Übersicht: Vergleich der Fast Food Aktien
Clusterorientierter Ansatz: Wer sich mehrere Unternehmen einer Branche anschaut, bekommt ein besseres Gefühl für die Chancen und Risiken der einzelnen Aktien.
4 Fast Food Aktien analysiert: Zuletzt haben wir uns der Reihe nach vier Aktien aus der Fast Food Industrie angeschaut: McDonald’s, Starbucks, Domino’s Pizza und Restaurant Brands.
Welche Aktie kaufen? In diesem Artikel vergleichen wir die vier Aktien miteinander. Wir arbeiten heraus, welche Aktie für welchen Anleger kaufenswert sein könnte. Damit schließen wir unsere Recherchen zur Fast Food Industrie vorläufig ab.
Neu: Dieser Artikel auch als Video verfügbar
Philipp Haas hat uns auf seinen YouTube-Kanal „investresearch TV“ eingeladen. Dort haben wir über die Fast Food Industrie gesprochen.
Im Video konnten wir nicht jedes Detail des vollständigen Artikels auf diesem Blog erwähnen, aber wir sind auf die relevanten Punkte bzw. das „Big Picture“ eingegangen. Viel Spaß beim Anschauen!
Clusterorientierter Investmentansatz
Wer nur ein Unternehmen einer Branche analysiert, läuft Gefahr, dieses Unternehmen einseitig zu betrachten. Erst die Analyse mehrerer Wettbewerber in einer Branche führt dazu, dass ein ausgewogeneres Bild entsteht.
Auf unserer Seite „Investmentkonzept“ haben wir unsere Investmentstrategie niedergeschrieben. Dort steht:
Wir können uns ein „Wissens-Cluster“ aufbauen. Durch den Vergleich aller relevanten Wettbewerber können die Unternehmen mit dem besten Chance-Risiko-Verhältnis herausgepickt werden.
Genau das ist das Ziel dieses Artikels. Wir wollen die Chancen und Risiken der vier Fast Food Aktien miteinander vergleichen. Bevor wir damit starten, halten wir die aus unserer Sicht drei wichtigsten Erkenntnisse zur Fast Food Industrie fest.
Wichtiges zur Fast Food Industrie
1. Stabile Geschäftsentwicklung
Da wir alle täglich neu mit Hunger und Durst aufwachen, profitieren die Fast Food Unternehmen von einer besonders stabilen Geschäftsentwicklung. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sparen sich einige Konsumenten den klassischen Restaurantbesuch und wechseln zu den günstigeren Fast Food Ketten.
Das lässt sich in den harten Zahlen erkennen: Bei McDonald’s ist der Umsatz auf bestehender Fläche in den Jahren der Finanzkrise (von 2008 bis 2010) um jährlich vier bis sechs Prozent gestiegen.
Eine Ausnahme bildet Starbucks: Das Unternehmen dürfte etwas konjunkturanfälliger sein. Die Kaffeegetränke lassen sich im Zweifel einfacher einsparen bzw. zuhause konsumieren. Das zeigt sich auch im Aktienkurs.
Während die McDonald’s Aktie (gelbe Fläche) ab dem Jahr 2008 nahezu ohne Schwankungen durch die Finanzkrise segelte, ist der Kurs der Starbucks Aktie (blaue Linie) zwischenzeitlich stark eingebrochen.
2. Wachstumspotential
Weiterhin haben wir festgestellt, dass es allen großen Fast Food Ketten nach wie vor gelingt, kräftig zu wachsen. Das liegt daran, dass die Konsumenten mit steigendem Einkommen zunehmend bequeme Dienstleistungen nachfragen.
Wer bei einem Fast Food Unternehmen einkehrt, spart sich eine Reihe von Arbeitsschritten:
- Einkauf von Lebensmitteln
- Zubereitung der Gerichte
- Reinigung der Küche
Insbesondere in den aufstrebenden Ländern bieten sich große Wachstumschancen. Selbst die seit 2016 im Vergleich am schwächsten gewachsene Fast Food Kette Restaurant Brands konnte den systemweiten Umsatz um immerhin 5 % jährlich erhöhen.
