strategischen Interesse an einer der Aktivitäten würden zugleich die anderen Unternehmensbereiche mitübernehmen und auch mitbezahlen müssen. 

    Berentzen betreibt ein kapitalintensives Geschäftsmodell. Die Anschaffungs- und Herstellungskosten des Sachanlagevermögens belaufen sich auf einen Wert von 155 Mio. EUR, dem steht ein Börsenwert von nur 60 Mio. EUR gegenüber. Sind diese Assets allesamt betriebsnotwendig oder besteht in den nächsten Jahren die Möglichkeit, nicht mehr für den Geschäftsbetrieb erforderliches Sachanlagevermögen (wie Grundstücke und Immobilien) zu veräußern? 

    Wir haben in der Vergangenheit noch das ein oder andere Asset veräußern können, aber zum jetzigen Zeitpunkt sind alle unsere Anlagen für den laufenden operativen Betrieb erforderlich. 

    Wie hoch ist der voraussichtliche Investitionsbedarf in den kommenden Jahren?

    Wir haben ein paar Investitionen nachzuholen, die während der Coronapandemie aufgeschoben wurden. Weiterhin prüfen wir derzeit die Erweiterung unserer im letzten Jahr errichteten Photovoltaikflächen sowie die Anschaffung von weiteren Anlagen, die zu mehr Energieeffizienz führen (z.B. Blockheizkraftwerke oder Kraft-Wärme-Kopplung). Damit würden wir die CO2-Emissionen und zudem die laufenden Kosten um einen beträchtlichen sechsstelligen Betrag senken. 

    Von diesen beiden Themen abgesehen liegt der Investitionsbedarf der Berentzen-Gruppe in etwa auf Höhe der Abschreibungen. 

    Was möchten Sie mit der überschüssigen Liquidität machen, die nach Investitionen und Dividendenzahlungen übrig bleibt? 

    Durch die Kostensteigerungen hat sich der Finanzierungsbedarf im Working Capital-Bereich um 12 Mio. EUR erhöht. Zudem stehen, wie eben bereits erläutert, in den nächsten Jahren einige Investitionen an. Dennoch halten wir natürlich an unserer Dividendenpolitik fest, mindestens 50 % des Nettogewinns als Dividende auszuschütten. 

    Wir sind solide finanziert, sehen darüber hinaus aber keinen Spielraum für Aktivitäten wie Sonderausschüttungen oder ein Aktienrückkaufprogramm. 

    Mio Mio Flaschen werden abgefüllt
    Bildquelle: Berentzen-Gruppe.

    Was wird am Geschäft der Berentzen-Gruppe unterschätzt? 

    Unsere Robustheit. Seit Abschluss der Sanierung im Jahr 2014 haben wir in jedem Jahr schwarze Zahlen geschrieben, auch während der Coronapandemie. 

    Die Berentzen-Gruppe ist ein solider Titel mit einer unterschätzten Bewertung. Allein die Markenwerte der Marken Berentzen, Puschkin und Mio Mio dürften unseren Börsenwert bereits übersteigen, sind in der Bilanz aber nicht erkennbar.

    Vielen Dank für das Interview. Über welche Kanäle können Anleger die weitere Entwicklung der Berentzen-Gruppe verfolgen? 

    WebsiteDort zu finden
    Berentzen-Gruppe InvestorenseiteRelevante Informationen für Aktionäre
    LinkedInInformationen und Beiträge zur Berentzen-Gruppe

    An unsere Leser (in eigener Sache)

    Das war unser erstes Vorstandsinterview. Wir haben uns einige Gedanken gemacht und hoffen, dass euch das Interview gefallen hat. Wir würden uns sehr über Feedback von euch freuen:

    Was können wir bei künftigen Vorstandsinterviews noch besser machen? Schreibt dazu einfach einen kurzen Kommentar direkt unter diesem Artikel. Vielen Dank für eure Unterstützung.

    Und falls ihr in Zukunft keine weiteren Vorstandsinterviews mit der Berentzen-Gruppe und anderen börsennotierten Gesellschaften mehr verpassen möchtet, meldet euch am besten direkt für unseren kostenfreien Newsletter an:

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      Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels ist der Autor in folgender Aktie aus dem Artikel investiert: Berentzen.