Domino’s Pizza und Chipotle Mexican Grill erreichten jährliche Wachstumsraten von 11,5 bzw. 14 %. Von diesem Tempo können viele Unternehmen der nichtzyklischen Konsumgüterindustrie nur träumen.
Doch damit nicht genug: Dank des Franchisemodells werden die Investitionen in die Eröffnung neuer Standorte von den Franchisenehmern gestemmt. Bei den Fast Food Riesen selber liegt die Cashgenerierung daher trotz des Wachstums bei annähernd 100 % des Gewinns.
3. Umsatzwachstum auf bestehender Fläche
Als dritte und letzte Erkenntnis aus den vier Artikeln möchten wir auf die Bedeutung des Umsatzwachstums auf bestehender Fläche eingehen.
Beim Wachstum auf bestehender Fläche wird der Umsatz von neu eröffneten Standorten ausgeklammert. So ergibt sich ein aussagekräftiges Bild darüber, wie stark der Umsatz in den bestehenden Stores gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen ist.
Je höher das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche ausfällt, desto besser.
Erstens ist dies ein Anzeichen für eine hohe Anziehungskraft einer Marke. Das jeweilige Unternehmen gewinnt Marktanteile.
Zweitens erhöht sich mit einem steigenden Umsatz pro Filiale die Profitabilität der Franchisenehmer. Je mehr Geld diese mit ihren Filialen verdienen, desto eher wollen sie weitere Stores eröffnen. Und das kurbelt mittelfristig das Wachstum im systemweiten Umsatz an.
Kritisch wird es, wenn es einer Fast Food Marke über Jahre hinweg nicht gelingt, den Umsatz in den bestehenden Stores ausreichend zu erhöhen. Dann wird der Betrieb der Restaurants für die Franchisenehmer immer unprofitabler. Das führt zu folgenden negativen Effekten:
- Die Franchisenehmer sind nicht mehr bereit, in die Eröffnung neuer Stores zu investieren. Somit kommt das Wachstum zum Erliegen.
- Weiterhin sinkt die Bereitschaft, die bestehenden Stores zu renovieren. Somit wirkt der Auftritt der Marke zunehmend veraltet.
- Wenn sich der Betrieb der Restaurants überhaupt nicht mehr lohnt, werden die Standorte von den Franchisenehmern geschlossen. Da dann kein Umsatz mehr erwirtschaftet wird, können auch keine Franchise- und Marketinggebühren mehr berechnet werden.
Der Effekt kann natürlich auch positiv sein. Wenn der Umsatz auf bestehender Fläche erheblich steigt, wird der Betrieb der Restaurants für die Franchisenehmer zur hochprofitablen Angelegenheit. Dann sind sie motiviert, neue Restaurants zu eröffnen. Das führt zu einem besonders starken Gewinnwachstum.
Schauen wir uns den Effekt anhand von zwei Fast Food Unternehmen an: Die Restaurant Brands Aktie (gelbe Fläche) steht etwa dort, wo sie bereits vor fünf Jahren notierte. Der Aktienkurs von Domino’s Pizza (blaue Linie) hat sich im selben Zeitraum mehr als verdoppelt.
Zur Einordnung: Restaurant Brands erreichte in den letzten fünf Jahren ein Umsatzwachstum auf bereinigter Fläche von 1,8 %, Domino’s Pizza erzielte einen Wert von 7,1 % pro Jahr.
Werfen wir nun einen Blick auf einige relevante Kennzahlen der vier Unternehmen. Zudem haben wir noch Chipotle Mexican Grill in den Vergleich eingefügt.
Die Fast Food Aktien in der Übersicht
Das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche sollte über einen längeren Zeitraum gemessen werden, bevor eine Interpretation erfolgt. Die Coronakrise hat die Aussagekraft von einjährigen Vergleichen stark eingeschränkt.
Daher haben wir uns dafür entschieden, einen fünfjährigen Vergleichszeitraum zu wählen.
Chipotle Mexican Grill und Domino’s Pizza fallen mit einem besonders starken Wachstum auf. Doch auch die 4,7 % jährliches Umsatzwachstum auf bestehender Fläche bei McDonald’s können sich absolut sehen lassen.
Starbucks (2,6 %) und Restaurant Brands (1,8 %) wirken dagegen abgeschlagen. Blicken wir als Nächstes auf die Bewertung der Aktien.
Bewertung der Fast Food Aktien
Nun wird es etwas komplizierter, denn wir haben die fünf Fast Food Ketten anhand zahlreicher Kennzahlen miteinander verglichen.
Grundsätzlich können Fast Food Aktien wie folgt bewertet werden:
- Zu Beginn wird geprüft, mit welcher Ausschüttungsrendite bzw. Free Cash Flow-Rendite die einzelnen Aktien derzeit bewertet werden. Die Ausschüttungsrendite kommt den Aktionären über Dividenden und Aktienrückkäufe zugute.
- Anschließend können Anleger das erwartete Wachstum des systemweiten Umsatzes addieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass realistische und vorsichtige Annahmen getroffen werden. Wenn das Wachstum eintritt und der Bewertungsfaktor (z. B. das KGV) konstant bleibt, führt eine erhöhte Ertragskraft zu einem höheren Aktienkurs.
- Die Summe aus Ausschüttungsrendite und dem nachhaltigen erwarteten Wachstum des systemweiten Umsatzes entspricht der jährlichen Renditeerwartung der Aktie.
Bsp. McDonald’s: Mit einer Ausschüttungsrendite von 5,6 % und einem erwarteten Wachstum des systemweiten Umsatzes von 5 % könnten langfristig gesehen beim aktuellen Aktienkurs rund 10,6 % jährliche Rendite möglich sein.
Ganz wichtig an dieser Stelle: Auch wir haben keine Glaskugel und kennen die Zukunft nicht. Uns geht es darum, das Verständnis zu vermitteln. Als Leser solltet ihr stets eigene Annahmen treffen bzw. unsere Annahmen kritisch hinterfragen.
Nun wird diese Renditeerwartung mit den Risiken abgeglichen. Einige Risiken bestehen bei jedem Fast Food Unternehmen:
- Der harte Wettbewerb
- Lebensmittel-Skandale
- Währungsrisiken
- Cyber-Attacken
- Usw.
Bei den bilanziellen Risiken ist das hingegen anders. Chipotle Mexican Grill verfügt über eine schuldenfreie Bilanz. Im Falle eines starken Zinsanstiegs würde der Gewinn des Unternehmens sogar steigen, denn die Cashposition von rund 800 Mio. USD würde wieder Zinsen einbringen.
Die anderen Unternehmen der Branche arbeiten hingegen mit Fremdkapital. Zwar haben sich die Unternehmen die niedrigen Zinsen für einige Jahre gesichert. Doch eines Tages muss das Fremdkapital refinanziert werden. Je nach Höhe des Zinsniveaus zum Zeitpunkt der Refinanzierung können die Zinsaufwendungen daraufhin erheblich steigen. Das würde zu einem Gewinnrückgang führen.
Wir haben daher ausgerechnet, wie stark der Gewinn bei den einzelnen Unternehmen im Falle einer Zinserhöhung von einem Prozentpunkt sinken würde.
Erneut fällt McDonald’s mit einer vergleichsweise soliden Bilanz auf. Selbst im Falle eines Anstiegs der Zinsen um vier Prozentpunkte würde der Gewinn gerade einmal um 12 % nachgeben. Das erscheint verkraftbar.
Blicken wir abschließend der Reihe nach auf die Stärken und Schwächen der einzelnen Aktien.
Blick auf die einzelnen Aktien: Stärken und Schwächen
McDonald’s: Der Standardwert der Fast Food Industrie
McDonald’s ist das mit Abstand wertvollste Unternehmen der Branche. Das liegt unter anderem am enormen Immobilienbesitz des Unternehmens. 80 % der Gebäude hat die Kette mit dem goldenen M erworben.
Dadurch verdient das Unternehmen nun doppelt. Die Franchisenehmer zahlen nicht nur die branchenübliche Franchisegebühr, sondern zusätzlich auch einen einen weiteren Teil des Umsatzes für die Miete des jeweiligen Standortes. Weiterhin ist McDonald’s aufgrund des Eigentums nicht mehr zu verdrängen.