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      Kommentare zu diesem Blogbeitrag

      14 Antworten

      1. Lieber Jonathan,
        dafür dass es dein 1. Interview war, lief es doch ganz hervorragend und für uns Leser bringt es einen echten Informationsgewinn. Bei der Frage zu Berentzen als Übernahmeziel hätte ich mir noch die Nachfrage gewünscht, wie man die 5% Beteiligung durch die Fam. Holtrust sieht, denen ja die belgische United Soft Drinks gehört.

      2. Super Interview, vielen Dank!

        Meiner Meinung fallen die Antworten der Vorstände zur Kapitalallokation leider schwach und eher allgemein aus. Zudem scheint der Fokus auf Sachanlagen zu liegen. Hier hat der Vorstand m.E. Es verpasst, den Kreis zur Liköroffensive bspw. zu schließen und Investitionen in bestehende Marken zu erläutern.

      3. Hallo Jonathan,
        ein super Interview! Es ist spannend zu sehen, wie deine Analyse vom Vorstand bestätigt oder, wenn ich mich richtig an die anderen Artikel erinnere, im Falle der Capital Allocation des Überschusses nicht komplett bestätigt wird (Aktienrückkäufe). Ich finde gut, dass du die Fragen direkt und kompakt gehalten hast. Sie beinhalten auch alle Aspekte, die relevant sind. Die Einteilung in größere Überthemen finde ich zudem ebenfalls sehr gelungen!
        Ein großes Lob an deine Arbeit! Abilitato ist mit Abstand meine Lieblingsplattform für Aktienanalysen. Du hast mich mit deinen Analysen auch schon um einige Titel in meinem Depot bereichert :)

        Viele Grüße
        Miky

      4. Mir ist das Interview tatsächlich zu nüchtern. Es kommt überhaupt keine Atmosphäre rüber, keinerlei Emotion. Diese trockene Darstellung des Gesprächs bringt mir keinerlei Mehrwert. Wie war die Stimmung, wie die Situation generell? Gab es hier und da Rückfragen? Verständigungsprobleme? War der Tonfall motivierend oder leierndes Abspulen des Ausweniggelernten aus dem PR-Bereich? Leider kommt aufgrund mangelnden Zwischen-den-Zeilen Werten der Gedanke auf, dass die ganze Angelegenheit recht lieblos vonstatten ging.

      5. Moin Jonathan,

        danke für das Interview und die tolle Arbeit die du machst.

        Ich muss mich aber den Kommentaren hier anschließen, dass einer der interessantesten Aspekte eines Interviews die Stimmung/Zwischennoten/Auftritt des Managements ist. Hier finde ich das Format Video deutlich besser, auch wenn der Aufwand höher ist. Vielleicht gibt es für das Videoformat ja Kooperationsmöglichkeiten, z.B. mit Good Investing.

        BG, Till

      6. Hallo Jonathan,

        Vorstandsinterviews sind immer eine interssante Sache. Daher erstmal Lob dafür und aufjedenfall weiter so.

        Paar Anmerkungen die teilweise schon genannt wurden.

        Ein Videointerview ist natürlich das beste, weil man hier die Emotionen und Reaktionen direkt sehen kann.

        Was auch immer gut ist wenn man auf Antworten nochmal nachfrägt wie genau das gemeint ist oder nochmal kritisch nachfrägt wenn man der Meinung ist die Antwort ist ungenügend vom Vorstand.

        Und was auch immer gut ist wenn man etwas persönliches in das Interview mit einbringt woher kommen die Vorstände warum sind Sie ausgerechnet Vorstand von Berentzen geworden und nicht bei einem anderen Unternehmen usw. nicht nur die nackten Zahlen.

        Aber wie gesagt auf jedenfall öfter solche Interviews.

        Grüße

        Julian

      7. Emotionen hin oder her… Du hast genau die richtigen Fragen gestellt, die es uns ermöglichen die Aktie besser einzuschätzen! Auch deine Analysen sind fundiert und sehr gut gemacht. Danke dafür…

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