Auch die Profitabilität ist unerreicht: Während Burger King im letzten Jahr 53.000 USD pro Standort verdiente, erreichte McDonald’s einen Wert von 299.000 USD.
Trotz der bereits erreichten Größe wuchs der Umsatz auf bestehender Fläche in den letzten fünf Jahren immer noch um fast 5 % pro Jahr.
Daher eignet sich die McDonald’s Aktie hervorragend als Basisinvestment im Bereich der Fast Food-Industrie. Die Aktie hat einen defensiven Charakter. Gut für Sparpläne geeignet. Eine Buy-and-Hold Investition.
>>> zu unserer McDonald’s Aktienanalyse
Starbucks: Megatrend Außer-Haus-Kaffee
Noch schneller als McDonald’s hat es Starbucks geschafft, auf eine Größe von mehr als 30.000 Standorten zu wachsen.
Unter der Führung des Gründers Howard Schultz hat sich das Unternehmen prächtig entwickelt. Im Jahr 2000 gab er den CEO Posten erstmals ab. Einige Jahre später befand sich Starbucks in einer tiefen Krise.
Gründer Schultz kehrte im Jahr 2008 zurück und meisterte den Turnaround. 2017 gab er zum zweiten Mal die Führung ab.
Fünf Jahre später hat sich der Aktienkurs aufgrund verschiedener Financial Engineering-Maßnahmen zwar recht gut entwickelt, doch das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche von weniger als 3 % ist nicht mehr wirklich überzeugend.
Also kehrte Howard Schultz im April 2022 zum dritten Mal (!) zurück. In den ersten Wochen seiner Amtszeit hat er bereits einige Veränderungen durchgesetzt: Das Aktienrückkaufprogramm wurde mit sofortiger Wirkung beendet. Zudem wird die Nachhaltigkeit in den Fokus gerückt. Last but not least hat Schultz bereits mehr als eine Mrd. USD seines Privatvermögens in Starbucks Aktien investiert. Ein klarer Vertrauensbeweis.
Aus heutiger Sicht spricht viel dafür, dass Howard Schultz Starbucks erneut aus der Krise führen kann. Die nächsten Quartale dürften eher holprig verlaufen. Langfristig gesehen besteht großes Potential.
Die Aktie für alle Anleger, die an die magische Strahlkraft der Starbucks Marke glauben.
>>> zu unserer Starbucks Aktienanalyse
Domino’s Pizza: Die Nr. 1 Pizzakette der Welt
Domino’s Pizza stellt zwar nicht die besten Pizzen her, doch aus Aktionärssicht ist die Aktie hochinteressant.
In den USA hat das Unternehmen einen Marktanteil von 31 % aller gelieferter Pizzen erreicht. Nun expandiert das Unternehmen in die aufstrebenden Märkte: Indien ist (gemessen an der Zahl der Stores) bereits zum zweitwichtigsten Standort des Unternehmens geworden.
Kurzfristig belasten einige Faktoren den Aktienkurs:
- Während der Coronakrise ist die Nachfrage nach Lieferpizzen gestiegen, nun normalisiert sich der Geschäftsverlauf wieder
- Das Management ist neu im Amt
- Die Verschuldung ist erhöht
- Die Inflation (Mitarbeiter, Bezinpreise bei der Lieferung etc.) drückt auf die Profitabilität im System
Aus heutiger Sicht scheint es jedoch so, dass die Probleme in den nächsten Quartalen überwunden werden können. Langfristig gesehen hat sich die Domino’s Pizza Aktie top entwickelt.
Bei welchem konkreten Kurs sich ein (Nach-)Kauf lohnen könnte, haben wir in unserem Artikel zur Domino’s Pizza Aktie ausführlich erläutert.
Eine wachstumsstarke Aktie mit großen Chancen in den Schwellenländern.
>>> zu unserer Domino’s Pizza Aktienanalyse
Restaurant Brands: Vier Marken unter einem Dach
Restaurant Brands vereint gleich vier Marken unter einem Dach: Burger King (Hamburger), Tim Hortons (Kaffee), Popeyes (Hähnchenfleisch) sowie Firehouse Subs (Sandwiches).
Auf der einen Seite wirkt das Unternehmen sehr spannend:
- Die Cashgenerierung liegt bei rund 1,5 Mrd. USD pro Jahr
- Einige Marken haben großes Wachstumspotential: Burger King kann international gut expandieren, Firehouse Subs könnte Subway angreifen und Popeyes erfreut sich in den USA einer steigenden Beliebtheit
- Die Dividendenrendite erreicht einen Wert von 4,5 %
- Wenn der Turnaround gelingt, hat die Aktie viel Spielraum nach oben
Auf der anderen Seite gibt es einige Risiken:
- Die Verschuldungskapazität ist fast vollständig ausgeschöpft
- Bei einem Zinsanstieg würden die Zinsaufwendungen den Gewinn reduzieren
- Im Gegensatz zu McDonald’s besitzt das Unternehmen kaum Immobilien
- Das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche fällt seit Jahren unterdurchschnittlich aus
- Insbesondere Burger King USA und Tim Hortons haben Probleme, auf bestehender Fläche zu wachsen
Eigentlich erscheint die Restaurant Brands Aktie mit einem KGV von 16,5 und einer Dividendenrendite von 4,5 % zu günstig bewertet. Doch solange unklar ist, ob das Umsatzwachstum auf bestehender Fläche wieder angekurbelt werden kann, ist Vorsicht angebracht.
Wir warten daher erst einmal die weitere Unternehmensentwicklung ab. Grundsätzlich spannend, doch der Turnaround sollte vor einem Einstieg klar erkennbar sein.
Die exakten Gefahren der „3G Capital Krankheit“ haben wir in der Analyse geschildert:
>>> zu unserer Restaurant Brands Aktienanalyse
Chipotle Mexican Grill: Gesundes Fast Food profitabel und preiswert
Chipotle Mexican Grill haben wir bisher noch nicht vorgestellt. Das möchten wir nun ändern.
Geschäftsmodell
Chipotle Mexican Grill ist eine US-amerikanische Fast Food Kette, die sich auf die mexikanische Küche spezialisiert hat.
Während McDonald’s bereits 40.000 Restaurants betreibt, hat Chipotle erst 3.000 Standorte eröffnet. Diese befinden sich zu 98 % in den USA.
Angeboten werden Burritos, Tacos, Salate, Bowls und weitere Gerichte. Die meisten Produkte bestehen aus Reis, Bohnen, Hähnchenfleisch, Avocados und Gemüse. Das Unternehmen verzichtet auf Farbstoffe, Geschmacksstoffe und Konservierungsstoffe.
Alle Restaurants werden selbst betrieben. Das Konzept des für amerikanische Verhältnisse gesunden und dennoch leckeren, preiswerten und bequemen Fast Foods kommt bei den Kunden gut an.
In den letzten fünf Jahren ist der Umsatz auf bestehender Fläche um mehr als 8 % pro Jahr gewachsen. Aufgrund der geringen Ausbreitung des Unternehmens besteht zudem noch großes Expansionspotential bei der Zahl der Stores.
Auch bei der Digitalisierung ist Chipotle Mexican Grill führend. Ganze 46 % des Umsatzes im Jahr 2021 wurden über digitale Kanäle verbucht. 30 Mio. Amerikaner haben sich bereits für das Kundenprogramm von Chipotle angemeldet.
Die Bilanz ist schuldenfrei.
Als Folge dieser hervorragenden Ausgangsbedingungen befindet sich Chipotle Mexican Grill in einem starken Expansionsmodus. Jährlich soll die Zahl der Restaurants um 8 bis 10 % ausgebaut werden. Das Wachstum auf bestehender Fläche kommt noch dazu.
Das Management erscheint ausgezeichnet: In wenigen Jahren wurde ein Food-Skandal vollständig abgearbeitet. In dieser Zeit hat der Finanzvorstand Aktienrückkäufe im Umfang von 10 % der ausstehenden Aktien getätigt. Diese erfolgten zu einem Kurs von etwa 500 USD pro Aktie.
Die antizyklischen Aktienrückkäufe haben den Unternehmenswert nochmals erhöht.
Die Bewertung der Chipotle Mexican Grill Aktie
Viele Leser fragen sich nach der Vorstellung der Chipotle Mexican Grill Aktie nun: „Und wo ist der Haken?“ Ganz einfach: Bei der Bewertung.
Das KGV (bezogen auf den erwarteten Gewinn des nächsten Jahres, 2023) liegt bei einem Wert von 30. Das mag in einer Nullzinswelt noch in Ordnung gehen. Doch danach sieht es gerade nicht mehr aus. Erst bei einem Kurs von ca. 900 USD würde die Bewertung auf ein 20-faches KGV sinken. Das dürfte ein angemessenerer Preis sein.
Sollte die Chipotle Mexican Grill Aktie bis auf diesen Wert fallen, werden wir das Unternehmen wohl erneut vorstellen und genauer untersuchen.
Fazit zur Chipotle Mexican Grill Aktie
Die Chipotle Mexican Grill Aktie ist die wohl interessanteste Wachstumsstory aus der Branche. Über viele Jahre hinweg scheint ein hohes Wachstum möglich zu sein. Sämtliche KPIs fallen positiv auf. Leider sind die Wachstumsperspektiven derzeit nach wie vor bereits im Kurs enthalten. Doch an der Börse ist alles möglich.
Falls sich ein interessantes Einstiegsfenster öffnet, werden wir in unserem kostenfreien Newsletter davon berichten.
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Fazit des Fast Food Aktien Vergleichs: Für jeden Geschmack etwas dabei
Jeder Anleger muss für sich selbst entscheiden, welche Aktien in sein Depot passen. Denn jeder Anleger verfolgt andere Ziele und bringt eine unterschiedliche Risikobereitschaft mit.
Folglich kann es nicht „die beste“ Fast Food Aktie geben. Wir hoffen, dass euch unsere Einschätzungen dennoch ein wenig weiterhelfen können.
Und wie habe ich mich als Autor positoniert?
- Die McDonald’s Aktie befindet sich seit einigen Jahren als Basisinvestment in meinem Depot. Unter 200 EUR denke ich über eine Aufstockung nach.
- Starbucks Aktie: Ich glaube an die Anziehungskraft der Marke. Ab rund 70 USD erscheint mir die Aktie spannend. Wenn ich diesen Kurs zu 1,25 USD/EUR umrechne, ergibt sich ein Einstiegsbereich von ca. 55 EUR. Bisher bin ich nicht investiert.
- Domino’s Pizza Aktie: Die Wachstumsstory hat noch viel Potential. Daher befindet sich die Aktie seit einigen Jahren in meinem Depot. Ab einem Kurs von 270 EUR kommt ein Nachkauf für mich infrage.
- Restaurant Brands: Der Turnaround-Plan für Burger King USA und Tim Hortons muss einige Quartale in Folge in Form eines hohen Umsatzwachstums auf bestehender Fläche sichtbar werden. Sobald dieser Beweis erbracht ist, kann ich mir einen Einstieg vorstellen.
- Chipotle Mexican Grill Aktie: Ein Konzept, an dem ich als Mitunternehmer liebend gerne beteiligt wäre. Allerdings erscheint mir die aktuelle Bewertung recht teuer. Ich warte auf ein günstigeres Einstiegsfenster im Bereich von 700 EUR. Falls das nicht kommt, gibt es genügend andere interessante Investmentchancen.
Wie geht es nun weiter?
Ab sofort befinden sich alle fünf Fast Food Aktien auf unserer Watchlist. Wir werden die fundamentale Entwicklung sowie die Kursentwicklung der Unternehmen beobachten.
Sofern sich interessante Neuerungen ergeben, werden wir wie gewohnt in unserem kostenfreien Newsletter darauf aufmerksam machen. Falls du die Updates zu den Aktien nicht verpassen möchtest, dann melde dich jetzt für unseren Newsletter an.
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